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Der Apfelbaum gehört wie die Kirsche zur Familie der Rosengewächse. Vielleicht findest du das merkwürdig, wenn du an die schönen Rosen denkst. Aber wenn du die Blüten der Wild- und Heckenrosen mit denen des Apfelbaumes vergleichst, sind sie sich sehr ähnlich. Noch auffälliger ist die Ähnlichkeit der Früchte.

Hast du dir einen Apfelbaum schon einmal genau angeschaut? Es gibt sehr viele verschiedene.

Der Baum im Garten deiner Oma ist vielleicht groß, alt und knorrig und trägt nicht mehr viele Blätter und Äpfel. Der Baum in Nachbars Garten ist etwas kleiner und es wachsen darauf viele kleine grünlich-gelbe Äpfel. Der Apfelbaum im Garten deiner Tante ist jung und die Äpfel werden rot und groß.


Blühende Äpfelbäume


Inhaltsverzeichnis

Standorte

 
Streuobstwiese - Stephan Mense commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0
 
Apfelplantage

Manche Apfelbäume dürfen auf so genannten Streuobstwiesen wachsen. Sie sind so verstreut angepflanzt, dass sie genug Platz zum Wachsen haben. Diese Apfelbäume werden bis zu zehn Meter hoch und haben eine breite Krone. Ihre Äpfel sind saftig und sehr geschmackvoll.

Viele Tiere finden in diesen Bäumen ihr Zuhause. Vögel bauen ihre Nester in den Baumkronen. Bienen, Hummeln und viele andere Insektenarten sammeln Nektar und Blütenstaub. Diese Lebensräume werden Biotope genannt.

In Apfel-Plantagen wiederum werden nur Bäume gepflanzt, die nicht sehr hoch werden, aber sehr viele Äpfel tragen. Das hat den Vorteil, dass das Obst leichter gepflückt werden kann und die Ernte reich ausfällt.


Kraftwerk Apfelbaum

 
Aufbau des Apfels - Ebenezer Emmons, Fruit Prints. Albany (NY) 1851 commons.wikimedia.org, CC0 1.0


 
Aufgeschnittener Apfel

So wie jeder andere Baum auch nimmt der Apfelbaum über die Wurzeln aus der Erde Wasser und Nährsalze des Bodens auf. Unter der Rinde wird das Wasser in Leitbahnen in die Blätter transportiert.

Die Blätter sind die eigentlichen "Kraftwerke" des Baumes. Der grüne Farbstoff, der Chlorophyll heißt, kann mit Hilfe von Sonnenlicht und Wasser die verbrauchte Luft der Umgebung in neuen Sauerstoff umwandeln. Dieser Vorgang heißt wissenschaftlich "Fotosynthese". Das heißt, dass die Laubbäume unsere Luft reinigen. Deshalb sollte es so viele wie möglich geben.

Die Fotosynthese macht der Baum natürlich nicht für die Menschen. Bei der Umwandlung von verbrauchter Luft in neuen Sauerstoff entsteht in den Blättern Stärke, die der Baum zum Wachsen braucht.

Um einen Apfel reifen zu lassen sind ungefähr 10 bis 20 Blätter notwendig. Je kleiner die Blätter eines Apfelbaumes sind, desto kleiner sind auch seine Äpfel. Je größer die Blätter eines Baumes desto größer sind seine Äpfel, weil mehr Stärke zum Wachsen produziert werden kann.

Das hat die Natur toll eingerichtet, findest du nicht auch?


Der Apfelbaum zu den Jahreszeiten

Winter

 
Apfelbaum im Schnee - Susanne Donié pixabay.com, CC0 1.0

Ob du es glaubst oder nicht - im Winter bereitet sich der Apfelbaum schon auf das Frühjahr vor. Unter der dicken Schnee- oder Eisschicht gibt es bereits kleine Knospen. Sie wurden im Frühsommer gebildet, als der Baum alle Blüten und Blätter entfaltet hatte. Überall dort, wo im Herbst ein Blatt abfällt, wachsen neue Knospen heran.

Unter der Schnee- oder Eisschicht sind die Knospen geschützt. In ihrem Inneren wachsen fein zusammengefaltet alle Blüten und Blätter, die der Baum im Frühjahr braucht. Die ersten warmen Sonnenstrahlen lassen Eis und Schnee schmelzen und die weiß behaarten Knospen zeigen ihre braune Hülle.


Frühling

 
Blüten und Knospen des Apfelbaums - Julia Schwab (Sweetaholic) pixabay.com, CC0 1.0
 
Befruchtete Apfelblüten

Ende April bis Anfang Mai brechen die herangewachsenen Knospen auf.

Zunächst entfalten sich die Blättchen. Anschließend wachsen die weißen bis zartrosa Blüten. Viele Bienen und Hummeln fliegen nun herbei und bestäuben die Blüten. Blattläuse machen es sich auf den Blättern bequem. Gott sei Dank werden sie von Marienkäfern gefressen und größerer Schaden verhindert.

Schon nach kurzer Zeit verliert der Apfelbaum seine Blütenblättchen und die Äpfel beginnen zu wachsen.

Bestäubung:

Bienen und Hummeln holen sich mit ihrem Saugrüssel aus den Blüten Nektar (das ist ihre Nahrung). Dabei bleibt Blütenstaub der Staubgefäße an ihren Beinen hängen. Diesen tragen sie weiter zu der nächsten Blüte. Dort verbindet sich der Blütenstaub der einen Blüte mit dem Blütenstaub dieser Blüte. Dieser Vorgang wird Befruchtung genannt. Nur so kann sich aus der Blüte ein Apfel entwickeln. Die Bienen und Hummeln fliegen weiter von Blüte zu Blüte. So werden sehr viele Blüten befruchtet und viele Äpfel können wachsen.


Sommer

 
Apfelbaumast mit unreifen Äpfeln - Brigitte Ulm lehrerweb.wien, CC BY-NC-SA 3.0 AT

Der Wind verbläst die Blütenblätter. Aus dem Blütenstiel wachsen die Kelchblätter heran und biegen sich nach außen. Der Fruchtknoten schwillt an und beginnt sich zu entwickeln. Die kleinen Äpfelchen sind grün und sehr hart. Schnell werden sie größer. Um das Kerngehäuse herum wächst das Fruchtfleisch heran. Es besteht aus Wasser, Fruchtzucker und vielen Vitaminen.

Die Äpfel brauchen je nach Sorte verschieden lang, bis sie reif sind. Manche Äpfel kannst du schon im späteren Sommer pflücken. Diese werden Frühäpfel (z.B. Klaräpfel) genannt.

Da Äpfel nicht nur den Menschen schmecken sondern auch vielen Tieren (z.B. Würmern und Vögeln) werden Apfelbäume häufig mit giftigen Mitteln gespritzt, um die Schädlinge zu vertreiben. Diese Mittel sind auch für Menschen nicht genießbar - deshalb: Äpfel immer gut waschen und anschließend mit einem sauberen Tuch trockenreiben!


Herbst

 
Äpfel am Baum - Karsten Paulick (Kapa65) pixabay.com, CC0 1.0

Die meisten Apfelsorten werden Ende September / Anfang Oktober reif. Die Äpfel leuchten aus dem Blättermeer hervor und so mancher Ast biegt sich unter seiner schweren Last. Nun beginnt die Erntezeit.

Am besten schmecken Äpfel, wenn sie ein einige Tage gelagert werden, bevor sie gegessen werden. Sie bekommen dadurch noch ein paar Tage Nachreifezeit.

Die Äpfel, die es in Geschäften oder auf dem Markt zu kaufen gibt, kommen von Obstbauern. Diese pflücken die Äpfel und bringen sie zu einer Apfel-Sammelstelle. Von dort werden die Äpfel zu Apfelverwertungsbetrieben oder zum Verpacken befördert. Es gibt aber auch Apfelplantagen, die besonders viele Äpfel anbauen und verkaufen.

Eines musst du dir merken: Äpfel werden immer mit der Hand gepflückt. Sie müssen sehr vorsichtig vom Baum heruntergenommen werden, damit sie keine "Verletzungen" davontragen. Der Apfel wird leicht gedreht und muss sich mit dem Stängel vom Baum lösen. Nur so können die Äpfel verkauft und gelagert werden.

Nach der Ernte verfärben sich die Blätter der Apfelbäume, da der grüne Farbstoff der Blätter abgebaut wird. Jene gelben und roten Farbstoffe in den Blättern, die sonst überdeckt werden, leuchten. Im Spätherbst vertrocknet das Laub und fällt vom Baum.


Sonstiges