Stephansdom
Der Stephansdom, von den Wienern auch liebevoll "Steffl" genannt, ist ein Wahrzeichen Wiens.
Die riesige Kirche befindet sich am Stephansplatz.
Im Stephansdom gibt es zahlreiche Kunstwerke. Ein ganz besonderes Meisterwerk ist die Kanzel von Anton Pilgram.
Unter dem Dom befinden sich die Katakomben. Das sind frühere Begräbnisstätten.
Im Nordturm hängen mehrere Glocken, auch die berühmte Pummerin.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- im Stephansdom die größte und schwerste Glocke Österreichs hängt?
- der Nordturm nie fertig gebaut wurde?
- der Stephansdom den höchsten Kirchturm von Österreich hat?
Geschichte
Mehrere Bauphasen
Der Baubeginn der ersten Stephanskirche wird um 1137 vermutet.
Im Jahre 1147 wurde die Kirche geweiht. Sie befand sich damals außerhalb der Stadtmauern und hatte ein ganz anderes Aussehen als heute.
St. Stephan wurde immer wieder verändert und umgebaut. So treffen in diesem Gebäude verschiedene Baustile zusammen.
Der älteste Teil der Kirche ist die Westfront, sie stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Der große Turm, Südturm genannt, wurde im 15. Jahrhundert fertiggestellt. Die Türmerstube ist über 343 Stufen erreichbar. Sein eigentlicher Name ist Stephansturm. Seine Spitze liegt in einer Höhe von 136,4 Meter.
Im Gegensatz dazu wurde der Nordturm nie fertiggebaut. Dieser heißt eigentlich Adlerturm. In ihm befindet sich auch die größte Glocke Österreichs, die Pummerin.
Beschädigung und Wiederaufbau
Der Dom wurde 1945 im 2. Weltkrieg starkt beschädigt. Unter anderem stürzte das Dach ein und die Pummerin ab.
Alle Bundesländer Österreichs und private Spenden halfen bei der Wiederherstellung.
Die Kommunionbank kam aus dem Burgenland, die Kronleuchter aus Kärnten, der Boden aus Niederösterreich, die Pummerin aus Oberösterreich, der Tabernakel aus Salzburg, das Tor aus der Steiermark, die Fenster aus Tirol, die Bänke aus Vorarlberg und das Dach aus Wien.
Das Dach ist mit bunten Schindeln gedeckt. Da es so steil ist, bleibt auf ihm kein Schnee liegen.
... bis heute
Das Baumaterial des Stephansdoms ist überwiegend Sandstein. Dieser ist jedoch sehr empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie Wetter oder Luftverschmutzung. Deshalb wird der Dom laufend renoviert.
Der Name des Südturms ist Stephansturm, der Nordturm heißt Adlerturm.
Stephansdom in Zahlen
Gesamtmaße: Der Dom ist gesamt etwa 107 m lang und rund 34 m breit.
Türme: Der Südturm misst über 136 m, der Nordturm rund 68 m. Der linke Heidenturm ist um 1 Meter höher als der ca 65 m hohe rechte. Der Südturm ist der höchste Kirchturm Österreichs und der achthöchste der Welt.
Dach: Es ist 110 m lang und 35 m breit. Von der Mauerkrone der Seitenschiffe bis zum Dachfirst ist es fast 38 m hoch.
Pummerin: Die schwerste und größte Glocke Österreichs ist über 21 000 kg schwer. Ihr Durchmesser beträgt 314 cm, ihre Höhe (mit der Krone) 294 cm. Sie ist weltweit die zweitgrößte freischwingende Glocke in einem Kirchturm.
Legenden und Überlieferungen
Mammutknochen
Bei den Aushubarbeiten zum Nordturm wurde ein Oberschenkelknochen eines Mammuts gefunden. Dieser wurde mit der Jahreszahl 1443 und dem Habsburgermotto AEIUO versehen. Der Knochen wurde lange Zeit im Eingangsbereich des Riesentores ausgestellt. Es gab auch die Vermutung, das Riesentor sei nach diesem Fund benannt worden. Das ist heute aber durch die Wissenschaft widerlegt: Das Riesentor ist wohl wegen seiner Trichterform nach dem mittelhochdeutschen Wort für fallen oder sinken - "risen - benannt worden.
Wein zur Errichtung
Es gibt folgende Überlieferung:
Im Jahr 1450 war der Wein sehr sauer und somit ungenießbar. Zum Wegschütten war er Friedrich III. aber zu schade. Also ordnete er an, den Wein als Bindemittel bei der Errichtung des Nordturms einzusetzen. Mit dem Wein wurde der Kalk gelöscht und aus dem gelöschten Kalk Mörtel hergestellt.
Maßeinheiten
Auf der Außenseite des Stephandoms neben dem Riesentor befinden sich zwei Eisenstäbe.
Sie waren Messhilfen für eine große Elle (= 77,8 cm) und eine kleine Elle (= 69,5 cm).
Daneben ist eine runde Einkerbung zu sehen. Es hieß lange Zeit, dass sie als Maß für Brotlaibe diente. Jedoch stammt sie von einem einst montierten Mauerhaken.
O5
Rechts neben dem Eingang ist das Zeichen O5 in die Mauer eingeritzt.
Dies ist das Symbol des österreichischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus im 2. Weltkrieg.
Es steht für Österreich, wobei Ö auch mit OE ersetzt werden kann. E ist der 5. Buchstabe im Alphabet.