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Beim Golfturnier - Gryffindor commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Golf wurde früher nur von älteren, sehr reichen Leuten gespielt. Heute aber streben immer jüngere Menschen diesem interessanten Ballsport zu. Der Grund dafür ist nicht zuletzt, dass die wirklich guten Golfspieler ebenfalls immer jünger werden. Außerdem ist dieser Sport vor allem für Kinder sehr günstig geworden. Viele Golfclubs fördern die Jugend durch kostenlose oder sehr preiswerte Kindertrainings.

Wenn du in dieser Sportart wirklich gut werden willst, dauert es auch eine ganze Zeit lang. Dazu gehört dann aber nicht nur, das Spiel selber zu üben, sondern auch die Geschicklichkeit, Koordination und Konzentration zu trainieren. Das kann auch bedeuten, dass du einen Großteil der Trainingsstunde mit Seilspringen, Balancieren und Ballspielen verbringst.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

 
Golf in China (1425-1436) - Shang Xi commons.wikimedia.org, CC0 1.0



 
Golf um die Jahrhundertwende (1900) - unbekannt commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Erfinder dieser Sportart waren die Schotten. Es kann aber auch sein, dass der Sport seinen Ursprung in den Niederlanden, in Frankreich oder in Flandern (Belgien) hat. Nachdem der Sport schon so alt ist, kann das nicht so genau gesagt werden. Fest steht jedoch, dass Golf irgendwann zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert entwickelt wurde. Schwierig ist es deshalb, weil sich die Historiker nicht darauf einigen können, bis zu welchem Punkt von Vorläufern des Sports gesprochen werden kann und ab wann es dann tatsächlich Golf war.

In Schottland gab es Mitte bis Ende des 15. Jahrhunderts sogar ein Verbot für Golf. König James II. wollte, dass die Bevölkerung stattdessen Bogen schießen üben sollte. Auch seine beiden Nachfolger James III. und James IV. standen für dieses Verbot – und das, obwohl James IV. selber Golf spielte.

Erst König Karl I. förderte die Verbreitung der Sportart über ganz Großbritannien. Kurze Zeit später wurde Golf auch in Frankreich eingeführt.

Das erste internationale Golfturnier fand 1682 statt. Daran durften allerdings nur ausgewählte Herren teilnehmen. Das erste Damenturnier wurde 1810 veranstaltet.

Zwar wurde bis Anfang des 19. Jahrhunderts bereits in vielen Ländern Golf gespielt, aber diese Länder standen alle unter britischer Regierung. Erst 1820 wurde der erste Club gegründet, der nicht auf britischem Boden stand.

In den Jahren 1900 und 1904 war der Sport sogar eine olympische Disziplin. Über 100 Jahre später, im Jahr 2009, beschloss das IOC (Internationale Olympische Komitee), dass Golf ab 2016 wieder olympisch sein wird.


Ausrüstung

 
Ein Golfschuh von unten betrachtet - Frank C. Müller commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Früher gab es ganz strenge Kleidungsregeln für den Golfplatz. Es durften nur bestimmte Hosen, Poloshirts und Röcke getragen werden. Verboten waren Jeans jeder Art. Heute wird das nicht mehr so streng gesehen. Natürlich ist es nach wie vor nicht gerne gesehen, wenn Spieler Bluejeans und Trägershirts tragen. Doch richtig verboten ist das nur auf sehr teuren Golfplätzen.

Neben der Kleidung, mit der du dich gut bewegen können musst, benötigst du passende Schuhe. Zu Beginn reichen ordentliche Turnschuhe. Doch sobald du auf einem Platz spielen darfst, brauchst du Golfschuhe. Diese sehen von oben betrachtet aus wie ganz normale Halbschuhe oder Turnschuhe. An ihren Sohlen haben sie aber fixe oder abschraubbare Stollen. Diese haben aber mit den Stollen von Fußballschuhen nichts zu tun!

Golfschläger kannst du dir jederzeit im Golfclub ausborgen. Am Anfang kommst du mit 2 bis 3 (ein Putter, ein Eisen und eventuell ein Sand Wedge) verschiedenen Schlägern leicht aus. Erst wenn du besser spielst, machen zusätzliche Schläger einen Sinn.

Golfbälle gibt es recht günstig zu kaufen. Solange du aber zum Kindertraining gehst, bekommst du auch die Bälle geliehen.


Der Golfplatz

 
So wurde vor über 100 Jahren Golf gespielt - Unbekannt commons.wikimedia.org, CC0 1.0



 
Golfplatz von oben gesehen - Andrea Pacelli commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.0



 
Sandbunker rechts und links vom Grün - Adrian Pingstone commons.wikimedia.org, CC0 1.0



 
Sehr tiefes Rough



 
Driving Range

Ein Golfplatz besteht in der Regel aus 18 Spielbahnen. Manche Golfplätze haben aber auch nur 9 Spielbahnen. Wird hier ein Turnier gespielt, so bedeutet das, dass nach dem 9. Loch wieder von vorne begonnen wird mit der Spielbahn 1. Die Spielbahnen sind je nach Länge in Par 3, Par 4 oder Par 5 eingeteilt. Nur selten gibt es Par 6 oder mehr Löcher. In ganz Europa gibt es nur 2 Par 6 Löcher. Eines in Dänemark und eines in der Schweiz.

Par 3 Spielbahnen (Par 3 Löcher) sind die Kürzesten. Die Länge dieser Spielbahnen beträgt für Herren höchstens 229 Meter und für Damen höchstens 192 Meter. Außerdem müssen Par 3 Löcher gerade sein. Es muss die Möglichkeit geben, mit dem ersten Schlag auf dem Green zu landen.

Par 4 Löcher sind zwischen 230 und 430 Metern für Herren und zwischen 193 und 366 Metern für Damen lang. Par 5 Löcher haben eine Länge von mindestens 431 Metern für Herren und 367 Metern für Damen.

Der Abschlag

Der Abschlag ist der Bereich jeder Spielbahn, von dem aus der erste Schlag gespielt wird. Meistens handelt es sich dabei um eine leicht erhöhte Rasenfläche. Durch verschiedenfärbige Markierungen sind die Bereiche für den Abschlag der Herrn, der Damen und der Anfänger gekennzeichnet. Zwischen den jeweiligen Markierungen muss der Ball abgeschlagen werden.

Der Fairway

Der Fairway ist ein kurz gemähter Bereich zwischen Abschlag und Grün. Landet der Ball am Fairway, kann der Spieler zufrieden sein, denn von hier lässt sich der Ball gut weiterspielen. Der Fairway kann breiter oder schmäler, gerade oder bis zu zwei mal gebogen sein. Manchmal ist er auch von Gräben, Sandbunkern oder Wasser (den so genannten Hindernissen) durchbrochen.

Das Grün

Das Grün (engl. Green) ist die Rasenfläche rund um das Loch herum. Hier ist das Gras am kürzesten und dichtesten. Es erinnert ein wenig an einen Teppich. Die Pflege dieser Rasenfläche ist recht aufwändig. Dafür werden extra spezialisierte Personen angestellt – die Greenkeeper.

Das Rough

Als Rough werden nicht gemähte Rasenflächen am Golfplatz bezeichnet. Landet der Ball in so einem Rough, so ist er nur schwer wieder herraus zu bekommen. Hin und wieder gehen hier auch Bälle verloren. Andere Bälle werden zu so genannten Karpfenkillern – das sind die Bälle, die im Wasser landen (Karpfen kommen dabei nicht zu Schaden).

Die Driving Range

Auf einem Golfplatz gibt es auch immer eine Driving Range – einen Übungsplatz. Hier werden unter anderem Abschläge geübt. Auch der Golfunterricht findet auf der Driving Range statt.


Ziel des Spiels

 
Ein Golfball

Das Ziel beim Golf spielen ist es, den Ball mit möglichst wenigen Schlägen vom so genannten Abschlag in das Loch zu spielen. Das Ziel ist also das Gleiche wie beim Minigolf. Die Wege sind aber viel weiter, denn so ein Golfplatz hat normalerweise 18 Spielbahnen und diese haben eine Gesamtlänge von bis zu 7 Kilometern.


Das Spiel

 
Ein paar Golfschläger (Holz, Putter und Eisen) - NASA commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Bei jeder einzelnen Spielbahn ist angegeben, wie viele Schläge gespielt werden dürfen, bis der Ball eingelocht sein sollte. Wird diese Anzahl erreicht, so heißt das, man hat „Par“ gespielt. Ein Schlag mehr als erlaubt wird Bogey (sprich: Bogie) genannt, zwei Schläge mehr heißen Double Bogey. Benötigst du jedoch einen Schlag weniger als Par, so wird das Birdie (sprich: Bördie) genannt. Noch ein Schlag weniger heißt Eagle (sprich: Iegl). Außerdem gibt es noch den Begriff „Hole in one“. Dabei wird der Ball direkt vom Abschlag weg ohne weitere Zwischenschläge eingelocht.


Regeln

 
Tiger Woods - Navy Petty Officer 2nd Class Molly A. Burgess commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Golf besteht aus ziemlich komplizierten Regeln, die alle eingehalten werden müssen. Bei einigen davon geht es um die Sicherheit für die anderen Spieler und Spielerinnen oder um die Pflege des Golfplatzes. So darf auf dem Green – also der sehr wichtigen Rasenfläche, in der sich das Loch der Spielbahn befindet, der Ball nur gerollt werden. Schlägt der Ball dort auf und hinterlässt tiefere Abdrücke, so müssen diese ausgebessert werden.

Die anderen Regeln betreffen das Spiel selber. Wann darf wo abgeschlagen werden, wann gibt es welche Strafschläge, wo darf noch gespielt werden und wo nicht. Wann darf der Ball aufgehoben und besser platziert werden, und und und. Die Regeln sind so umfangreich und manchmal auch so kompliziert, dass sich sogar Profispieler über die ein oder andere Regel unsicher sind. In solchen Fällen entscheidet dann eine Gruppe von Experten. Auf manchen Plätzen gibt es sogar zusätzliche Regeln, die im Clubhaus aufliegen. Damit auf Golfplätzen gespielt werden darf, muss sogar eine Prüfung abgelegt werden, die nicht nur aus einem praktischen Teil besteht, sondern auch aus einem Theorieteil, in dem es genau um diese Regeln geht.

Die ersten schriftlich festgehaltenen Regeln stammen übrigens aus dem Jahr 1744.


Handicap

 
Golfclub Seltenheim (Klagenfurt) - Johann Jaritz commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Das Tolle am Golf spielen ist, dass ganz schlechte Spieler mit richtig guten Spielern zusammen oder auch gegeneinander spielen können. Grund dafür ist das so genannte Handicap. Ein Anfänger beginnt, sobald er seine erste Prüfung abgelegt hat, mit Handicap 54. Das heißt, er darf auf einem 18-Loch-Golfplatz an jeder Spielbahn um 3 Schläge mehr brauchen, als angegeben ist. Spielt er jetzt mit jemandem, der kein Handicap mehr hat, so hat der Anfänger wirklich gute Chancen, das Spiel zu gewinnen. Denn wenn der gute Spieler beispielsweise an 3 Spielbahnen Pech hat und jeweils ein Bogey spielt, der Anfänger aber mit den 54 zusätzlichen Schlägen auskommt, ist der Anfänger der Sieger.

Gezählt kann hier auch nach Punkten werden. Ein Par bedeutet 2 Punkte, ein Birdie 3 Punkte, ein Eagle 4 Punkte, ein Bogey 1 Punkt und ab einem Doble Bogey gibt es keine Punkte mehr. Gewonnen hat der Spieler, der mehr Punkte hat.


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