Pinguin

Aus KiwiThek
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kaiserpinguine mit Jungen - Siggy Nowak (MemoryCatcher) pixabay.com, Pixabay Lizenz

Pinguine sind Vögel, die nicht fliegen können. Sie sind ausschließlich auf der südlichen Halbkugel unserer Erde beheimatet sind.

Pinguine sind die besten Schwimmer unter den Vögeln. Nicht nur ihre Beine sind an die Jagd im Wasser angepasst. Auch ihre Flügel, die sich im Laufe von Jahrtausenden langsam in Schwimmflossen verwandelt haben, sind bestens für diesen Lebensraum geeignet.


Steckbrief

Name Pinguine (Spheniscidae)
Klasse Vögel
Ordnung Pinguine
Familie Pinguine
Arten weltweit 18 Arten – zB Kaiserpinguin und Zwergpinguin
Besondere Merkmale zu Schwimmflossen umgewandelte Flügeln, kurze Beine, schwarz-weiße Färbung
Lebenserwartung über 25 Jahre
Größe & Gewicht bis zu 120 cm groß & 40 kg schwer
Verbreitung & Lebensraum offene Meere der Südhalbkugel
Nahrung Fische, Krebse, Tintenfische
Feinde Seelöwen, Haie, Schwertwale
Gefährdung Zerstörung des Lebensraums, Klimawandel, Ölverschmutzung, Fischerei; Einige Pinguinarten sind sogar vom Aussterben bedroht.

Wusstest du schon, dass...

  • der Pinguin, der beste Schwimmer unter den Vögeln ist?
  • die Färbung des Pinguins im Wasser eine gute Tarnung bietet?
  • große Pinguinarten bis zu 18 Minuten tauchen können?

Geschichte

Königspinguin - albinfo commons.wikimedia.org, CC BY SA 4.0

Die ältesten, erhaltenen Pinguinfossilien stammen aus dem so genannten Eozän. Dieses Zeitalter liegt bereits 55 Millionen Jahre zurück.

Zwar sind diese Fossilien unseren heute lebenden Pinguinen sehr ähnlich, sie zeigen aber deutlich, dass die Pinguine von fliegenden Vögeln abstammen.

Nach und nach haben sich die Pinguine immer mehr dem Leben am und im Wasser angepasst. Schließlich bildeten sich ihre Flügel komplett in Flossen um. Damit verloren die Pinguine ihre Flugfähigkeit. Ihr Geschick im Wasser und damit bei der Jagd nahm jedoch enorm zu.


Aussehen

Gelbaugenpinguin - David.Monniaux commons.wikimedia.org, CC BY SA 3.0

Die Pinguine, die wir dem Aussehen nach kennen, gibt es seit etwa 3 Millionen Jahren. Sie haben einen kleinen Kopf und einen dicken, aber trotzdem stromlinienförmigen Körper.

Die unterschiedlichen Pinguinarten sind sehr unterschiedlich groß. So gibt es zum Beispiel die Kaiserpinguine, die bis 1,20 Meter hoch werden können und die Zwergpinguine, die nur eine Körpergröße von etwa 30 cm erreichen.

Das Gefieder der Pinguine ist am Rücken dunkel gefärbt, während ihr Bauch hell oder gar weiß ist. Diese Färbung hat den Vorteil, dass die Vögel im Wasser nicht besonders gut gesehen werden können. Der dunkle Rücken hebt sich von oben gesehen nur schwer vom dunklen Wasser ab. Wenn die Pinguine von unterhalb – also gegen die helle Wasseroberfläche betrachtet werden, sind sie ebenfalls kaum sichtbar.

Die Federn der Pinguine sind in 3 Schichten angeordnet und sehr dicht. Sie besitzen außerdem einen kurzen Schwanz und kurze kräftige Beine.

Der Schnabel der meisten Pinguine ist kurz und sehr kräftig. Nur die so genannten Großpinguine haben einen langen, schmalen Schnabel, der leicht nach unten gekrümmt ist. Damit können sie ihre hauptsächliche Beute – schnell schwimmende Fische – leichter fangen.


Lebensraum

Pinguine am Strand in Simons Town (Südafrika) - Lisa Pollak privat, CC BY-NC-SA 4.0

Pinguine gibt es nur auf der Südhalbkugel der Erde. Sie kommen in der Antarktis, in Australien, Neuseeland, Chile, Argentinien und Südafrika vor. Außerdem bewohnen sie die Galapagos-Inseln und die Falkland-Inseln.

Pinguine verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Meer. Nur während der Zeit, die sie brüten, gehen sie an Land. Sie nisten an felsigen Hängen, im Sand, inmitten der subantarktischen Graslandschaft und im ewigen Eis der Antarktis. Die Pinguine, die in den eisigen Gegenden brüten, müssen oft lange Strecken zurücklegen, bis sie schließlich ihre Brutstätten erreichen.


Tauchen

Schwimmende Pinguine - Lisa Pollak privat, CC BY-NC-SA 4.0

Pinguine sind Meister im Schwimmen und Tauschen.

Die großen Pinguinarten können bis zu 18 Minuten unter Wasser bleiben. Die kleineren Pinguinarten, wie zum Beispiel die Eselspinguine tauchen nur etwa ein bis maximal zwei Minuten. In dieser kurzen Zeit erreichen sie aber immerhin 20 Meter Tiefe. Die Kaiserpinguine können bei ihren ausgiebigen Tauchgängen über 500 Meter Tiefe erreichen.

Damit diese Tiere so lange die Luft anhalten können und ihre Organe trotzdem noch mit ausreichend Sauerstoff versorgt sind, schlägt ihr Herz während des Tauchens viel langsamer als normal.


An Land

Zügelpinguin - Gordon Leggett commons.wikimedia.org, CC BY SA 4.0

Wenn Pinguine an Land sind, watscheln sie auf ihren kurzen Beinen. Das sieht zwar recht anstrengend aus, verbraucht aber trotzdem wenig Energie.

Pinguine können aber auch an Land sehr schnell unterwegs sein – vor allem dann, wenn sie sich in einer Eislandschaft befinden. Dafür legen sie sich auf den Bauch und rutschen die Hügel ganz einfach hinunter. Das funktioniert ähnlich, wie mit einem Schlitten oder Bob.


Ernährung

Königspinguine - SeanMack commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Pinguine ernähren sich von den verschiedensten Fischen und Meeresfrüchten. Was die Pinguine fressen, hängt hauptsächlich von ihrer Körpergröße ab. So fressen große Pinguinarten zum Beispiel antarktische Silberfische oder Sardellen und kleiner Pinguine Krebstiere oder kleine Tintenfische.

Wenn zwei unterschiedliche Pinguinarten das gleiche Gebiet bejagen, teilen sie sich ihre Nahrung hinsichtlich der Größe oder Art auf. So ist immer sichergestellt, dass sich die Pinguine untereinander keine Konkurrenz machen.

Während der Mauser bzw. der Brutzeit können Pinguine nicht auf die Jagd gehen. In dieser Zeit ernähren sie sich von ihren Fettreserven. Pinguinarten, die sich beim Brüten abwechseln, greifen nur während der Mauser auf ihre Fettreserven zurück. Zu diesen Arten zählen zum Beispiel die Gelbaugenpinguine und die Zwergpinguine.


Pinguinjunge

Pinguinkolonie in Südafrika am Strand - Lisa Pollak privat, CC BY-NC-SA 4.0

Manche Pinguinarten brüten bereits im zarten Alter von 2 Jahren das erste Mal, während andere Arten erst mit 4 oder 5 Jahren zu brüten beginnen. Einige Männchen denken überhaupt erst im Alter von 8 Jahren daran, sich fortzupflanzen.

Pinguine, die in den subantarktischen oder antarktischen Gebieten beheimatet sind, beginnen mit der Brutzeit im Frühling oder Sommer. Pinguine, die weiter nördlich beheimatet sind, können das ganze Jahr über brüten. Manche Arten ziehen pro Jahr sogar zwei Mal Junge auf.

Ein eigenartiges Brutverhalten haben die Kaiserpinguine. Sie beginnen im Herbst zu brüten. Ihre Jungen müssen also schon von Beginn an für Temperaturen bis minus 40 °C gerüstet sein.

Zwergpinguin - JJ Harrison commons.wikimedia.org, CC BY SA 3.0

Königspinguine und Kaiserpinguine legen nur ein Ei. Manche kleinere Pinguinarten legen drei Eier. Bei vielen Arten sind es aber zwei Eier. Meistens ist das erste Ei größer als das Zweite. Auch bei den Jungen, die nach 1-2 Monaten schlüpfen ist der Größenunterschied zu sehen. Ist das Futter knapp, wird nur das größere der beiden Jungen ausreichend gefüttert. Das erhöht die Überlebenschancen der Pinguine. Sind die Jungen geschlüpft, werden sie die ersten Wochen ständig von einem Elternteil beaufsichtigt während der Partner auf Nahrungssuche geht. Danach schließen sich die Jungen zu Gruppen – in eine Art Kindergarten – zusammen. Ab dieser Zeit gehen wieder beide Elternteile auf die Jagd.

Nach der Mauser verlassen die Jungen die Kolonie um ab sofort für sich alleine zu sorgen. Im nachfolgenden Jahr statten sie der Kolonie einen Kurzbesuch ab. Das Jahr darauf wird der Besuch länger und ein Jahr später zählen sie vielleicht ebenfalls schon zu den Eltern.

Manche Pinguine können übrigens bis zu 25 Jahre alt werden.


Sonstiges

Zur Hauptseite