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Flechte

211 Bytes hinzugefügt, 05:18, 6. Apr. 2010
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Flechten sind sehr '''genügsame Lebewesen'''. Sie können in sehr trockenen und kalten, aber auch sehr feuchten und heißen Regionen überleben.
Eigentlich sind Flechten keine Pflanzen, sondern ein Mittelding zwischen '''Pilzen und Algen'''. In der Fachsprache werden Flechten als '''symbiotische Lebensgemeinschaften''' zwischen einem '''Mykrobionten''' (einem Pilz) und einem '''Fotobionten''' (einer Alge) bezeichnet. Die Algen, die in diese Lebensgemeinschaft mit den Pilzen treten, sind '''Blaualgen'''. Flechten können aber auch eine Lebensgemeinschaft zwischen einem Pilz und '''Cyanobakterien''' (Blaugrüne Bakterien) sein.
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Auf der ganzen Welt gibt es etwa '''25000''' (fünfundzwanzigtausend) verschiedene '''Flechtenarten''', von denen allein 2000 in Mitteleuropa vorkommen.
Ihren botanischen '''Namen''' bekommen die Flechten immer von dem '''Pilz''', aus dem sie gebildet sind. Erst durch den Zusammenschluss mit dem '''Fotobionten''' (einzellige Pflanze) entwickeln die Flechten ihre '''typische Form'''.
'''Laub- oder Blattflechten''' liegen ziemlich '''locker''' auf ihrem Untergrund auf. Sie wachsen auf Moosen genau so wie auf Steinen. Diese Flechtenart hat ihren Namen daher, dass sie ein wenig einem Blatt ähnlich sieht.
'''Strauchflechten''' wachsen '''in die Höhe''' und sehen Sträuchern ähnlich. Der Untergrund für diese Flechtenart kann Erde oder ein Fels sein. Sie wachsen aber auch auf Bäumen.
'''Gallertflechten''' sind so dunkel gefärbt, dass sie beinahe schwarz aussehen. Diese Flechtenart quillt richtig auf und wird gallertartig, sobald sie feucht wird.
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Den '''Träger''' des Organismus „Flechte“ bildet der '''Pilz'''. Eingeschlossen in den Pilzfäden befinden sich die einzelligen Pflanzenzellen.
Flechten sind meistens in '''mehreren Schichten''' aufgebaut. Die '''unterste Schichte''' einer Flechte wird aus '''wurzelartigen Pilzfäden''' und der so genannten unteren Rinde gebildet. Mit dieser Schichte ist die Flechte fest auf dem Untergrund verankert.
Anschließend folgt eine Schichte, die aus einem '''lockeren Pilzgeflecht ohne Algen''' besteht und '''Markschicht''' genannt wird.
Über dieser Schichte liegt die so genannte '''Algenschichte'''. Hier sind die Algen- oder Bakterienzellen im lockeren Pilzgeflecht eingebettet.
Die oberste Schichte der Flechte wird auch '''obere Rinde''' genannt und besteht meist aus einem sehr dichten Pilzgeflecht.
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Flechten sind wahre '''Hungerkünstler'''. Nachdem sie nicht die Möglichkeit haben, ihren Wasserhaushalt selbst zu regeln, verwandeln sie sich bei langer Trockenheit ihn '''leblose Gebilde'''. Nur in diesem Zustand, können sie so große Temperaturschwankungen wie in der Wüste, oder und hohe, ultraviolette Strahlung auf den Bergen überstehen.
Eine Flechte kann auch in nach vielen Jahren wieder zum Leben erweckt werden – einfach, indem sie '''befeuchtet ''' wird. Der leblose Zustand der Flechte wird auch als '''Ruhestarre ''' bezeichnet.Wenn die Flechte wieder zu Feuchtigkeit kommt, saugt sie sich an wie ein Schwamm und der Stoffwechsel wird wieder aktiviert. Jetzt können die Pflanzenzellen wieder aktiv werden und den Pilz über Photosynthese '''Fotosynthese''' ernähren.
Nachdem Flechten, die im Hochgebirge oder der Wüste beheimatet sind, immer wieder große Trockenphasen durchleben, wachsen diese nur sehr langsam. Krustenflechten wachsen pro Jahr zum Beispiel nur '''wenige zehntel Millimeter'''.
In subtropischen Nebelwäldern oder in der Nähe der Meeresküsten können Flechten viel schneller wachsen. Hier können es sogar Zentimeter pro Jahr sein.
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Flechten bewohnen nahezu alle Gegenden der Erde. Sie können allerdings nur dort gedeihen, wo sie nicht von anderen Pflanzen überwuchert werden. Ist die Umgebung des Standortes sehr feucht, bekommen sie schnell '''Konkurrenz von Moosen'''.
Um überleben zu können, benötigen Flechten nicht viel. Die Nährstoffe des '''Regenwassers ''' und '''Mineralstoffe ''' aus dem '''Staub ''' der umgebenden Luft sind absolut ausreichend.
Aufgrund ihres Aufbaus und ihrer niedrigen Ansprüche können Flechten '''auf blanken Felsen im Hochgebirge ''' (bis etwa 5000 m Meter Seehöhe!) genauso gut überleben, wie in der '''Antarktis ''' oder in der '''Wüste'''. Befinden sich Flechten in der Trockenstarre, überleben sie Temperaturen zwischen '''-47° und +80°C'''.
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Fortpflanzen kann sich bei der Flechte nur der '''Pilz'''. Er bildet '''Sporen ''' – das sind seine Samen – aus, die durch die '''Luft ''' verbreitet werden können.
Nachdem diese Sporen winzig klein sind, kann sich so ein Pilz sogar über die ganze Welt verbreiten. Die Sporen können, sobald sie größere Höhen erreicht haben, riesig weite Strecken fliegen. Die Symbiose zwischen Pilz und Alge kann aber erst dann erneut stattfinden, wenn beide so genannte Symbionten eine Hungerperiode durchleben und einander – '''aus Nährstoffmangel ''' – benötigen.
Manche Flechtenarten vermehren sich aber auch durch '''kleine Auswüchse''', die durch den Wind vertragen werden. In diesem Fall müssen sich Pilz und Alge nicht erst erneut finden, sondern beginnen gemeinsam von Neuem.
Flechten können übrigens '''mehrere hundert Jahre alt ''' werden. Es wird sogar berichtet, dass es in Grönland Landkartenflechten gibt, die bereits mehr als 4.500 4500 (viertausend) Jahre alt sein sollen.
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Flechten wurden ursprünglich als '''Nahrungsmittel ''' verwendet. In '''Japan ''' wächst eine Flechte, die sogar noch heute als '''Delikatesse ''' in der Suppe oder als Salat zubereitet wird.
Flechten dienten und dienen aber auch als '''Heilmittel'''. Besonders in der '''Homöopathie ''' werden sie verwendet. Durch ihre vielen Inhaltsstoffe sind Flechten aber auch für der '''Pharmazie ''' (Arzneimittelkunde) interessant.
Außerdem werden von verschiedenen Flechtenarten immer noch '''Farbstoffe ''' für das Färben von Stoffen und Wolle gewonnen.
Eine besondere Verwendung finden einige auf '''Baumrinden ''' wachsende Flechtenarten. Diese besonderen Flechten reagieren sehr stark auf '''Luftverschmutzung'''. An ihnen kann der Grad der '''Luftbelastung ''' durch Schadstoffe abgelesen werden. Diese Flechten werden deshalb auch als '''Bioindikatoren ''' bezeichnet.
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