Süfafrika ist ein Land an der südlichen Spitze von Afrika. Im 1,2 Millionen Quadratkilometer großen Land leben fast 58 Millionen Menschen.
Südafrika ist eine Republik. Das bedeutet, dass der Staat von einem, vom Volk gewählten, Präsidenten regiert wird. Dieser ist seit 2018 Cyril Ramaphosa. Doch anders als in beispielsweise in Österreich hat der Präsident von Südafrika sehr viel Macht. Er ist nicht nur Staatsoberhaupt wie unser Bundespräsident, sondern auch Regierungschef.
Obwohl Südafrika eine bewegte Geschichte hinter sich hat, zählt es heute zu den gut entwickelten Staaten. In den letzten Jahrzehnten wurde das Land zu einem Industriestaat.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- Südafrika dutzende von Nationalparks und Naturschutzgebiete mit zahlreichen Lebensformen zu bieten hat?
- Nelson Mandela maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in Südafrika beigetragen hat?
- Südafrika 3 Hauptstädte besitzt? (Cape Town, Pretoria, Bloemfontein)
Größe und Lage
Die Republik Südafrika liegt an der südlichen Spitze von Afrika und ist 1,2 Millionen km² groß. Das bedeutet, dass dieses Land mehr als 14 Mal so groß ist wie Österreich!
Im Norden grenzt das Land an Namibia, Botswana und Zimbabwe. Das Königreich Lesotho, das im Osten von Südafrika liegt, wird vollkommen von der Republik umgeben. Eine Ostgrenze hat Südafrika aber dennoch. Es wird von Mosambik und Swasiland begrenzt. Die südöstliche und südliche Grenze des Landes bildet der Indische Ozean und die westliche Grenze von Südafrika ist der Atlantik.
Die Einwohnerzahl des Landes beträgt zwar 48,8 Millionen, doch sind das im Vergleich viel weniger Einwohner als Österreich (8,3 Millionen Einwohner) hat. Das bedeutet, dass nicht einmal 6 Mal so viele Menschen in Südafrika leben wie in Österreich und das, obwohl das Land 14 Mal so groß ist.
Die Hauptstadt von Südafrika heißt übrigens Pretoria und liegt im Nordosten des Landes.
Geschichte
Südafrika gilt als „Wiege der Menschheit“. Die ältesten Funde von menschlichen Vorfahren, die hier ausgegraben wurden, sind zwischen 3,5 und 4 Millionen Jahre alt. Das bedeutet, dass dieses Land von Anbeginn an von Menschen besiedelt war. Nach und nach wanderten die verschiedensten Afrikanischen Völker nach Südafrika und machten es zu ihrer Heimat. Die Europäer entdeckten Südafrika erst ab Ende des 15. Jahrhunderts. Die Ersten von ihnen waren die Portugiesen, die nach einem Seeweg nach Indien suchten und diesen auch fanden.
Kolonialisierung
Mitte des 17. Jahrhunderts wurde dann die erste europäische Kolonie in Südafrika gegründet. Sie wurde von den Niederlanden regiert und hieß Kapstadt. Damit war der erste Schritt zur Kolonialisierung von Südafrika getan. Schon bald wurde unter Niederländischer Herrschaft Getreide und Wein angebaut und Vieh gezüchtet. Nach und nach siedelten sich Niederländer in Südafrika an und bewirtschafteten kleine Farmen. Eine erste Siedlungskolonie entstand. Auch Einwanderer aus Norddeutschland und Frankreich machten sich in Südafrika breit. Schon bald kam es zu Streitereien zwischen der einheimischen Bevölkerung und den Siedlern. Zunächst sah es so aus, als könnte das Volk der Khoikhoi ihr Land zurück gewinnen. Doch die Siedler mit ihren Pferden und Gewehren gewannen und vertrieben die Khoikhoi. Diese wurden nach und nach abhängig von den Siedlern, denn sie hatten kein Land und kein Vieh mehr. Sie arbeiteten schließlich für die Siedler.
Am Kap wurde auch die Sklaverei eingeführt. Die Sklaven kamen aus Indonesien, Indien, Madagaskar und Mosambik. Allerdings war der Status der Sklaven ein anderer als der in Amerika. So durften sie zum Beispiel nicht grundlos getötet werden.
Mitte des 19. Jahrhundert wurde die Sklaverei wieder abgeschafft. Viele dachten, das wäre das Ende der Armut. Doch die Sklavenbefreiung führte zu einer stärkeren Rassentrennung zwischen der schwarzen Bevölkerung und den weißen Siedlern. Davor gab es recht viele Ehen zwischen den Siedlern und den Schwarzen. Das änderte sich nun. Die einzelnen Viertel der Städte wurden nach entsprechend den Hautfarben ihrer Bewohner aufgeteilt.
Bald schon wurde den europäischen Siedlern die Kolonie am Kap zu klein und sie zogen in Richtung Norden und Osten. Immer wieder kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen ihnen und der einheimischen Bevölkerung. Diese wurde vertrieben oder zur Lohnarbeit gezwungen. Die Siedler hatten, gestützt von der VOC (Niederländische Ostindien-Kompanie), das Recht, sich überall dort nieder zu lassen, wo sie wollten.
19. Jahrhundert
Kurz nachdem die VOC aufgelöst wurde, machten sich die Briten in Südafrika breit. 1815 wurden die niederländischen Kolonien schließlich an die Briten abgetreten. Englisch wurde zur offiziellen Landessprache erklärt.
Ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts durfte die Kolonie das Land zu einem gewissen Teil selbst regieren. Kurz danach kam es zu einem unglaublichen Diamantenfund und Ende des 19. Jahrhunderts zu Goldfunden. Ein Diamanten- und Goldrausch setzte ein. Viele Europäer kamen nach Südafrika um hier ihr Glück zu versuchen. Das aber führte zu einem weiteren Vertreiben der europäischstämmigen Bevölkerung (den Buren) und es kam zum Krieg – dem ersten Burenkrieg (1880-1881). Die Buren gewannen und vertrieben die Briten, allerdings nicht lange.
Schon ab 1899 kehrten die Briten wieder nach Südafrika zurück und bekämpften die Buren im zweiten Burenkrieg erneut. Diesmal gewannen die Briten. Die Burenrepubliken, die bereits unabhängig waren, wurden in das Britische Königreich eingegliedert. Zwar erhielten die Buren großzügig das Recht, ihre Sprache Afrikaans als Amtssprache führen zu dürfen, doch die Rechte nicht-weißer Einwohner wurden stark beschränkt.
Apartheid
Acht Jahre nach Ende des 2. Burenkrieges wurden aus den davor freien Kolonien der Buren und aus der Kapkolonie die Südafrikanische Union gegründet (1910).
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges behielt die weiße Bevölkerung des Landes die Macht. Es gelang die so genannte Apartheid zu errichten – die vollkommene Trennung zwischen weißen und nicht-weißen Bewohnern des Landes. Das schränkte viele Bürgerrechte ein.
Die Bestrebung war, die farbige Bevölkerung in komplett abgeschiedene Gebiete auszuweisen. Eines dieser Gebiete war Soweto – eine große Slumsiedlung in der Nähe von Johannesburg.
Die Apartheid sorgte für zahllose Konflikte vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese Konflikte beschränkten sich aber nicht nur auf Südafrika. Die ganze Welt redete mit. Es kam zu großen wirtschaftlichen Sanktionen. Viele Unternehmen verließen Südafrika und gründeten Niederlassungen in anderen Ländern. Für die Wirtschaft des Landes war das nicht besonders gut. Und trotzdem wollte die Regierung an der Rassentrennung festhalten.
Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Situation im Land besser. Einige Verbote wurden aufgehoben und Widerstandskämpfer wurden aus dem Gefängnis entlassen. Der Berühmteste unter ihnen, Nelson Mandela, wurde 1994 sogar Präsident von Südafrika. Er war der erste schwarze Präsident des Landes.
Schritt für Schritt wurde die Apartheid beendet. Doch obwohl die Rassentrennung aufgehoben wurde, leben auch heute noch Millionen Südafrikaner in Armut. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bevor die Nachwirkungen der über Jahrzehnte dauernden Rassentrennung und Abschiebung der nicht-weißen Bevölkerung verschwunden sind.
Südafrika heute
Heute ist Südafrika in vielen Teilen ein wohlhabender Industriestaat. Die Regierung ist gefestigt. Das Land beteiligt sich maßgeblich an der wirtschaftlichen Entwicklungshilfe für Afrika. Es ist reich an Bodenschätzen. Vor allem Gold und Diamanten tragen zur wachsenden Bedeutung des Landes bei.
Zwar leidet Südafrika nach wie vor an einer hohen Arbeitslosigkeit und zum Teil dadurch ausgelöst einer hohen Kriminalität. Doch ist es auf dem besten Weg dazu ein weiterhin wirtschaftlich florierender und hochentwickelter Staat zu werden. Die Austragung der FußballWM 2010 in diesem Land wird dazu ebenfalls einen Beitrag leisten.