Kennst du das englische Sprichwort:
“An apple a day keeps the doctor away!”?
Das bedeutet so viel wie: Ein Apfel pro Tag hilft dir, gesund zu bleiben.
Die im Apfel enthaltenen Vitamine, Ballaststoffe, Mineralstoffe und Fruchtsäuren bewirken viel Gutes.
Vitamin C stärkt deine Abwehrkräfte, das heißt, dein Körper kann sich gut gegen Krankheiten wehren. Auch die Vitamine B1, B2, B6 und Carotin sind im Apfel enthalten.
Der Mineralstoff Kalium ist wichtig für Muskeln, Herz und Kreislauf. Calcium und Phosphor sind wichtig für den Aufbau der Knochen und Zähne.
Kohlenhydrate wie zB Trauben- und Fruchtzucker gehen schnell in dein Blut über. Sie wirken gegen Müdigkeit und Konzentrationsschwäche in der Schule sowie auch im Beruf.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Früher wuchsen die Apfelbäume im Wald zwischen den verschiedenen Laubbäumen. Die Früchte dieses Holz- oder Waldapfels waren nur so groß wie eine Walnuss und schmeckten sehr sauer.
Wildäpfel gab es auch in Asien. Es wird angenommen, dass unser heutiger Apfel ursprünglich eine Kreuzung aus asiatischen und europäischen Wildäpfeln ist.
Unsere Vorfahren merkten bald, dass die großen Äpfel viel besser schmeckten als die kleinen sauren. Sie entdeckten die Kunst des Veredelns, um den Geschmack und die Größe zu verbessern. So gab es schon vor Jahrtausenden viele verschiedene Apfelsorten.
Schon im Jahr 1450 wurden Obstbäume im Orient und in Ägypten kultiviert.
In Persien wurden ganze Landstraßen mit Obstbäumen bepflanzt, sogar Schulungen in Obstanbau gab es damals schon.
Der berühmte Feldherr der Antike, Alexander der Große, der mit den Griechen gegen Persien kämpfte, brachte von seinen Feldzügen verschiedene Obstsorten mit. Darunter auch den Apfel. Von Griechenland gelangte der Apfel mit anderen Obstsorten nach Italien.
Die Römer wiederum nahmen das schmackhafte Obst mit auf ihre Feldzüge nach Frankreich und Deutschland, und somit waren auch bei uns bald die ersten Apfelbäume zu finden.
Der Europäische Wildäpfel wird auch Holzapfel genannt. Seine Früchte sind recht klein - nur 2 bis 4cm. Sie sind holzig und schmecken herb-säuerlich.
Aufbau
Wenn du einen Apfel der Länge nach durchschneidest, kannst du seine Teile genau erkennen:
An dem holzigen Stiel, dem Stängel, hängt der Apfel am Baum. Beim Pflücken sollt er immer am Apfel bleiben um ein schnelles Verfaulen zu verhindern.
Die Schale gibt die Färbung des Apfels an. In der Schale befinden sich besonders viele Vitamine. Sie ist deshalb sehr gesund und sollte mitgegessen werden, solange sie noch frisch und knackig ist. Da die meisten Äpfel mit Gift gegen Schädlinge gespritzt werden, solltest du die Äpfel immer gründlich waschen und mit einem weichen Tuch abreiben.
Das Fruchtfleisch bestimmt den Geschmack des Apfels. Das Fruchtfleisch kann süß bis säuerlich, oder sogar richtig sauer sein. Außerdem ist es je nach Sorte mehlig bis sehr fest und knackig. Weil viele Fruchtsäuren im Fruchtfleisch enthalten sind, wird der Apfel auch "Zahnbürste der Natur" genannt.
Das Kerngehäuse besteht aus fünf Kammern. In den Kammern befinden sich die Apfelkerne.
Die Kerne sind die Samen des Apfels. Setzt du sie in einem Blumentopf in Erde ein und gießt diese regelmäßig, wächst in ein paar Jahren ein neuer Apfelbaum heran.
Der Blütenrest befindet sich an der Unterseite des Apfels. Dabei handelt es sich um den vertrockneten Rest der Blüten-Kelchblätter.
Symbol
Aus dem sündigen Apfel, wie in der christlichen Religion berichtet wird, entstand nach und nach der Apfel als Symbol der Macht.
Zum Beispiel hielten Kaiser und Könige neben dem goldenen Zepter einen vergoldeten "Reichsapfel" als Symbol für die Weltkugel in der Hand.
Als die Türken 1683 gegen Wien zogen, war es ihr Ziel "den goldenen Apfel zu erobern". Die Stadt Wien wurde von den Türken als "goldener Apfel" bezeichnet.
Ein goldener Apfel hat sich bis heute erhalten - und zwar auf der Spitze des Stephansdomes.
Apfelrekorde
Der derzeit schwerste Apfel der Welt kommt aus Japan und ist 1 kg 85 dag schwer.
Der derzeit größte Apfel der Welt kommt aus England und ist 1 kg 38 dag schwer. Der Apfel hat den gleichen Umfang (53 cm) wie ein Kinderkopf!
Der kleinste Apfel der Welt Der kleinste Apfel der Welt wächst an einem Baum, der Japanischer Ebereschenapfel genannt wird. Seine kleinen Früchte an den langen Stielen sind nicht viel größer als Heidelbeeren.
Ein Apfel als Preis Die erste Olympiade, die schriftlich überliefert wurde, fand 776 Jahre vor Christi Geburt in Griechenland statt. Der Sieger bekam einen Apfel als Preis.
Die längste Schale Wie lange Apfelschalen kannst du schälen? Ein Mädchen aus Amerika hat 1972 eine Apfelschale von fünfundfünfzig Metern geschält. Dafür hat sie fast zwölf Stunden gebraucht. Der Apfel war natürlich ungewöhnlich groß.
Gesundheit
Jeder Österreicher und jede Österreicherin isst im Jahr durchschnittlich 18,4 Kilogramm Äpfel. Das ist eine ganze Menge!
(Zahlen: Statistik Austria 2010/11)
Äpfel essen ist sehr gesund, denn die Früchte enthalten Pektin. Dieser Stoff wirkt sich günstig auf den Cholesterinwert und den Blutfettspiegel aus. Außerdem hilft es, Gifte im Körper zu binden, sodass diese ausgeschieden werden können.
Die meisten Vitamine der Äpfel befinden sich in der Schale oder direkt darunter. Werden die Äpfel vor dem Essen geschält, so gehen dabei sehr viele Vitamine verloren. Deshalb sollten Äpfel immer mit der Schale gegessen werden.
Ein Apfel wirkt verdauungsanregend, stärkt die Abwehrkräfte, hilft bei Einschlafstörungen und Erschöpfung und beugt der Bildung von Nieren- und Gallensteinen vor.
So ein Apfel ist also eine richtige Vitaminbombe! Es gibt sogar ein englisches Sprichwort über den Apfel. Es lautet:
"An Apple a day keeps the doctor away". Das heißt übersetzt in etwa: Wer jeden Tag einen Apfel isst, braucht keinen Arzt.
Auch der aus Äpfeln hergestellte Apfelessig ist als Heilmittel bewährt. In ihm befinden sich alle Inhaltsstoffe, die auch den Apfel so gesund machen.
Falsche Äpfel
Hier ist eine Liste mit Äpfel, die keine Äpfel sind.
- Pferdeapfel = Pferdekot
- Augapfel = Sehorgan
- Adamsapfel = Kehlkopf
- Granatapfel = Frucht des Granatapfelbaumes
- Apfelschimmel = Pferd
- Paradiesapfel = Paradeiser (Tomate)
- Apfelsine = Orange
- Zankapfel = Streitobjekt
- Apfelbeere = Frucht eines Strauches aus Nordamerika
- Apfelrose = Wildrosenart
- Erdapfel = Kartoffel
- Apple (engl. Apfel) = Computerfima
Apfelsorten
Wusstest du, dass es auf der Welt über 30 000 (dreißig Tausend) verschiedene Apfelsorten gibt? Man unterscheidet Wildäpfel und Kulturäpfel. Äpfel, die du am Markt oder im Geschäft kaufen kannst, sind Kulturäpfel. Sie werden von Obstbauern und Apfelplantagen geliefert.
Die Steiermark ist übrigens in Österreich Hauptproduzent von Äpfel. Jedes Jahr wachsen hier viele Tonnen dieses Obstes, das in den Handel kommt.
Die bekanntesten Apfelsorten sind:
Der Elstar ist ein sehr fruchtig, fein säuerlich schmeckender Apfel, der Ende September bis Anfang Oktober reif wird. Seine Farbe ist rot
Der Gala ist mittelgroß und rot. Er schmeckt süß und ist saftig. Erntezeit für diese Apelsorte ist der September.
Der Gloster ist dunkelrot und hat ein knackiges, fein-säuerliches Fruchtfleisch. Er ist im Oktober reif.
Der Golden Delicious ist ein saftiger, süßer Apfel, der im September geerntet wird. Seine Farbe ist gelblich-grün.
Der Granny Smith ist hellgrün und auf der Sonnenseite leicht rötlich. Er schmeckt säuerlich und ist von September bis Mitte Oktober zu haben.
Der Jonagold ist mittelgroß bis groß und hat eine kräftige, rote Farbe. Dieser Apfel ist eine so genannte Wintersorte, da er besonders gut gelagert werden kann. Die Ernte dieses säuerlich-süßen, saftigen Apfels findet ab Ende September statt.
Der Klarapfel ist ein Sommerapfel. Er ist klein und gelblich-grün. Der Klarapfel schmeckt säuerlich und lässt sich nicht gut lagern. Seine Ernte erfolgt von Juli bis August.
Daneben gibt es noch viele alte Apfelsorten, die vor allem auf Streuobswiesen wachsen. Sie sind im Supermarkt nur selten zu finden, können aber oft direkt beim Bauern bzw. der Bäuerin gekauft werden.