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Eine Burg soll erobert werden.

Als Mittelalter bezeichnet man die Zeit der Geschichte zwischen der Antike und der Neuzeit. Der genaue Beginn und das Ende des Mittelalters sind umstritten. Man kann aber etwa folgende Abschnitte einteilen:


400 – 900 n. Chr.: Frühmittelalter

1000 – 1350: Hochmittelalter

1350 – 1500: Spätmittelalter


Mittelalterlicher Ritter zu Pferd


Inhaltsverzeichnis

Leben im Mittelalter

 
Burg Hochosterwitz in Kärnten
 
Ein Großteil der Bevölkerung waren einfache Bauern.

Macht und Grundbesitz hatten im Mittelalter große Bedeutung. Der König regierte das Land und hatte den Adel als Unterstützung unter sich. Der Adel hatte eine spezielle politische und rechtliche Stellung. Man konnte nur adelig geboren werden oder durch besondere Dienste in den Adelsstand erhoben werden.

Diese Oberschicht machte nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus. Die meisten Menschen waren einfache Bürger und Bauern, also sehr arm. Sie mussten täglich um ihr Überleben kämpfen – vor allem strenge Winter machten ihnen zu schaffen. Ebenfalls starken Einfluss auf das tägliche Leben hatte die Kirche. Brauchtum und Sitte wurden groß geschrieben.



Warum sagt man "Finsteres Mittelalter"?

 
Unruhen und Kämpfe

Es gab viele Ungerechtigkeiten zwischen den Ständen, also zwischen arm und reich. Das führte oft zu Auseinandersetzungen und Unruhen. Außerdem gab es eine schlechte gesundheitliche Versorgung, verschmutzte Straßen und unzählige Krankheiten – die schlimmste davon war die Pest.

Aus all diesen Gründen heraus spricht man daher auch vom „Finsteren Mittelalter“.


Berufe im Mittelalter

 
In der Schmiede.




 
Ein Schuster bei der Arbeit.

Ein kleiner Teil der Bevölkerung zählte zur Oberschicht. Dazu gehörten auch die Ritter. Ritter konnte man nur aus adeligem Haus werden. Jeder König hatte ein Gefolge von Rittern zum Schutz und zur Eroberung anderer Gebiete als Heerführer. Ritter wohnten auf Burgen.

Abgesehen vom Großteil der Bevölkerung, der in der Landwirtschaft tätig war, gab es auch noch folgende verbreitete Berufe:

  • Schmiede hatten ihre Spezialgebiete. So gab es Waffen-, Werkzeug-, Silber-, Huf-, Goldschmiede und noch viele mehr. Das Schmiedehandwerk war im Mittelalter sehr angesehen, da die Verarbeitung von Eisen von großer Bedeutung war.
  • Bader und Barbiere haben ihre Kunden gewaschen und rasiert.
  • Köhler stellten Holzkohle her.
  • Drechsler verarbeiteten auf ihrer Drehbank Holz zu Geschirr, Stühlen, Musikinstrumenten,…
  • Seiler machten aus Hanf oder Flachs Seile.
  • Bäcker und Schuster durften in einer mittelalterlichen Stadt natürlich nicht fehlen!
  • Ebenso ein wichtiger Beruf war damals der Minnesänger…



Minnesänger

 
Ôwê, war sint verswunden, alliu mîniu jâr!



 
Walther von der Vogelweide wurde um 1170 geboren.

Der Minnesang ist eine Form von gesungener Poesie. Vor Publikum wird vom Minnesänger meistens eine adelige Frau verehrt. In diesen gesungenen Gedichten wird von der Liebe, Leid und Qual, Treue und Freude berichtet.

Man kann heute nicht genau sagen, wie sich dieser Minnesang anhörte, da kaum Melodien bis heute überliefert wurden, nur Texte. Vermutlich wurde er aber von leisen Instrumenten begleitet.


Ein berühmter Minnesänger war Walther von der Vogelweide. Verstehst du seinen Text?


Ôwê, war sint verswunden

alliu mîniu jâr!

ist mîn leben mir getroumet,

oder ist ez wâr?

daz ich ie wânde, daz iht waere,

was daz iht?

dar nâch hân ich geslâfen

und enweiz es niht.


Übersetzung:


O weh, wohin sind sie entschwunden,

alle meine Jahre!

Hab ich mein Leben nur geträumt

oder ist es wahr –

von dem ich glaubte, dass es wäre,

war das überhaupt?

Hab ich am Ende nur geschlafen

und weiß es nicht?



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