Astrid Lindgren
Astrid Lindgren ist eine der besten und bekanntesten Autorinnen von Kinderbüchern, die es gibt. Vielleicht ist sie sogar die Beste, die es je gegeben hat.
Würde sie noch leben, so hätte sie am 14. November 2009 ihren 102. Geburtstag gefeiert.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit
Astrid Lindgren wurde am 14. November 1907 auf dem Hof Näs geboren. Dieser Hof liegt am Rande der Kleinstadt Vimmerby in Smaland in Schweden. Astrid hieß damals mit ganzem Namen Astrid Anna Emilia Ericsson.
Astrid Ericsson hatte eine unbeschwerte Kindheit. Mit ihren drei Geschwistern konnte sie in den umliegenden Feldern, Wiesen und Wäldern, Heuböden und Scheunen nach Herzenslust umhertollen.
Als Astrid Ericsson ins Teenager-Alter kam, änderte sich das Bild der Frau in der Gesellschaft. Das war in den 20er Jahren. Auch an Astrid ging diese Veränderung nicht spurlos vorbei. Sie schnitt sich ihre Haar kurz und sorgte damit in der kleinen Stadt für allerhand Aufsehen. Außerdem begann sie bei der Lokalzeitung zu arbeiten. Astrid war damit eine der ersten Journalistinnen, die es gab.
Stockholm
Als Astrid Ericsson mit 18 Jahren schwanger wurde, übersiedelte sie nach Stockholm, der Hauptstadt von Schweden. Ein uneheliches Kind zog zur damaligen Zeit einen ziemlichen Skandal mit sich. Vor allem am Land wurden Mädchen mit unehelichen Kindern verachtet. Auch ihre Kinder hatten nichts zu lachen und wurden wie Aussätzige behandelt.
Am 4. Dezember 1926 brachte Astrid Ericsson ihren unehelichen Sohn Lars (Lasse) zur Welt und gab ihn vorübergehend zu Pflegeeltern, da sie selbst ihn nicht versorgen konnte.
Astrid Ericsson trat im Jahr 1928 eine Stellung als Sekretärin im Königlichen Automobilclub an. Dort lernte sie Sture Lindgren kennen, den sie 1931 heiratete. Zu dieser Zeit nahm sie auch ihren Sohn wieder bei sich auf. Drei Jahre später wurde ihre Tochter Karin geboren.
Schriftstellerin
1941 entstand die Idee zu ihrem ersten und möglicherweise bekanntesten Buch "Pippi Langstrumpf". Den Namen der Titelfigur hatte ihre Tochter Karin erfunden. Sie hatte ihre Mutter immer wieder dazu aufgefordert, ihr Gutenachtgeschichten von Pippi Langstrumpf zu erzählen – diese Geschichten waren der Beginn des Buches.
Das Manuskript des Romans schenkte Astrid ihrer Tochter zum 10. Geburtstag. Gleichzeitig schickte sie eine Kopie des Manuskripts spaßhalber an einen Verlag, der es jedoch ablehnte. Der Grund für die Ablehnung war, dass sich Kinder vielleicht ein schlechtes Beispiel an Pippi Langstrumpf nehmen könnten.
Nachdem Astrid Lindgren nach der Geschichte von Pippi Langstrumpf jedoch Lust am Schreiben bekommen hatte, verfasste sie gleich ein nächstes Buch mit dem Titel "Britt-Mari erleichtert ihr Herz" und schickte das ebenfalls an den Verlag. Mit diesem Buch gewann Astrid Lindgren den zweiten Preis eines Preisausschreibens.
Ein Jahr später schickte sie diesem Verlag (Rabén und Sjörgen) Pippi Langstrumpf in leicht überarbeiteter Form noch einmal – ebenfalls zu einem Preisausschreiben. Diesmal hatte sie Glück. Sie erreichte damit sogar den ersten Platz! Der Roman Pippi Langstrumpf verhalf Astrid Lindgren zu ihrem Durchbruch als Schriftstellerin. Das Buch wurde in 85 Sprachen übersetzt und 1968 verfilmt.
Ein Jahr später stellte Astrid Lindgren die Detektivgeschichte Kalle Blomquist fertig. Mit dieser Geschichte gewann sie nochmals den ersten Preis (gemeinsam mit einer anderen Schriftstellerin). Ab da nahm Astrid Lindgren an keinem weiteren Schriftstellerwettbewerb teil.
Ihre Bücher
Alle Geschichten und Bücher, die Astrid Lindgren schrieb, haben indirekt mit Erlebnissen aus ihrer Vergangenheit zu tun. Deshalb leben die Kinder ihrer Bücher auch in Gegenden, in denen sie selber lange Zeit gelebt hat und die sie deshalb gut kennt. Michel von Lönneberga ist zum Beispiel auf einem Hof in Smaland daheim und Karlsson vom Dach fliegt über die Häuser von Stockholm. Hier hatte sie etwa 60 Jahre ihres Lebens verbracht.
Insgesamt schrieb Astrid Lindgren im Laufe ihres Lebens an die 40 Bücher. Die bekanntesten neben Pippi Langstrumpf, Michel von Lönneberga und Karlsson vom Dach sind unter anderem: Kalle Blomquist - der Detektiv, Die Kinder aus Bullerbü, Die Brüder Löwenherz, Madita, Ferien auf Saltkrokan und die Kinder aus er Krachmacherstraße.
Der letzte Roman, den sie verfasste, heißt Ronja Räubertochter.
Astrid Lindgren erhielt für ihre Bücher zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Aber auch für ihren Einsatz für Humanität, Toleranz und Umweltschutz wurde sie geehrt – und zwar 1994 mit dem Alternativen Nobelpreis.
Am 28. Jänner 2002 starb Astrid Lindgren im Kreise ihrer Familie.