Mais
Der Mais ist ein Getreide, das ursprünglich aus Mexiko und Peru stammt. Er kann bis zu 2,5 - manchmal sogar 3 - Meter hoch werden. Der Mais ist damit die größte Getreideart, die es auf unseren Feldern gibt.
Der Mais zählt, wie andere heimische Getreidearten (zB Roggen, Weizen, Gerste und Hafer), zu den so genannten Süßgräsern.
Kannst du dir vorstellen, dass weltweit jährlich über 800 Millionen Tonnen Mais produziert werden?
Der Mais wird in Österreich übrigens auch Kukuruz genannt.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- aus den Samen dieser Pflanze, den Maiskörnern, Popcorn gemacht wird?
- ein sehr großer Teil des geernteten Maises zu Viehfutter verarbeitet wird?
- er die größte Getreideart ist?
Geschichte
Mais gibt es schon recht lange. Es wird geschätzt, dass es vor über 8000 Jahren, also 6000 vor Christus, bereits Wildmais gab.
Christoph Kolumbus, der bekanntlich Amerika entdeckte, brachte dieses „Gras“ 1498 n. Chr. nach Europa. Mais verbreitete sich recht schnell – sogar bis nach China.
Dass Mais als Nahrungsmittel genutzt werden kann, wurde allerdings erst später entdeckt. Zuerst diente Mais nur als Zierpflanze. Erst im 17. Jahrhundert wurde der Mais als Getreide angebaut.
Kartoffeln und Tomaten galten übrigens früher ebenfalls als Zierpflanzen.
Heute ist Mais eine der bedeutendsten Getreidepflanzen, die sehr vielfältig verwendet werden kann.
Aussehen
Mais ist die größte Grasart, die auf unseren Feldern zu sehen ist – und das, obwohl Mais eine einjährige Pflanze ist. Das bedeutet, Mais muss jedes Jahr neu gesät werden.
Mais wird bei uns je nach klimatischen Bedingungen etwa 2 bis 3 Meter hoch. Manche Pflanzen können sogar eine Höhe von bis zu 5 oder 6 Meter erreichen.
Die Wurzeln dieser Nutzpflanze reichen nicht besonders tief in die Erde hinein.
Mais benötigt für sein Wachstum eher feuchte, warme Sommer. Wenn es zu trocken ist, bleibt er klein und es bilden sich nur wenige, kleine Maiskolben.
Die Erntezeit des Maises liegt zwischen August und September.
Weltweit gibt es übrigens 50 000 (fünfzig Tausend) verschiedene Maissorten.
Fortpflanzung
Mais bildet sowohl männliche, als auch weibliche Blüten aus. Keine andere Getreideart hat getrennt geschlechtliche Blütenstände.
Die männliche Blüte befinden sich an der Pflanzenspitze. Sie sieht beinahe wie eine fedrige Fahne aus. Die weiblichen Blüten (davon gibt es mehrere pro Pflanze) sitzen in den Blattachsen der Pflanze. Sie sehen aus wie kleine Büschel aus lauter dünnen roten Fäden. Der Wind übernimmt die Bestäubung der Pflanzen.
Nach der Befruchtung bilden sich an der Stelle der weiblichen Blüten die Maiskolben. Die Maiskörner (die Samen der Pflanze) werden im Laufe der Reifezeit immer härter und fester. Zum Schutz der Samenkörner bleiben diese von mehreren Blattschichten umhüllt. Außerdem wachsen aus den Spitzen viele dünne Fäden heraus. Diese Fäden werden Maisbart genannt.
In freier Wildbahn kann sich Mais übrigens nicht vermehren. Er wird daher als reine Kulturpflanze bezeichnet.
Verbreitung
In den USA ist der Maisanbau am weitesten verbreitet. Dort gibt es den so genannten „corn belt“ (Maisgürtel). Etwa ein Drittel bis die Hälfte des gesamten Maises wird hier jährlich auf riesigen Feldern angebaut und geerntet. Diese Region liegt im mittleren Westen der USA und erstreckt sich über die Staaten Iowa, Indiana, Illinois und Ohio. Zusätzlich gehören Teile von South Dakota, Nebraska, Kansas, Minnesota, Wisconsin, Michigan, Missouri und Kentucky ebenfalls zu diesem Maisgürtel.
Aber auch in Europa gibt es große Maisanbaugebiete. Die bedeutendsten europäischen Maisproduzenten sind Frankreich, Italien und Ungarn.
In Österreich wächst Mais vor allem in weiten Teilen Oberösterreichs, Niederösterreichs und dem Burgenland. Aber auch in Kärnten, der Steiermark und in Salzburg wird viel Mais angebaut. In Tirol und Vorarlberg ist die Maisproduktion eher unbedeutend, da es hier weniger Möglichkeiten für großflächige, ebene Felder gibt.
Für viele Vögel und Insekten stellen große Maisfelder, auf denen außer Mais keinerlei Pflanzen wachsen, jedoch ein Problem dar. Sie finden hier keine Nahrung und auch keine geeigneten Versteck- oder Nistplätze. Daher spricht man auch von „grünen Wüsten“.
Oft werden auch Gifte gegen Schädlinge eingesetzt, allen voran gegen den Maiswurzelbohrer. Dieser Käfer nagt an den Wurzeln der Maispflanzen und schädigt sie so. Das eingesetzte Gift schadet aber auch anderen Insekten wie Bienen und Schmetterlingen.
Verarbeitung
Der Großteil des geernteten Maises wird zu hochwertigem Viehfutter weiter verarbeitet.
Dafür wird entweder die ganze Pflanze geerntet, gehäckselt und anschließend zu Silofutter vergoren, oder es werden die einzelnen Körner an Pferde, Kühe, Schweine und Geflügel verfüttert.
Der Teil des Maises, der den Menschen als Nahrungsmittel dient, wird vielfältig weiterverarbeitet.
Aus den ölhältigen Keimen der Körner wird das so genannte Maiskeimöl gepresst, das sich wunderbar für Salatmarinaden oder zum Kochen eignet.
Weitere Maisprodukte sind zum Beispiel Maisstärke, Maisgries, Polenta, Cornflakes, Tortilla Chips, Maiskölbchen im Glas, Popcorn und Maismehl.
Natürlich kann frisch geernteter Mais auch auf dem Grill oder im Kochtopf landen. Mit etwas Salz und Butter ist Mais so eine tolle Beilage zu Gegrilltem oder sogar eine nahrhafte Hauptspeise.
Ein Maisfeld kann aber auch für die Freizeitgestaltung genutzt werden. Gerade in den letzten Jahren ist es immer beliebter, Irrgärten in Maisfeldern anzulegen und Besucher durchzuschicken. Rund um diese Irrgärten werden immer wieder Feste gefeiert.