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Adventbräuche

Christkindlmarkt - Usien commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Ganz egal, ob zu Weihnachten der Weihnachtsmann oder das Christkind kommt, die Zeit vor Weihnachten ist mindestens genauso aufregend, wie das Weihnachtsfest selbst.

Eigentlich sollte die Vorweihnachtszeit - also der Advent - besinnlich und ruhig sein. Doch die Hektik vor dem Weihnachtsfest nimmt jedes Jahr mehr zu.

Umso mehr ist es nun an der Zeit, einige Adventbräuche aufleben zu lassen.

Die Adventzeit beginnt mit dem ersten Adventsonntag, der vier Wochen vor dem Fest ist. Wenn der 24. Dezember auf einen Sonntag fällt, dann ist er gleichzeitig auch der 4. Adventsonntag.


Adventkranz - Wildfeuer commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


Inhaltsverzeichnis

Der Adventkalender


 
Adventkalender - ASSY pixabay.com, CC0 1.0

Der erste Adventkalender, der je gedruckt wurde, stammt aus dem Jahr 1903. Dieser hatte allerdings noch keine Türchen, sondern war zweiteilig. Auf dem einen Teil, einem bedruckten Karton befanden sich 24 nummerierte Felder mit Versen. Der zweite Teil war ein Blatt mit Bildern. Jeden Tag sollte ein Bild ausgeschnitten und auf den Karton mit den Versen geklebt werden.

Der erste Adventkalender ist allerdings schon viel älter. Er entstand im 15. Jahrhundert. Dieser Adventkalender zeigte ein Bild mit Maria, dem Kleinen Jesus und einem Baum. Die Zweige des Baumes trugen 24 mal den Buchstaben "A" für "Ave Maria".

Heute gibt es unzählig viele Formen von Adventkalendern. Die einzelnen Fenster enthalten bunte Bilder, Schokolade oder andere Kleinigkeiten.


Adventkranz

 
Die ursprünglichen Farben für die Adventkerzen: lila und rosa - Andrea Schaufler commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


 
Moderner Adventkranz - Efes Kitap (efes) pixabay.com, CC0 1.0

Der Brauch des Adventkranzes ist fast schon 150 Jahre alt. Allerdings wurde der Kranz lange Zeit nur in evangelischen Familien aufgestellt.

Ab 1930 hielt der Adventkranz auch in katholischen Familien Einzug.

Der Kranz selbst soll an den Erdkreis erinnern. Die Farbe Grün steht Hoffnung und Leben.

Die vier Kerzen sind ein Gottessymbol.

Der Adventkranz bestand ursprünglich nur aus Reisig, aus dem der Kranz gebunden wurde und aus den vier Kerzen. Drei der Kerzen waren lila und eine Kerze rosa. Diese Kerze sollte am 3. Adventsonntag entzündet werden. Die Adventzeit war früher auch eine Fastenzeit. Die rosa Kerze kündete das nahe Ende der Fastenzeit und die Nähe zum Christfest an.

Heute gibt es Adventkränze in vielen verschiedenen Ausführungen. Mit oder ohne Reisig, mit langen, kurzen, dicken oder dünnen Kerzen und mit Schleifen und allerlei Verzierungen.

Ein schöner Brauch ist es, die Kerzen am Sonntag im Kreis der Familie zu entzünden und dabei eine Weihnachtsgeschichte, ein Gedicht oder ähnliches vorzulesen.


Barbarazweige

 
Blühender Kirschbaum - Ad Meskens commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


 
Barbarazweig - Petra (Pezibear) pixabay.com, CC0 1.0

Die Heilige Barbara lebte im 3. Jahrhundert nach Christus in der heute türkischen Stadt Izmit, nördlich von Istambul. Damals gehörte diese Gegend zum römischen Reich und wurde vom römischen Kaiser regiert.

Barbara war zwar sehr reich, doch auch einsam. Ihr eifersüchtiger Vater sperrte sie immer, wenn er verreiste, in einen Turm ein. Barbara lernte in dieser Zeit den christlichen Glauben kennen und ließ sich taufen. Sie glaubte daran, dass sie ihrem Leben dadurch einen Sinn geben konnte.

Doch damals herrschte die Zeit der Christenverfolgung. Als Barbaras Vater von ihrer Taufe erfuhr, zeigte er seine eigene Tochter an. Barbara wurde gefangen genommen und zum Tode verurteilt.

Ein verdorrter Kirschzweig, den sie mit Wassertropfen aus ihrem Trinkbecher benetzte, spendete ihr in den letzten Tagen vor ihrem Tod Trost. Er hatte zu blühen begonnen.

Bis heute ist es in vielen Gegenden Brauch, am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, einen Kirschzweig oder den Zweig eines anderen Obstgehölzes in eine Vase ins Wohnzimmer zu stellen. Blüht der Zweig gerade zu Weihnachten auf, so bedeutet das ein gutes Zeichen für das kommende Jahr.

Vielerorts wird geglaubt, dass blühende Barbarazweige zu Weihnachten eine Hochzeit oder Kindstaufe innerhalb der Familie im nächsten Jahr bedeuten.


weitere Bräuche


 
prächtige Krippe - Dr. Eugen Lehle commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


 
Anklöpfeln (= anklopfen) soll an die Herbergssuche von Josef und Maria erinnern. - Manfred Antranias Zimmer (Antranias) /pixabay.com, CC0 1.0

Vor allem in ländlichen Gegenden gibt es einige sehr schöne Adventbräuche:

Herbergssuche

Bei der Herbergssuche verkleiden sich zwei Jugendliche als Maria und Josef. Gemeinsam ziehen sie durch die Straßen, klopfen an Türen und erbitten milde Gaben für die Armen.

Frauentragen

In Salzburg und Tirol wird manchmal noch der Brauch des Frauentragens ausgeführt. Dabei wird ein Marienbild zu einer Familie getragen, wo es eine Nacht bleibt. In der Familie wird gemeinsam gesungen, gelesen und natürlich feierlich gegessen. Am nächsten Tag kommt das Marienbild dann zu einer anderen Familie.

Anklöpfeln

Dieser Brauch war ursprünglich vor allem in Salzburg und Kärnten verbreitet. Drei Burschen oder Männer, die als Hirten verkleidet sind, klopfen an den Donnerstagen zwischen dem 8. und 24. Dezenber an Türen. Mit Liedern wie "Das ist die stillste Zeit im Jahr" weisen sie auf den eigentlichen Sinn der Adventzeit hin.

Heute ist aus dem Anklöpfeln vielerorts das Adventsingen geworden.


Kulinarisches


 
Kletzenbrot


 
Christstollen - knusperj commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.5

Auch die vorweihnachtliche Küche verfügt über einige Bräuche.

So ist es in der Adventzeit beispielsweise Brauch, ein Kletzenbrot zu backen. Früher wurde dieser Speise eine segensreiche Wirkung nachgesagt. Der Schwartling, das knusprige Ende des Kletzenbrotes, galt bei den jungen Burschen früher als Liebesbeweis. Aber auch für Mädchen hatte der Schwartling eine Bedeutung. Gelang es einem Mädchen, in der Adventzeit neun verschiedene Schwartlinge zu "sammeln", so konnten sie hoffen, im folgenden Jahr geheiratet zu werden.

Ein weiterer Brauch ist das Backen des Christstollens. Der Christstollen ist rundum mit einer dicken Schichte Staubzucker bedeckt. Seine eigentümliche Form symbolisierte in früherer Zeit das neugeborene Jesuskind. Dazu musst du noch wissen, dass Babys noch bis vor etwa 30 Jahren immer dick in Windeln gewickelt wurden. Mit ein wenig Phantasie sieht der Christstollen tatsächlich wie ein Baby, das so "verpackt" ist, aus.


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