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Der Eselsritt

2 Bytes entfernt, 13:07, 16. Sep. 2009
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Die Gefangenen hoben bettelnd ihre Blechbüchsen, die Zuschauer gingen auf diesen Spaß ein und spendeten den Ärmsten manchen Kreuzer.
Wenn aber dabei ein Mädchen dem Zug zu nahe kam, wurde es von den Jarnitscharen Janitscharen aufgegriffen und unter die Sklaven gereiht. Nur mit einer Silbermünze konnten sich die Gefangenen wieder loskaufen.
So wogte die Schar in ihren bunten, fremdländischen Gewändern dahin, begleitet von den begeisterten Zuruifen Zurufen der Bürger Wiens. Nachdem sie vorbeigezogen war, ertönten neuerlich mächtige Trompetenstöße, die Menge drängte sich neugierig zum Straßenrand, brach in schallendes Gelächter aus und klatschte unter mancherlei scherzhaften Neckereien Beifall. Die sehnsüchtig erwartete Hauptgestalt des Festzuges nahte:
Ein türkischer Pascha. Der Bursche, der ihn darstellte, hatte sich einen ansehnlichen Bauch ausgepolstert, trug herrliche, morgenländische Kleider mit gleißendem Flitter verziert, und um den Hals eitel Gold und Geschmeide aus funkelnden Steinen. Und was das höchste Gaudium der Zuschauer erweckte:
Der Dickwanst saß auf einem herzigen Eselchen, das mit bunten, wehenden Papierstreifen herausgeputzt war. Hinter dem Pascha kam sein GefolgtGefolge, ebenfalls mit kunterbuntem Tand behängt und auf gleiche Weise beritten wie sein Anführer.
Trotz des Verbotes Mohammeds, das kein Wein erlaubt, griffen der Pascha und sein Hofstaat gierig nach jedem Krug, der ihnen aus der Zuschauermenge gereicht wurde. Frohsinn und Übermut steigerten sich immer mehr, und bald war es an der Zeit, dass der Zug durch die Gassen von Hernals wieder zu sienem seinem Ausgangsort, dem Gemeindehaus, zurückkehrte.
Dort legten die verwegenen Türkenstreiter ihre Maskengewandung wieder ab und bargen den Mummenschanz für den nächsten Eselsritt im folgenden Jahr in den Kästen.
Wieder in lustige Wiener Burschen zurückverwandelt, setzten sie sich zusammen, teilten das Geld aus den Sammelbüchsen untereinander auf und eilten frohgemut in die nächste Wirtschaft, wo Speise, trank Trank und frühlicher fröhlicher Reigentanz das Narrenfest beschlossen.
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