Geschichte des 19. Bezirks: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Bezirkswappen von Döbling besteht aus neun Feldern, jedes für einen Bezirksteil.
 
  
Heiligenstadt, Unterdöbling, Nußdorf, Salmannsdorf, Oberdöbling, Neustift am Walde, Sievering, Kahlenbergerdorf, Grinzing
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Die Geschichte von Döbling reicht weit zurück. So belegen Funden, dass bereits die Römer auf dem Gebiet waren.
  
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1892 wurden Grinzing, Heiligenstadt, Kahlenbergerdorf, Neustift am Walde, Nußdorf, Ober- und Unterdöbling, Salmannsdorf, Sievering und Josefsdorf nach Wien eingemeindet.
==== Grinzing ====
 
  
1114 wurde Grinzing erstmals als Grinzigan urkundlich erwähnt. Es war ein Herrensitz der Grunzinger. Sie erbauten den Trummelhof. Reste davon sind im Haus in der Cobenzlgasse 30 erhalten.
 
  
Großbrände, Pest und die Türkenbelagerungen belasteten den Ort immer wieder schwer.
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== Grinzing ==
  
Grinzing war früher eine eigenständige Gemeinde und gehört erst seit 1892 zur Stadt Wien. Der Bezirk liegt im Nordwesten von Wien und ist der größte Teil von Döbling. In Grinzing sind viele Grünflächen, da hier der Wienerwald sehr nahe ist.
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1114 wurde Grinzing erstmals urkundlich erwähnt.
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Im 14. Jahrhundert errichteten die Herren von Grünsing den Trummelhof. Reste davon sind im Haus in der Cobenzlgasse 30 erhalten.
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Durch den Weinbau blühte das Dorf langsam ab Mitte des 18. Jahrhunderts auf. Der Wein war unter dem Namen "Grinzinger" bekannt.
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Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Grinzing zum Heurigenort.
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Grinzing ist der größte Teil von Döbling und viele Grünflächen, da hier der Wienerwald sehr nahe ist.
  
 
Hier ist der höchste Berg von Wien zu finden: der Hermannskogel.
 
Hier ist der höchste Berg von Wien zu finden: der Hermannskogel.
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== Heiligenstadt ==
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==== Heiligenstadt ====
 
Die erste Erwähnung des Ortes findet man 1120, allerdings als St. Michael (siehe Wappen) 180 Jahre später taucht der Namenszusatz Sanctum Locum (= Heiligenstadt) auf.
 
  
Auf dem Gebiet der Ortschaft wurden Spuren einer Besiedlung von vor 5 000 Jahren gefunden. Auch Spuren der Römer fand man. Ein seltener Fund aus dem 6. Jahrhundert, ein Awarengrab, wurde ebenfalls hier entdeckt.
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Um 900 begann die Besiedlung des Gebietes.
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Auf dem Gebiet der Ortschaft wurden Spuren einer Besiedlung von vor 5&nbsp;000 Jahren gefunden sowie Spuren der Römer.  
  
Beide Türkenbelagerungen setzten dem Ort schwer zu. An die vielen Toten der 2. Türkenbelagerung erinnert heute noch ein Gassennamen: Blutgasse.
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Ein seltener Fund aus dem 6. Jahrhundert, ein Awarengrab, wurde ebenfalls hier entdeckt.
  
Heiligenstadt gehört seit dem Jahr 1892 zur Stadt Wien. Es läuft nord-westlich der Donau entlang. Man vermutet, dass der Name Heiligenstadt daher kommt, da schon in sehr früher Zeit hier ein heiliger Ort lag.
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Die erste Erwähnung des Ortes stammt von 1120, allerdings als St. Michael (siehe Wappen). Ab etwa 1190 taucht der Namenszusatz Sanctum Locum (= Heiligenstadt) auf.
  
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Beide Türkenbelagerungen und andere feindliche Überfälle setzten dem Ort schwer zu.
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==== Josefsdorf ====
 
  
1628 begann man hier ein Kloster zu bauen. Um die Kirche und 2 Höfe entstand eine kleine Siedlung. Sie wurde nach dem Berg, auf dem sie stand benannt. Da der Kahlenberg früher Schweinsberg hieß, hieß auch die Siedlung so. Das Dorf blieb eine sehr kleine Ansiedlung. 1890 lebten in 37 Häusern 52 Menschen.
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Die Heiligenstädter Mineralquelle wurde 1781 entdeckt und für das Heiligenstädter Bad genutzt.  
  
Josefsdorf liegt an der Seite des Kahlenbergs und ist der kleinste Bezirksteil von Döbling. Der Ort kam 1892 zu Wien.
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Fast 100 Jahre später versiegte die Quelle durch die Donauregulierung und das damit verbundene Absinken des Grundwasserspiegels.
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== Josefsdorf ==
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==== Kahlenbergerdorf ====
 
  
Im 12. Jahrhundert lebten die Chalenperger auf diesem Gebiet. Von ihnen stammt der Name des Ortes. 1256 wird der Ort erstmals erwähnt. Die frühen Bewohner des Dorfes waren Bauern, die sich selbst verpflegten und versorgten. Sie bauten Wein und [[Obst]] an und verkauften diese dann. Das war der Beginn des großen [[Landwirtschaft#Weinbau|Weinbaus]] am Kahlenberg, der heute sehr bekannt ist.
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1628 wurde der Schweins- bzw. Sauberg in Josephsberg (jetzt Kahlenberg) umbenannt. Auf ihm wurde mit dem Bau eines Klosters begonnen. Einige Zeit später entstand eine kleine Siedlung. Sie wurde nach dem Berg, auf dem sie stand benannt.
  
Da das Kahlenbergerdorf nahe an der Donau liegt, litt es nicht nur unter den Türkenkriegen. Viele Überschwemmungen sind die mögliche Ursache für das geringe Wachstum des Ortes im 18. Jahrhundert. 1831 hatte es 29 Häuser in denen 234 Menschen lebten.
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Das Dorf blieb eine sehr kleine Ansiedlung. 1890 lebten in 37 Häusern 52 Menschen.
  
Das Kahlenbergerdorf kam 1892 zu Wien.
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Josefsdorf ist der kleinste Bezirksteil von Döbling. Der Ort kam 1892 zu Wien.
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== Kahlenbergerdorf ==
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==== Neustift am Walde ====
 
  
Der Name Neustift ist bereits 1330 erstmals aufgetaucht und stammt vermutlich daher, dass nach dem Untergang des Ortes Chlainzing westlich davon eine neue Stiftung am Walde entstand. Das Dorf Neustift am Walde ist in zwei langen Häuserzeilen angelegt, die durch eine schmale Straße getrennt sind. Eine Straße verbindet Neustift am Walde mit Salmannsdorf und der Krim.
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[[Datei:19_Wappen_Kahlenbergerdorf.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Wappen von Kahlenbergerdorf|Urheber=de:User:Hieke (original uploader)|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_Wappen_Kahlenbergerdorf.png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
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Am Fuß des heutigen Leopoldsberg (bis Ende des 17. Jahrhunderts Kahlenberg) liegt das Kahlenbergerdorf.
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Es besteht seit etwa 1115.
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Die frühen Bewohner des Dorfes waren Bauern, die sich selbst verpflegten und versorgten. Sie bauten Wein und [[Obst]] an und verkauften diese dann. Das war der Beginn des großen [[Landwirtschaft#Weinbau|Weinbaus]] am Kahlenberg, der heute sehr bekannt ist.
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Da das Kahlenbergerdorf nahe an der Donau liegt, litt es nicht nur unter den Kriegen. Viele Überschwemmungen sind die mögliche Ursache für das geringe Wachstum des Ortes. 1830 hatte es 29 Häuser in denen 234 Menschen lebten.
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== Neustift am Walde ==
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Der Ort wurde bereits 1330 erstmals urkundlich erwähnt.
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Das Dorf Neustift am Walde ist in zwei langen Häuserzeilen angelegt, die durch eine schmale Straße getrennt sind. Eine Straße verbindet Neustift am Walde mit Salmannsdorf und der Krim.
  
 
Neustift litt unter den Türkenkriegen, den französischen Truppen und der Pest. Da hier viel Wein angebaut wurde, traf die Bewohner eine schlechte Weinernte besonders.
 
Neustift litt unter den Türkenkriegen, den französischen Truppen und der Pest. Da hier viel Wein angebaut wurde, traf die Bewohner eine schlechte Weinernte besonders.
  
 
Zu einem Aufschwung des Ortes kam es erst ab 1850, als er zur Sommerfrische wurde.
 
Zu einem Aufschwung des Ortes kam es erst ab 1850, als er zur Sommerfrische wurde.
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== Nußdorf ==
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==== Nußdorf ====
 
  
Nußdorf liegt beiderseits des Nußbachs (Schreiberbach), der in den Donaukanal mündet. Früher standen hier viele Walnussbäume und Haselsträucher.
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Das Dorf liegt beiderseits des Nußbachs (Schreiberbach), der in den Donaukanal mündet. Früher standen hier viele Walnussbäume und Haselsträucher. Vermutlich waren sie namensgebend für das Dorf.
  
 
1114 taucht der Name Nuzdorf auf. Die früheren Bewohner des Dorfes waren Bauern, die im Wesentlichen für den Eigenbedarf produzierten. Sie lebten vor allem von den Fischen und Krebsen, die sie aus der Donau gefangen hatten. Der angebaute Wein wurde verkauft. Dadurch kam Nußdorf zu Wohlstand.
 
1114 taucht der Name Nuzdorf auf. Die früheren Bewohner des Dorfes waren Bauern, die im Wesentlichen für den Eigenbedarf produzierten. Sie lebten vor allem von den Fischen und Krebsen, die sie aus der Donau gefangen hatten. Der angebaute Wein wurde verkauft. Dadurch kam Nußdorf zu Wohlstand.
  
Rückschläge erlitt der Ort durch die Zerstörung durch ungarische Truppen, die Türkenbelagerungen und Plünderungen durch die Franzosen. Trotzdem lebten hier 1795 bereits 865 Menschen in 109 Häusern. 1890 waren es bereits 5 191 Menschen.
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Rückschläge erlitt der Ort durch die Zerstörung durch ungarische Truppen, die Türkenbelagerungen und Plünderungen durch die Franzosen. Trotzdem lebten hier 1783 bereits 865 Menschen in 108 Häusern. 1890 waren es bereits 5&nbsp;191 Menschen.
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== Oberdöbling ==
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Im Süden des 19. Gemeindebezirks befindet sich der Ort Oberdöbling. Seit 1591 wurde zwichen Ober- und Unterdöbling unterschieden.
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==== Oberdöbling ====
 
  
Oberdöbling liegt im Süden des Gemeindebezirks. Viele der Bewohner von Döbling waren Bauern. Für den Verkauf wurde Wein, aber auch [[Getreide]] angebaut. Daneben wurden [[Obst]], [[Gemüse]] und [[Milch#Milchprodukte|Milchprodukte]] erzeugt.
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Wie andere Ortschaften auch litt die Entwicklung Oberdöblings unter feindlichen Angriffen oder Seuchen wie der Pest. Viele der Bewohner waren Bauern, die Wein, aber auch [[Getreide]] angebaut. Daneben wurden [[Obst]], [[Gemüse]] und [[Milch#Milchprodukte|Milchprodukte]] erzeugt.
  
Ab dem 12. Jahrhundert unterstand Döbling dem Adelsgeschlecht derer von Topolic, danach kam es an das Dominikanerinnenkloster Tulln und wird 1310 als Dorf der Frauen von Tulln genannt. Danach entstanden aus der Siedlung selbstständige Dörfer, die durch den Krottenbach getrennt waren.
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Mit Beginn des 18. Jahrhunderts wuchs der Ort zunehmend. und entwickelte sich als Sommerfrische.
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Unterdöbling trug zunächst den Namen Chrottendorf, erst im 15. Jahrhundert soll der Name Unterdöbling aufgekommen sein. Die Trennung der beiden Orte ist 1591 erstmals urkundlich erwähnt.
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== Salmannsdorf ==
  
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[[Datei:19_Wappen_Salmannsdorf.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Wappen von Salmannsdorf|Urheber=de:Hieke|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AUT_Salmannsdorf_COA.png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
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==== Salmannsdorf ====
 
  
Der Name Salmanstorf ist 1279 in einer Urkunde festgehalten.
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Urkundlich wurde das Dorf erstmals 1279 festgehalten.
  
Salmannsdorf liegt am Südhang des Dreimarksteins im Tal des oberen Krottenbachs. Der berühmte Komponist Johann Strauß hat hier seinen ersten Walzer geschrieben. Die früheren Bewohner des Dorfes lebten hauptsächlich vom Verkauf der Milchprodukte und Wein, welche sie selbst herstellten. 1680 hatte der Ort schon 30 Häuser.
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Die früheren Bewohner des Dorfes lebten hauptsächlich vom Verkauf des Weins, welchen sie selbst herstellten.
  
Aber 1683 wurde es durch die Türken zerstört. Danach gab es 2 Großbrände, 1713 wütete hier die Pest.
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1680 hatte der Ort 30 Häuser. Die 2. Türkenbelagerung und die Pest setzte dem Dorf stark zu.
  
 
Erst ab 1850 entdeckten die reichen Wiener den Ort als Sommerfrische und der Aufschwung begann.
 
Erst ab 1850 entdeckten die reichen Wiener den Ort als Sommerfrische und der Aufschwung begann.
  
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Ein Teil von Salmannsdorf kam bei der Eingemeindung 1892 zum 18. Bezirk. 1938 kam auch dieser zu Döbling.
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==== Sievering ====
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== Sievering ==
  
Sievering entwickelte sich entlang des Arbesbaches (Erbsenbach). Früher war fast die Hälfte von Sievering mit Weingärten bedeckt. In der Römerzeit gab es in Sievering einen Steinbruch. Damit konnten die Arbeiter viele Pflaster- und Schleifsteine herstellen.
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[[Datei:19_Wappen_Sievering.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Wappen von Sievering|Urheber=de:Benutzer:Hieke|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AUT_Sievering_COA.png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
  
Um zwei Meierhöfe siedelten sich im 12. Jahrhundert Weinbauern an.
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1114 taucht der Ort erstmals unter den Namen Sufrigen und Suueringan auf.
  
1114 taucht der Name Sufringen auf. Er veränderte sich zu Suueringan und Sivring. das –ing- im Namen bedeutet: bei den Leuten, die zu einem Mann mit dem Namen Suver(o) oder Sufr gehören.
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Sievering entwickelte sich entlang des Arbesbaches (Erbsenbach). Früher war fast die Hälfte von Sievering mit Weingärten bedeckt.
  
Im 14. Jahrhundert wurde der Ort in Ober- und Untersievering geteilt.
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1634 unterstand der ober Teil des Ortes - Obersievering - einer anderen Herrschaft als Untersievering. 1832 wurden die beiden Orte wieder vereinigt.
  
1330 wird Ober- und Under Sufferingen erwähnt.
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Wie die umliegenden Orte litt Sievering unter den Türkenbelagerungen und der Pest.
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Dazwischen lag der älteste Teil des Ortes und hieß Mitterhofen.
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== Unterdöbling ==
  
Wie die umliegenden Orte litt Sievering unter den Türkenbelagerungen und der Pest. Wegen der besseren Umweltbedingungen (Wetter & Verkehrsanbindung) ging es den Untersieveringern besser. 1832 wurden die beiden Orte wieder vereinigt.
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[[Datei:19_Wappen_Unterdöbling.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Wappen von Unterdöbling|Urheber=de:Hieke|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AUT_Unterd%C3%B6bling_COA.png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
  
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Unterdöbling wurde früher Krottenbach genannt. Seine Ursprünge dürften bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen.
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==== Unterdöbling ====
 
Seit 1114 kennt man den Namen „de Teopilic“ (sumpfiges Gewässer). Der Name bezieht sich auf die Lage am Krottenbach. Die heutige Schreibung entwickelte sich über Toblich, Töbling und Tepling.
 
  
 
Die Menschen in Unterdöbling lebten hauptsächlich vom Weinbau. Die meisten von ihnen waren Bauern und versorgten sich selbst.
 
Die Menschen in Unterdöbling lebten hauptsächlich vom Weinbau. Die meisten von ihnen waren Bauern und versorgten sich selbst.
Die Entwicklung Unterdöblings wurde 1713 durch die Pest gehemmt.
 
  
1870 legte die Insektenpulverfabrik Zacherl eine wichtige wirtschaftliche Grundlage für den Aufschwung.
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Anfang des 19. Jahrhunderts siedelten sich immer mehr Adelige und wohlhabende Bürger an und verdrängten die Landwirtschaft. Die Entwicklung Unterdöblings wurde durch die Pest und feindliche Übergriffe gehemmt.
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1870 legte die Insektenpulverfabrik Zacherl eine wichtige wirtschaftliche Grundlage für den Aufschwung. 1889 wurde mit der Einwölbung des Krottenbachs begonnen.
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== Sonstiges ==
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*[[Döbling|19. Bezirk]]
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*[[Bauwerke des 19. Bezirks|Bauwerke des 19. Bezirks]]
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*[[Freizeit und Kultur des 19. Bezirks|Freizeit und Kultur des 19. Bezirks]]
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*[[Glaubenshäuser des 19. Bezirks|Glaubenshäuser des 19. Bezirks]]
 +
*[[Museen des 19. Bezirks|Museen des 19. Bezirks]]
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*[[Parks des 19. Bezirks|Parks des 19. Bezirks]]
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*[[Plätze des 19. Bezirks|Plätze des 19. Bezirks]]
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*[[Straßen und Gassen des 19. Bezirks|Straßen und Gassen des 19. Bezirks]]
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'''[[Hauptseite|Zur Hauptseite]]'''
  
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[[Kategorie:Geschichte der Bezirke in Wien]]
|Bilder=[[Datei:19_wappen-oberdöbling.jpg|thumb|150px|center|Wappen von Oberdöbling]]}}
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[[Kategorie:Wissenswertes aus Wien]]

Aktuelle Version vom 4. August 2020, 08:45 Uhr

Bezirkswappen - Grafik: WStLA www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Die Geschichte von Döbling reicht weit zurück. So belegen Funden, dass bereits die Römer auf dem Gebiet waren.


1892 wurden Grinzing, Heiligenstadt, Kahlenbergerdorf, Neustift am Walde, Nußdorf, Ober- und Unterdöbling, Salmannsdorf, Sievering und Josefsdorf nach Wien eingemeindet.


Grinzing

Wappen von Grinzing - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

1114 wurde Grinzing erstmals urkundlich erwähnt.

Im 14. Jahrhundert errichteten die Herren von Grünsing den Trummelhof. Reste davon sind im Haus in der Cobenzlgasse 30 erhalten.

Großbrände, Pest und die Türkenbelagerungen und andere feindliche Überfälle erschwerten die Entwicklung des Ortes immer wieder.

Durch den Weinbau blühte das Dorf langsam ab Mitte des 18. Jahrhunderts auf. Der Wein war unter dem Namen "Grinzinger" bekannt.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Grinzing zum Heurigenort.

Grinzing ist der größte Teil von Döbling und viele Grünflächen, da hier der Wienerwald sehr nahe ist.

Hier ist der höchste Berg von Wien zu finden: der Hermannskogel.

Heiligenstadt

Wappen von Heiligenstadt - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Auf dem Gebiet der Ortschaft wurden Spuren einer Besiedlung von vor 5 000 Jahren gefunden sowie Spuren der Römer.

Ein seltener Fund aus dem 6. Jahrhundert, ein Awarengrab, wurde ebenfalls hier entdeckt.

Die erste Erwähnung des Ortes stammt von 1120, allerdings als St. Michael (siehe Wappen). Ab etwa 1190 taucht der Namenszusatz Sanctum Locum (= Heiligenstadt) auf.

Beide Türkenbelagerungen und andere feindliche Überfälle setzten dem Ort schwer zu.

Die Heiligenstädter Mineralquelle wurde 1781 entdeckt und für das Heiligenstädter Bad genutzt.

Fast 100 Jahre später versiegte die Quelle durch die Donauregulierung und das damit verbundene Absinken des Grundwasserspiegels.

Josefsdorf

1628 wurde der Schweins- bzw. Sauberg in Josephsberg (jetzt Kahlenberg) umbenannt. Auf ihm wurde mit dem Bau eines Klosters begonnen. Einige Zeit später entstand eine kleine Siedlung. Sie wurde nach dem Berg, auf dem sie stand benannt.

Das Dorf blieb eine sehr kleine Ansiedlung. 1890 lebten in 37 Häusern 52 Menschen.

Josefsdorf ist der kleinste Bezirksteil von Döbling. Der Ort kam 1892 zu Wien.

Kahlenbergerdorf

Wappen von Kahlenbergerdorf - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Am Fuß des heutigen Leopoldsberg (bis Ende des 17. Jahrhunderts Kahlenberg) liegt das Kahlenbergerdorf. Es besteht seit etwa 1115.

Die frühen Bewohner des Dorfes waren Bauern, die sich selbst verpflegten und versorgten. Sie bauten Wein und Obst an und verkauften diese dann. Das war der Beginn des großen Weinbaus am Kahlenberg, der heute sehr bekannt ist.

Da das Kahlenbergerdorf nahe an der Donau liegt, litt es nicht nur unter den Kriegen. Viele Überschwemmungen sind die mögliche Ursache für das geringe Wachstum des Ortes. 1830 hatte es 29 Häuser in denen 234 Menschen lebten.

Neustift am Walde

Wappen von Neustift am Walde - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Der Ort wurde bereits 1330 erstmals urkundlich erwähnt.

Das Dorf Neustift am Walde ist in zwei langen Häuserzeilen angelegt, die durch eine schmale Straße getrennt sind. Eine Straße verbindet Neustift am Walde mit Salmannsdorf und der Krim.

Neustift litt unter den Türkenkriegen, den französischen Truppen und der Pest. Da hier viel Wein angebaut wurde, traf die Bewohner eine schlechte Weinernte besonders.

Zu einem Aufschwung des Ortes kam es erst ab 1850, als er zur Sommerfrische wurde.

Nußdorf

Wappen von Nußdorf - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Das Dorf liegt beiderseits des Nußbachs (Schreiberbach), der in den Donaukanal mündet. Früher standen hier viele Walnussbäume und Haselsträucher. Vermutlich waren sie namensgebend für das Dorf.

1114 taucht der Name Nuzdorf auf. Die früheren Bewohner des Dorfes waren Bauern, die im Wesentlichen für den Eigenbedarf produzierten. Sie lebten vor allem von den Fischen und Krebsen, die sie aus der Donau gefangen hatten. Der angebaute Wein wurde verkauft. Dadurch kam Nußdorf zu Wohlstand.

Rückschläge erlitt der Ort durch die Zerstörung durch ungarische Truppen, die Türkenbelagerungen und Plünderungen durch die Franzosen. Trotzdem lebten hier 1783 bereits 865 Menschen in 108 Häusern. 1890 waren es bereits 5 191 Menschen.

Oberdöbling

Wappen von Oberdöbling - de:User:Hieke commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Im Süden des 19. Gemeindebezirks befindet sich der Ort Oberdöbling. Seit 1591 wurde zwichen Ober- und Unterdöbling unterschieden.

Wie andere Ortschaften auch litt die Entwicklung Oberdöblings unter feindlichen Angriffen oder Seuchen wie der Pest. Viele der Bewohner waren Bauern, die Wein, aber auch Getreide angebaut. Daneben wurden Obst, Gemüse und Milchprodukte erzeugt.

Mit Beginn des 18. Jahrhunderts wuchs der Ort zunehmend. und entwickelte sich als Sommerfrische.

Salmannsdorf

Wappen von Salmannsdorf - de:Hieke commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Urkundlich wurde das Dorf erstmals 1279 festgehalten.

Die früheren Bewohner des Dorfes lebten hauptsächlich vom Verkauf des Weins, welchen sie selbst herstellten.

1680 hatte der Ort 30 Häuser. Die 2. Türkenbelagerung und die Pest setzte dem Dorf stark zu.

Erst ab 1850 entdeckten die reichen Wiener den Ort als Sommerfrische und der Aufschwung begann.

Ein Teil von Salmannsdorf kam bei der Eingemeindung 1892 zum 18. Bezirk. 1938 kam auch dieser zu Döbling.

Sievering

Wappen von Sievering - de:Benutzer:Hieke commons.wikimedia.org, CC0 1.0

1114 taucht der Ort erstmals unter den Namen Sufrigen und Suueringan auf.

Sievering entwickelte sich entlang des Arbesbaches (Erbsenbach). Früher war fast die Hälfte von Sievering mit Weingärten bedeckt.

1634 unterstand der ober Teil des Ortes - Obersievering - einer anderen Herrschaft als Untersievering. 1832 wurden die beiden Orte wieder vereinigt.

Wie die umliegenden Orte litt Sievering unter den Türkenbelagerungen und der Pest.

Unterdöbling

Wappen von Unterdöbling - de:Hieke commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Unterdöbling wurde früher Krottenbach genannt. Seine Ursprünge dürften bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen.

Die Menschen in Unterdöbling lebten hauptsächlich vom Weinbau. Die meisten von ihnen waren Bauern und versorgten sich selbst.

Anfang des 19. Jahrhunderts siedelten sich immer mehr Adelige und wohlhabende Bürger an und verdrängten die Landwirtschaft. Die Entwicklung Unterdöblings wurde durch die Pest und feindliche Übergriffe gehemmt.

1870 legte die Insektenpulverfabrik Zacherl eine wichtige wirtschaftliche Grundlage für den Aufschwung. 1889 wurde mit der Einwölbung des Krottenbachs begonnen.


Sonstiges

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