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Maikäfer beim Abflug - Mario Sarto commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Wenn der Mai gekommen ist, beginnen die Maikäfer auszuschwärmen. In manchen Jahren sind es sogar so viele, dass sie ganze Bäume und Felder kahl fressen. Sie fallen dann wie dunkle, brummende Wolken über die Pflanzen her.

Früher, als es noch nicht so viele Möglichkeiten gab um Insekten zu bekämpfen, konnten sie wirklich großen Schaden anrichten. Doch heute stellen Maikäfer meist nicht mehr ein so großes Problem dar.

Wenn du gerne mehr über diese Käfer erfahren möchtest, die einen Großteil ihres Lebens unter der Erde verbringen, dann lies dich unten schlau.


Maikäfer von oben - Udo Schmidt www.flickr.com, CC BY-SA 2.0


Inhaltsverzeichnis

Aussehen

 
Maikäfer auf Hand - Axel Magard www.flickr.com, CC BY-NC-ND 2.0
 
Die Hautflügel sind unter den Deckflügel sind gut sichtbar.

Maikäfer sind Insekten, die recht leicht erkennbar sind. Die Familie, der sie angehören, sind die so genannten Blatthornkäfer. Diese Insektenfamilie ist eine der Größten. Sie umfasst etwa 20 000 (zwanzigtausend) verschiedene Käferarten.

Alle Blatthornkäfer haben etwas Gemeinsames und das ist die Form der Fühler-Enden. Diese bestehen nämlich aus kleinen Blättchen, die in Fächer aufgespalten sind.

Maikäfer haben, wie alle Insekten, sechs Beine. Ihre Deckflügel sind braun. Unter denen befinden sich zwei zarte Hautflügel. Wenn Maikäfer fliegen, heben sie ihre Deckflügel um mit Hilfe der Hautflügel, die ihnen als Propeller dienen, abzuheben und zu fliegen. Die dicken, starren Deckflügel haben die Wirkung von Tragflächen. Maikäfer schlagen ihre Flügel im Vergleich zu anderen Insekten relativ langsam. Daher hört sich das Geräusch, das sie beim Fliegen machen, eher wie ein tiefes Brummen an. Sie fliegen auch recht langsam. Die kleinen Brummer erreichen nur eine Geschwindigkeit von etwa 8 km/h.

Maikäfer sind außerdem an ihrem schwarzen Halsschild und einem schwarz-weißem Zickzack-Muster an der Seite erkennbar.

Die kleinen Käfer erreichen übrigens eine Größe von etwa zwei bis drei Zentimetern. Die Weibchen lassen sich von den Männchen recht leicht an den Fühlern unterscheiden. Die Fühler der Männchen sind viel größer und haben sieben Blättchen, während die Weibchen nur sechs Blätter an den Fühlern besitzen.


Vorkommen

 
Maikäfer, flieg doch!

Maikäfer kommen in ganz Mittel- und Nordeuropa vor. Außerdem leben sie in den gemäßigten Zonen Asiens. Bevorzugter Lebensraum der Maikäfer sind Laubwälder. Ihre Lieblingsspeise sind nämlich die Blätter der Bäume.

In einem richtigen Maikäferjahr könnte das für den Wald ganz schön gefährlich werden. Derartige Massenvermehrungen kommen etwa alle 30 bis 45 Jahre vor. So ein Jahr gab es beispielsweise 1911. Hier schwärmten im Mai in nur einem Wald in Deutschland ungefähr 22 Millionen Käfer herum und fraßen die Bäume kahl.

Durch moderne Insektenbekämpfung kann es heute zum Glück nicht mehr zu solch großen Schäden kommen. Solange die Maikäfer allerdings als Engerlinge noch unter der Erde leben, ist es nur schwer möglich, etwas gegen die Schädlinge zu unternehmen.


Ernährung

 
Maikäfer beim Fressen

Maikäfer ernähren sich, wie bereits erwähnt, hauptsächlich von den Blättern von Laubbäumen. Dabei bevorzugen sie Eichen, Obstbäume, Weiden, Ahorn oder Buchen. Es kommt sogar vor, dass sie an den weichen Nadeln der Lärchen knabbern.

Engerlinge, das sind Maikäfer bevor sie sich verpuppen, leben unter der Erde. Sie sind ebenfalls reine Pflanzenfresser. Daher schmecken ihnen Wurzeln besonders gut. Leben viele Engerlinge unter einem Getreidefeld, so kann das großen Schaden verursachen. Die Pflanzen benötigen die Wurzeln ja zum Leben. Wenn sie keine mehr haben, oder diese zu sehr beschädigt sind, sterben die Pflanzen ab.


Nachwuchs

 
Engerling - Maikäferlarve



 
Verpuppte Maikäferlarve/ Engerling

Maikäfer, sobald sie als Käfer aus der Erde gekrochen sind, haben nur ein kurzes Leben. Die Männchen sterben üblicherweise kurz nach der Paarung.

Die Maikäferweibchen müssen nach der Paarung ordentlich fressen, damit sich ihre Eier gut entwickeln können. Etwa zwei bis drei Wochen nach der Paarung gräbt das Weibchen ein bis zu 40 Zentimeter tiefes Loch in die Erde direkt unter einen Laubbaum. Anschließend legt sie zwischen 10 und 30 kleine, ovale Eier in die Erde. Dieser Vorgang wiederholt sich noch ein oder zwei Mal. Ist die Eiablage beendet, so stirbt auch das Weibchen.

Nach etwa vier bis sechs Wochen schlüpfen die Larven. Wie bei allen Blatthornkäfern, werden diese Engerlinge genannt. Zu Beginn sind die Engerlinge noch ganz klein. Sie sind meist weiß oder hellgelb und haben einen kleinen, harten Kopf. Sobald die Engerlinge geschlüpft sind, beginnen sie nach Nahrung zu suchen und an Wurzeln zu fressen. Und das machen sie drei bis vier Jahre lang.

Natürlich wachsen Engerlinge in dieser Zeit. Ihre Haut wächst aber nicht mit, daher müssen sie sich häuten. Schließlich erreichen die Engerlinge eine Größe von etwa fünf Zentimetern.

Sobald sie groß genug sind und es Sommer ist, verpuppen sich die Engerlinge unter der Erde. Zwar schlüpfen die fertigen Maikäfer schon im Herbst aus dem Kokon, doch den ganzen Winter über bleiben sie noch unter der Erde.

Im nächsten Frühjahr krabbeln sie an die Erdoberfläche. Das geschieht meistens am Abend. Sie fliegen los und landen fast automatisch auf einem Laubbaum, an dem sie gleich wieder zu fressen beginnen...

... und der Kreislauf beginnt wieder von vorne.


Feinde

 
Fledermaus: Kleine Hufeisennase

Maikäfer haben eine ganze Menge Fressfeinde. Die Käfer werden von allerlei Vögel und auch Fledermäusen gefressen. Die Engerlinge stehen auf der Speisekarte von Mauwürfen, Igeln, Spitzmäusen und Wildschweinen.

Doch trotz all der Feinde die Maikäfer und ihre Engerlinge haben, sind sie doch große Schädlinge. Deshalb zählt auch der Mensch zu ihren Feinden. In den Jahren von 1950 bis 1970 wurden sie so stark bekämpft, dass die kleinen Brummer fast ausgerottet wurden. Die Käfer wurden eingesammelt oder mit Insektengift, das mit Hilfe von Hubschraubern verteilt wurde, bekämpft. Der Maikäferbestand hat sich allerdings rasch wieder erholt und so können sie auch heute noch zu einer Plage werden und Schaden auf Feld und Flur anrichten.


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