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scheue Gämse - Marcin Białek commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0

Die Gämse, oder die Gams (Mehrzahl: Gämsen) ist ein Säugetier. Sie gehört zu den Paarhufern. Diese haben im Gegensatz zu Unpaarhufern eine gerade Anzahl an Zehen. Sie lebt im Gebirge und ist etwa so groß wie ein Reh.

Gämsen sind hervorragende Kletterer. Ihre Hufe sind so beschaffen, dass sie mühelos über Felsen springen können. Sie gelten als sehr verspielt. Manchmal scheinen sie regelrecht zu tanzen, wenn sie ihre Bocksprünge vollführen.

Und wenn Schnee liegt, lieben sie das Rodeln. Hierzu lassen sie sich auf die Hinterbeine nieder und rutschen einen schneebedeckten Abhang hinunter. Gämsen können bis zu 20 Jahre alt werden.


Gämse im Schnee - Manfred Werner/Tsui commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


Inhaltsverzeichnis

Lebensraum





 
Gams in der Slowakei - Boskar commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Die Heimat der Gämsen sind der gesamte Alpenraum, Teile des Balkans und der Karpaten. Auch im Kaukasus kommen Gämsen vor. Im Hochschwabgebiet in der Steiermark gibt es die meisten Gämsen zu finden. In einigen Mittelgebirgen wurde sie extra angesiedelt.

Am liebsten hält sich dieser fantastische Kletterer im oberen Waldgürtel auf, steigt aber im Sommer auch bis zur Schneegrenze auf 3000 Meter und darüber auf. Dort lebt die Gams in Gebieten, die für Menschen und andere Tiere fast unzugänglich sind. Außerdem liebt sie es sich im Sommer, an den westlichen und nördlichen Bergseiten aufzuhalten. In den kälteren Jahreszeiten, finden wir Gämsen eher auf Südhängen. Im Winter rücken diese ziegenartigen Tiere in noch tiefere Lagen in den Wald ab.


Aussehen





 
Gams im Wald - GrottesdeHan commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Gämsen sind in Gestalt und Aussehen den Ziegen sehr ähnlich. Allerdings haben sie ein grauschwarzes, im Sommer eher rot-braunes Deckhaar. Auf dem Rücken haben Gämsen einen schwarzen Längsstrich, der Aalstrich genannt wird. Gesicht und Bauch der Gams, sind immer hell. Mit ihrem Fell sind sie sehr gut getarnt, wenn sie die Berghänge auf und ab springen. Seine Dichte schützt sie vor der kalten Luft und dem hohen Schnee in den Bergen. Sie haben schlanke, schwarze Hörner, die sich im oberen Drittel nach innen krümmen. Das Weibchen ist etwas kleiner und leichter (14-50 kg) als das Männchen (22-62 kg). Die Hufe der Gämsen haben sich ihrem Lebensraum perfekt angepasst. Die Sohlen sind relativ weich und können sich so leicht jeder Unebenheit im steinigen Boden anpassen. Die langen Nebenhufe hingegen, verhindern das zu tiefe Einsinken in tiefen Schnee oder zu lockeren Boden.


Ernährung

Die Gams ist ein sehr genügsames Tier. Sie ernährt sich ausschließlich von Pflanzen. Dazu gehören: Gräser, Kräuter, Blätter, Knospen, Triebe, Pilze und sogar Wurzeln.


Paarung und Fortpflanzung

 
Gämsen am Piz Beverin (Schweiz) - Paul Hermans commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0

Die Brunft (so wird die Paarungsbereitschaft bei Wildtieren genannt) beginnt bei Gämsen Anfang Oktober und endet im Dezember. Ihren Höhepunkt erreicht sie im November.

Bei der Gams gestaltet sich die Brunft oft sehr lebhaft und stürmisch. Es ist keine Seltenheit, dass sich zwei rivalisierende Gamsböcke atemberaubende Verfolgungsjagden über weite Strecken und gefährliches Gelände liefern. Die Tragzeit (Schwangerschaft) einer Gams variiert zwischen 25 und 27 Wochen. Manchmal bekommt eine Gams auch zwei Jungen gleichzeitig.


Das Kitz

 
Gamskitz - Böhringer Friedrich commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.5

Ein Gams-Junges wir Kitz genannt. Kurz nach der Geburt bilden sie mit anderen Jungen zusammen eine Art Kindergarten. D.h. sie schließen sich zu einem Rudel zusammen und werden von einem oder mehreren Mutter-Tieren bewacht und im Klettern ausgebildet. Ein Rudel kann aus bis zu 30 Tieren bestehen. Auch später bilden die jungen Böcke kleine Rudel und ziehen gemeinsam im Revier umher. Alte Böcke leben (abgesehen von der Brunft) ein Einsiedler-Leben. Sie dulden keinen andern an ihrer Seite.


Feinde

 
Hut mit Gamsbart - Gnosos commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Hüten müssen sich die Gämsen vor Angriffen der Luchse, Wölfe, Bären, Adler und Bartgeier. Die Kitze müssen zusätzlich auch auf Dachs, Fuchs, Uhu und Rabenkrähe aufpassen. Auch herabrollende Steine und Felsstücke gefährden sie. Aber ihr größter Feind ist – wie so oft – der Mensch, der ihre Lebensräume im Gebirge zerstört. Außerdem werden Gämsen von manchen Menschen gejagt. Als Trophäen bewahren diese dann die Hörner und den Gamsbart (lange Haare vom Rücken des Gamsbockes) auf.

Wenn du einmal das Glück hast eine Gämse zu sehen, dann sei recht leise, denn diese Tiere sind sehr scheu. Wenn sie ein Geräusch hören oder Menschen wittern (= riechen) rennen sie schnell davon.


Sonstiges