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Beeindruckend gleiten sie ruhig, immer wieder an der Oberfläche auftauchend durch das Meer oder springen voller Übermut aus den Wellen. Sie spielen miteinander oder mit Luftblasen, die sie durch ihr Atemloch stoßen. Sie sind übermütig und majestätisch. Zwar sind sie Säugetiere, doch leben sie ausschließlich im Wasser. Die Tiere, um die es hier geht, sind Wale. Von diesen Tieren gibt es kleinere Arten, wie Delfine (etwa 1,5 bis 4 Meter lang) und mächtige Riesen wie etwa die Blauwale (bis zu 33,5 Meter lang).

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Shiloutte eines Narwals - Clker-Free-Vector-Images pixabay.com, CC0 1.0

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief

Steckbrief

Name Wale (Cetacea)
Klasse Säugetiere
Ordnung Wale
Arten Die Ordnung der Wale besteht weltweit aus ungefähr 90 Arten.
Besondere Merkmale Blasloch
Lebenserwartung je nach Art unterschiedlich
Verbreitung & Lebensraum in allen Meeren der Welt
Nahrung Plankton, Fische, Krebse, Robben – je nach Art sehr unterschiedlich
Feinde Haie
Gefährdung Walfang, Fischerei, Verschmutzung der Meere, Unterwasserlärm


Vorfahren

 
Pakicetus - Vorfahre des Wals lebte noch hauptsächlich an Land - {{{Urheber}}} commons.wikimedia.org, CC BY 3.0
 
Dorudon lebte nur mehr im Wasser - Nobu Tamura commons.wikimedia.org, CC BY 3.0

Es ist kaum zu glauben, aber Wissenschaftler haben in den letzten Jahren entdeckt, dass die Vorfahren der Wale früher, an Land lebende Paarhufer waren. Belegt konnte diese Theorie durch fossile Funde werden.

Vor etwa 50 Millionen Jahren begaben sich einige dieser frühen Paarhufer ins Wasser. Mit der Zeit entwickelten sich aus ihnen schließlich die Wale.

Als nächste Verwandte der Wale werden heute übrigens Flusspferde angesehen. Sie weisen die meisten Ähnlichkeiten zu den Meeressäugern auf.

Einer der ältesten frühen Wale ist Pakicetus, der sich noch hauptsächlich an Land in Ufernähe aufhielt.

Im Laufe ihrer Entwicklung bildete sich bei den Walen eine quer gestellte Schwanzflosse (Fluke) zur Fortbewegung aus. Die Hintergliedmaßen verschwanden und die Vordergliedmaßen wurden zu Steuerrudern umgebildet.

Die ersten Walarten, die keine Verbindung mehr zum Land hatten, lebten vor etwa 40 Millionen Jahren. Zu diesen zählte der bis zu 18 Meter lange Basilosaurus und der Dorudon. Die Wale hatten sich also innerhalb von nur 10 Millionen Jahren von Landtieren zu reinen Meeresbewohnern entwickelt.


Lebensraum

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Belugawale leben vorzugsweise in der Arktis - Greg5030 commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Grundsätzlich sind Wale in allen Meeren der Welt anzutreffen. Manche schwimmen sogar die Flüsse hoch. Nur wenige Arten leben ausschließlich in Flüssen. Diese vier Walarten werden als Flussdelfine bezeichnet.

Viele Walarten bevorzugen die kalten Gewässer, vor allem der Arktis und Antarktis. Sie leben auch in der Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer.

In der Arktis lebende Wale haben keine Finne auf dem Rücken. Das ist möglicherweise eine Anpassung an das Leben zwischen und unter den Eisschollen.

In der Antarktis gibt es durch das Zusammentreffen mit den drei angrenzenden wärmeren Ozeanen große Mengen an nährstoffreichem Krill. Dieser stellt für die Bartenwale die Grundnahrung dar.

Da die Nordsee und die Ostsee sehr verschmutzt sind, sind hier viele Walarten vom Aussterben bedroht.


Aussehen

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Eine Mutter Pottwal und ihr Kalb in der Nähe der Küste von Mauritius. - Gabriel Barathieu commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.0

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Die insgesamt etwa 80 Walarten sind Säugetiere, die dem Leben im Wasser perfekt angepasst sind. Ihr Körper ist langgestreckt und stromlinienförmig. Die meisten Arten besitzen zur besseren Richtungssteuerung am Rücken eine Finne.

Der Hals der Wale ist genauso dick wie ihr Kopf und geht nahtlos in die Schultern über.

Im Laufe der Zeit verschwanden die Ohrmuscheln und die Nasenlöcher (Blaslöcher) wanderten nach oben. Die Nasenlöcher der Wale haben einen Schließmuskel, damit beim Tauchen kein Wasser in die Nase eindringen kann.

Die Fluke (Schwanzflosse) besteht aus reinem Bindegewebe und enthält keinerlei Knochen.

Der Körper von Walen ist von einer dicken Fettschicht, genannt Blubber, umgeben. Diese Schicht dient nicht nur der Erhaltung der Körperwärme, sondern auch als Energiespeicher für futterarme Zeiten.

Früher wurden Wale für Fische – genauer gesagt für Haie – gehalten worden. Doch bei näherem Vergleich sind deutliche Unterschiede erkennbar. So ist beispielsweise die Fluke eines Wals quer gestellt und schlägt auf und ab, während die Schwanzflosse des Hais senkrecht steht und sich von einer Seite zur anderen bewegt. Die Haut der Wale ist seidig, die der Haie ist sehr rau. Wale können unter Wasser nicht atmen. Sie müssen dazu auftauchen. Haie atmen, wie alle anderen Fische auch, unter Wasser mit Hilfe ihrer Kiemen.


Atmung

 
Delfine - Ansgar Walk commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Wale können unter Wasser also nicht atmen.

Sie müssen, wenn sie tauchen, die Luft anhalten.

Das gelingt ihnen ziemlich lange.

Manche Arten schaffen es, bis zu 2 Stunden unter Wasser zu bleiben.

Damit Wale so lange tauchen können, speichern sie in ihrem Blut und ihren Muskeln sehr viel Sauerstoff.

In regelmäßigen Abständen steigen Wale zur Wasseroberfläche auf, blasen die verbrauchte Luft aus und saugen frische Luft ein.

Sie atmen dabei allerdings nicht durchs Maul, sondern durch die Blaslöcher auf ihrer Kopfoberseite.

Diese werden beim Tauchen mit Hilfe von Schließmuskeln verschlossen.

Würde Wasser über diese Blaslöcher in die Lungen gelangen, so würde das Tier wie andere Säugetiere ertrinken.

Die typische Fontäne, die kurz vor dem Auftauchen ausgeblasen wird, besteht aus einer Mischung von Atemdampf und Wasser.


Sinne



 
Nahaufnahme des Mauls eines jungen Buckelwals - Morningdew commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Gesichtssinn

Das Sehvermögen ist für die Wale nicht von besonders großer Bedeutung. Das Licht wird vom Wasser schnell ausgefiltert und schon in ein paar Metern Tiefe ist kaum mehr was zu sehen. In geringen Wassertiefen können sich Wale jedoch das Licht gut zunutze machen. Ihre Augen sind durch die hohe Elastizität der Linse sowohl an das Sehen im Wasser als auch an der Luft angepasst. Benötigt wird der Gesichtssinn zur Futtersuche, zur Prüfung der unmittelbaren Umgebung und zum Kontakt mit anderen Tieren.

Geruchsinn

Die Anatomie des Hirns von Walen zeigt, dass der Geruchsinn bei den Bartenwalen fast ganz verloren ging und bei Zahnwalen nicht mehr vorhanden ist.

Magnetischer Sinn

Das Verhalten und der Körperbau der Wale lassen darauf schließen, dass sie das Magnetfeld der Erde wahrnehmen können. Sie nutzen es, um ihren Weg durch die Ozeane zu finden. Es konnte beobachtet werden, dass wandernde Finnwale vor dem Nordosten der USA regelrecht den Magnetlinien folgten.

Das Stranden von Walen könnte auf die Einwirkung von magnetischen Strömungen zurück zu führen sein.

Gehör und Schallorientierung

Das Gehör von Walen ist hoch entwickelt. Wie du schon gelesen hast, haben Wale keine Ohrmuschel und damit kein Außenohr. Der zum Innenohr führende Kanal ist nur als kleines Loch in der Haut knapp hinter dem Auge sichtbar. Die Schnecke im inneren Teil des Ohres ist das entscheidende Hörorgan. Sie ist durch schaumgefüllte Hohlräume akustisch gegen den Schädel des Tieres isoliert. Ohne diese Isolierung, die auch in der Tiefe funktioniert, könnten Wale die Richtung, aus der der Schall kommt, nicht feststellen.

Tast- und Geschmackssinn

Die Sanftheit, mit der Wale einander berühren, lässt darauf schließen, dass ihre Haut zumindest an manchen Körperstellen sehr empfindlich ist. Durch die Hautempfindlichkeit können Wale feststellen, wann ihr Blasloch über der Wasseroberfläche liegt, so dass es genau zum richtigen Zeitpunkt geöffnet wird.

Der Geschmackssinn der Wale ist recht gut entwickelt. Auf der Zunge vieler Walarten sind Geschmacksknospen mit dem Gehirn verbunden. Es scheint, als erfüllt der Geschmackssinn in gewissem Maß die Funktion des Riechens.


Fortpflanzung


 
Buckelwal beim Springen - Pcb21 commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Viele Walarten paaren sich in einer bestimmten Jahreszeit. Oft ist diese Zeit mit Wanderungen gekoppelt. Während der fruchtbaren Phase paaren sich die Zahnwalweibchen mit mehreren Männchen, während die Bartenwale sich nur mit einem Partner paaren. Dauerhafte Bindungen gibt es bei den Walen nicht.

Die Tragzeit dauert bei Walen je nach Art zwischen 9 und 16 Monaten. Bemerkenswert ist, dass die Größe der Wale dabei keine Rolle spielt. So beträgt die Tragzeit bei Schweinswalen, die zu den kleineren Walen zählen, genauso 11 Monate, wie bei den Blauwalen. Und diese sind immerhin die größten lebenden Säugetiere der Welt.

In der Regel werden die Zahnwalbabys mit dem Schwanz voran geboren. Bartenwalbabys kommen häufiger mir dem Kopf voran zur Welt. Sobald sie geboren sind, werden die kleinen Kälber schnell an die Wasseroberfläche transportiert, damit sie Atmen können. Bei vielen Arten helfen dabei mehrere Artgenossen mit.

Die Walkälber sind zu Beginn etwa 1/3 so lang wie ihre Mutter. Schnell können sie auf eigenen „Beinen“ stehen. Trotzdem benötigen sie dringend ihre Mutter, die sie mit Milch versorgt. Die Säugezeit dauert vergleichsweise lange. Kleinere Arten werden etwa 4 Monate, große Arten bis zu einem Jahr versorgt.

Geschlechtsreif werden die Wale eher spät – mit sieben bis zehn Jahren. Dafür bleiben sie es ihr ganzes Leben lang. Zwar gibt es dadurch weniger Nachkommen, dafür ist die Überlebensrate jedoch sehr hoch.

Wie alt Wale werden können, hängt von der Art ab. So erreicht beispielsweise der La-Plata-Delfin ein Alter von 20 Jahren und der Pottwal lebt zwischen 50 und 100 Jahren.


Gesellschaftsleben


Datei:Dolphins-1517227 960 720.jpg
Delfinschule bei Teneriffa - pompi pixabay.com, CC0 1.0

Die meisten Wale sind nicht gerne allein. Einige Arten lieben die Gemeinschaft so sehr, dass sie sich zu Schulen zusammenschließen, die manchmal aus weit über 1 000 Tieren bestehen können. Meistens jedoch umfassen solche Schulen zwischen 10 und 50 Tieren. Die Größe der Schulen hängt von der Art der Tiere, ihrem Lebensraum und manchmal sogar von der Tageszeit ab.

Die Mitglieder einer Gruppe passen gewöhnlich aufeinander auf. Sie warnen einander vor nahender Gefahr, tragen verletzte Tiere an die Wasseroberfläche und versuchen zu helfen, wenn ein Artgenosse in Schwierigkeiten ist.

Aber es gibt auch Streitereien. Die Männchen kämpfen um die Weibchen. Außerdem hat jede Gruppe eine strenge „Hackordnung“. Um festzulegen, wer der Boss ist, verfolgen sich die Tiere, rammen, beißen und schlagen sich gegenseitig mit den Flossen.


Sonstiges