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Zweite Wiener Türkenbelagerung

9 Bytes hinzugefügt, 12:07, 21. Jul. 2009
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Seit dem Tode Süleymans des Prächtigen im Jahre 1566 übten die Großwesire im Reich die Macht aus.
Die Sultane waren nur mehr am Palastleben und nicht am Kriegführen interessiert. Der Verfall des osmanischen Reiches wurde im Westen allerdings nicht wahrgenommen. Man hielt die Türken immer noch für sehr gefährlich. Und das nicht zu unrecht. Denn im Jahr 1683 kam es zur [[Die Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]].
Der ehrgeizige Großwesir '''Kara Mustafa Paşa ''' beschloss im Jahre 1682 einen Kriegszug gegen '''Kaiser Leopold I'''.Er wurde durch den ungarischen Magnaten (Angehöriger des hohen Adels in Ungarn) '''Emmerich Graf Thököly ''' in seinem Vorhaben bestärkt.'''König Ludwig XIV. ''' von Frankreich spendete Geld für diesen Feldzug gegen Österreich. Er wollte die Macht der Habsburger schwächen.
Alle Friedensbemühungen der Habsburger schlugen fehl. Daher schlossen die Österreicher einen '''Allianzvertrag ''' (Bündnis) mit '''Johann III. Sobieski, König von Polen''', um gegen einen möglichen Angriff der Osmanen vorbereitet zu sein. '''Papst Innozenz XI. ''' war wesentlich am Zustandekommen der österreichisch-polnischen Allianz beteiligt.
Am 19. Oktober 1682 verließ eine Armee von 200 000 Mann mit 300 Geschützen Istanbul. Sie überwinterte in Edirne und erreichte am 3. Mai 1683 Belgrad.
Bei einer Versammlung aller Paşas (hohe, türkische Beamte) wurde Wien als Angriffsziel bestimmt.
Die tatarische Vorhut, bestehend aus 40 000 Mann, überquerte die Raab. Am 7. Juli kam es zu Gefechten bei '''Petronell'''.Am gleichen Tag verließ Kaiser Leopold I. mit seiner Familie Wien und flüchtete nach Linz. '''Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg ''' übernahm die militärische Führung in der Stadt.
Nach der ersten Türkenbelagerung des Jahres 1529 waren die veralteten Befestigungsanlagen unter Kaiser Ferdinand I. ausgebaut worden.
Die moderne Anlage umfasste zwölf durch Wälle verbundene Bastionen. Vor den Wällen befanden sich V-förmige Schanzen und das '''Glacis'''. Das waren unbepflanzte Grünflächen vor der Stadtmauer, welche der Verteidigung ein freies Schussfeld ermöglichten.
Den Wienern standen 16 000 Soldaten zur Verfügung und die Kavallerie (berittene Soldaten) '''Herzog Karls V. von Lothringen ''' stand auf dem linken Donauufer bereit.
Am '''15. Juli ''' forderten die Osmanen Graf Starhemberg zur Übergabe der Stadt auf. Als dieser ablehnte, begann der '''Belagerungskrieg'''.
Kara Mustafa sammelte seine Kräfte an der Burgbastei und Löwelbastei und der dazwischen liegenden Burgschanze. Er ließ Laufgräben ausheben mit deren Hilfe die Türken das Glacis geschützt überwinden konnten.
Die türkische Artillerie feuerte unaufhörlich und die 310 Geschütze der Wiener schossen zurück, während die ersten Minen an der Burgmauer explodierten.
In Wien herrschten '''Nahrungsmittelknappheit ''' und die '''Ruhr'''. Es gab nur 4 000 kampfbereite Männer zur Verteidigung.
Graf Starhemberg traf Vorbereitungen für einen Häuserkampf. Die erschöpfte Wiener Bevölkerung hoffte auf ein baldiges Eintreffen des Entsatzheeres aus Polen.
 
Am 15. August marschierte der polnische König Johann Sobieski mit seiner Armee von Krakau aus Richtung Wien.
Die Donau konnte ungestört überquert werden, da Karl von Lothringen zuvor Thökölys Truppen und ein türkisches Hilfskorps beim Bisamberg geschlagen hatte.
Sobieski vereinte sich mit den Truppen der Sachsen, den Kaiserlichen, den Bayern und den fränkisch-schwäbischen Reichstruppen bei Tulln.
 Das 70 000 Mann starke Befreiungsheer unter Sobieski und Karl von Lothringen näherte sich über die Berge des nördlichen Wienerwaldes der belagerten Stadt. Am '''12. September ''' standen sie am Kahlenberg.In dieser Schlacht um Wien kämpfte auch der später als Feldherr berühmt gewordene '''Prinz Eugen von Savoyen'''. Er wurde Nachfolger Karls V. von Lothringen.  Der französische Ingenieur '''Dupont''', der bei den Polen diente, schrieb folgendes in sein Tagebuch:
"Rauch und Flammen verhüllten die Stadt dergestalt, dass nur die Spitzen der Türme dazwischen sichtbar waren.
Überdies aber breiteten sich 200 000 Osmanen in Schlachtordnung vor ihrem Lager in der Strecke von der Donau bis an die Gebirge aus. Weiter links von den Türken zogen ungezählte Tatarenhorden (Mongolen) gegen die Höhen und Waldungen heran, ihrer Sitte gemäß in Haufen und Unordnung."
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