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Rudolfsheim Fünfhaus (15. Bezirk)

160 Bytes hinzugefügt, 10:01, 16. Jul. 2009
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Erst im Jahre 1178 wurde zum ersten Mal in einer Urkunde eine Siedlung auf dem Boden des Bezirkes erwähnt. Ulrich von Falkenberg verkaufte sein Gut Meinhartsdorf bei Meidling an das Stift Klosterneuburg.
 
Meinhartsdorf bestand aus wenigen Häusern, das von abhängigen Bauern bewohnt wurde. Es lag zwischen Pfeiffergasse und Storchengasse an der Wien.
 
Dieses Dorf wurde vermutlich durch die Ungarn und Türken völlig zerstört.
 
Während der Türkenbelagerungen wurden vermutlich alle kleinen Siedlungen im Bereich des heutigen Bezirkes zerstört.
 
Erst in den Jahren nach diesen schrecklichen Kriegswirren entstanden 5 Dörfer:
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Rustendorf befand sich an der alten Poststraße nach Linz, am Ende der heutigen Mariahilfer Straße.
 
Um 1700 bestand Rustendorf aus sechs kleinen Häusern, die zunächst Reisende beherbergten.
 
Im 18. Jahrhundert entwickelten sich daraus Wirtshäuser, von denen einzelne Namen, wie "Zum Reichsapfel" erhalten blieben.
Anfangs hieß dieses Dorf "Dreihaus", nach drei Häuschen, die inmitten von Feldern und Wiesen südlich von Rustendorf standen.
 
Später setzte sich jedoch der Name "Braunhirschengrund" durch, nach dem Wirtshaus "Zum braunen Hirschen", das an der heutigen Schwendergasse lag.
 
|Bilder=[[Datei:15_wappen-braunhirschen.jpg|thumb|150px|center|Wappen von Braunhirschengrund]]}}
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Ab 1771 gab es einen Ort Reindorf, der nördlich der Sechshauser Straße lag.
 
Als "Rein" wurden Acker- und Weinbaugründe bezeichnet, die in Mulden lagen.
 
|Bilder=[[Datei:15_wappen-reindorf.jpg|thumb|150px|center|Wappen von Reindorf]]}}
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Der Grundeigentümer, das Barnabiten Kollegium St. Michael, erlaubte fünf Weinbauern, ihre Häuser im Bereich der heutigen Clementinengasse 9 bis 17 zu erbauen.
 
Als der Bezirk immer größer wurde, entstanden in Fünfhaus mehrstöckige Zinshäuser nördlich der Westbahn.
 
Auf großen freien Flächen konnten Straßen und Wohnhausanlagen planmäßig angelegt werden.
 
Das wird auch Rasterverbauung genannt.
|Bilder=[[Datei:15_wappen-fünfhausen.jpg|thumb|150px|center|Wappen von Fünfhaus]]}}
Sechs Häuser, die in einer Zeile südlich der heutigen Sechshauser Straße standen, gaben dem Ort den Namen.
 
1828 umfasste der Ort, der der Grundherrschaft der Barnabiten in Wien unterstand, bereits 124 Häuser.
|Bilder=[[Datei:15_wappen-sechshausen.jpg|thumb|150px|center|Wappen von Sechshaus]]}}
Nach der Revolution des Jahres 1848 erhielten die Gemeinden das Recht, ihre Angelegenheiten selbst zu bestimmen.
 
Sie standen nicht mehr unter der Aufsicht eines Grundherrn, sondern unter der Aufsicht der Landesregierung.
 
Die Errichtung von Wasserleitungen, Kanälen, Schulen, Spitälern und Kirchen war für kleine Gemeinden zu teuer. Daher wurde am 21. Juli 1863 beschlossen, die drei Gemeinden Reindorf, Rustendorf und Braunhirschen zusammenzulegen. Der vereinigte Ort wurde nach dem Thronfolger Kronprinz Rudolf Rudolfsheim genannt.
Im Jahr 1890 wurde die Eingemeindung der Vororte außerhalb des Linienwalls in das Stadtgebiet von Wien beschlossen.
 
Im Bereich des 15. Bezirks war die Einteilung anders als jetzt.
 
Die Gemeinden Rudolfsheim und Sechshaus bildeten gemeinsam den 14. Bezirk mit dem Namen Rudolfsheim.
 
Die Gemeinde Fünfhaus wurde zum 15. Bezirk.
 
1938 wurden Rudolfsheim und Fünfhaus zum 15. Bezirk zusammengefasst.
 
1945 entschloss man sich bei dieser Einteilung zu bleiben. Man nannte den Bezirk jedoch ab 1957 "Rudolfsheim-Fünfhaus".
Der Linienwall umgab die Vorstädte, um sie vor feindlichen Angriffen zu schützen. An den Toren musste an den Linienämtern für Waren und Lebensmittel Steuern entrichtet werden.
 
Ab 1890 wurde der Linienwall niedergerissen und der „Gürtel“ angelegt.
Die Menschen der fünf Dörfer, die später den Bezirk bildeten, lebten vor allem von der Landwirtschaft. Der Wein- und Gemüsebau war der wichtigste Erwerbszweig. Getreidebau und Viehzucht dienten vor allem dem eigenen Bedarf.
 Ab 1760 ließen sich viele Handwerker in dem Bezirk nieder.  Später wurden Fabriken errichtet: <br>Gewehrfabrik, Weinessig- und Weinsteinfabrik, Pottasche- und Vitriolfabrik, Tuchfabrik, Ziegelei, Brauhaus und viele Stoff- und Bandwebereien. 
Eine besondere Bedeutung für die Anrainer hatte der Wienfluss.
Als Maria Theresia ihren Sommersitz nach Schönbrunn verlegte, wurden zwei Herrschaftssitze in der Nähe erbaut.
 
Der Kammerherr der Kaiserin, von Hahn, ließ ein Schloss an der Sechshauserstraße errichten. Das Arnsteinschlösschen wurde an der heutigen Schwendergasse erbaut.
 
Karl Schwender erwarb Teile des Arnsteinschlösschens und baute im Laufe einiger Jahre Schwenders Kolosseum, den beliebtesten Vergnügungsort Wiens auf.
 
Bürger, die es sich leisten konnten, verbrachten die Sommermonate in Sommerfrischen, so wurden Rustendorf und Braunhirschen beliebte Ausflugsziele der Wiener.
Eine schwere Belastung bedeutete die Besetzung Wiens durch die Truppen Napoleons. Vor allem Reindorf musste französische Soldaten einquartieren und für deren Verpflegung sorgen. Die siegreichen Franzosen trieben Kriegssteuern ein.
 
Infolge des Krieges stiegen die Steuern, Preise und die Abgaben an die Grundherrschaft. Schließlich wurde die österreichische Währung auf ein Fünftel herabgesetzt. Viele Handwerker und Gewerbetreibende standen vor dem Ruin.
Die Märzrevolution ist für den Bezirk von besonderer Bedeutung.
 
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Unzufriedenheit in der Wiener Bevölkerung. Die Arbeiter lebten in bitterster Not und das Bürgertum hatte keine politischen Rechte.
 
Als die Lage unerträglich wurde, kam es zur Revolution, die viele Tote und Verletzte, besonders in diesem Bezirk, forderte.
Die Märzstraße, ein Gedenkstein im Märzpark und ein Obelisk mit der Inschrift "13. März 1848" auf dem Zentralfriedhof erinnern noch heute an die Märzgefallenen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor die Landwirtschaft in dem Bezirk völlig an Bedeutung. Äcker und Weingärten wurden verbaut. Die ersten mehrstöckigen Zinshäuser wurden erbaut.
 
Rudolfsheim und Fünfhaus entwickelten sich zu Arbeiterbezirken.
 
Viele Bewohner fanden Beschäftigung bei der Westbahn, in der Hauptwerkstätte der Straßenbahn (Weiglgasse – Siebeneichengasse – Anschützgasse – Iheringgasse) und in den vielen Fabriken des Bezirkes, zum Beispiel im Gaswerk.
Nach dem ersten Weltkrieg herrschte in Wien große Not.
 
Es gab zu wenig bezahlbare Wohnungen. So kam es, dass die Gemeinde Wien die ersten Gemeindebauten erbauen ließ. 17 Anlagen entstanden in Rudolfsheim-Fünfhaus.
 
Einer der schönsten Gemeindebauten, der Vogelweidhof, wurde im Bereich Hütteldorfer Straße – Wurzbachgasse – Sorbaitgasse errichtet.
Da nun nicht mehr so viele Menschen in einer Wohnung leben mussten, sank die Einwohnerzahl in dem Bezirk.
Rudolfsheim-Fünfhaus gehörte zu den Bezirken, die durch den zweiten Weltkrieg besonders gelitten hatten. Mehr als 10 000 Bewohner kamen durch die Kriegsereignisse ums Leben. Die Bombenangriffe richteten im Bereich des Westbahnhofs besonders viel Schaden an.  Meterhohe Schuttberge mussten erst beiseite geschafft werden, bevor mit dem Wiederaufbau begonnen werden konnte. 
Der Wiederaufbau begann zunächst mit der meist behelfsmäßigen Reparatur von beschädigten Wohnungen. Erst 1950 wurden die ersten Neubauten nach dem Krieg errichtet.
 
In Rudolfsheim-Fünfhaus wurde die Lebensqualität für die Bewohner des Bezirkes entscheidend verbessert. Es wurden viele tausende zeitgemäße Wohnungen errichtet.
 
Die Anbindung des Bezirkes an die U-Bahn und die Errichtung von neuen Einkaufszentren, wie Lugner–City und Meiselmarkt sorgten für neue Impulse.
==== Magistratisches Bezirksamt ====
Das Amtshaus wurde von 1882–1884 nach den Plänen von Gustav Matthies und Alois Schumacher erbaut.
 
Ein beeindruckendes Treppenhaus führt in einen prächtigen Festsaal mit schönen Beleuchtungskörpern und Ätzglasscheiben, die noch ursprünglich erhalten sind.
 
Im Erdgeschoß ist das Bezirksmuseum untergebracht.
 
Das Magistratische Bezirksamt befindet sich in der Rosinagasse 4, Friedrichsplatz 1.
Die Stadthalle, ein zukunftsweisender Bau des Architekten Roland Rainer, wurde in den Jahren 1953–1958 errichtet und hat sich bis heute bei vielen Veranstaltungen hervorragend bewährt.
 
Zur künstlerischen Ausgestaltung tragen unter anderem auch die Skulpturen "Bewegung" von Wander Bertoni und "Stehende Figur" von Fritz Wotruba bei. Die Stadthalle befindet sich am Vogelweidplatz 14.
Wiens Tor zum Westen ist ein Kopfbahnhof. Das heißt, hier beginnen, bzw. enden die Bahnlinien, die uns in die westlichen Bundesländer, bzw. Länder Europas führen.
 
Die Westbahn und der erste Bahnhof, der den Namen Kaiserin Elisabeth-Bahnhof erhielt, wurden von einer Arbeitsgemeinschaft von Privatleuten errichtet und 1859 eröffnet. Durch sie erlebte Rudolfsheim-Fünfhaus einen wirtschaftlichen Aufschwung. Allerdings waren die Schadstoff- und Lärmbelastungen durch die Bahnlinie enorm.
 
Derzeit wird der Westbahnhof umgebaut. Die Vorarbeiten zur Neugestaltung haben 2007 begonnen. Die Bahnhofshalle ist seit 2008 gesperrt. Der Umbau soll 2011 beendet sein.
Die "Alte Schieberkammer" in der Meiselstraße 20 war ursprünglich ein wichtiger Teil des Wasserbehälters Schmelz. An seiner Stelle wurde der Meiselmarkt errichtet.
 
Die "Alte Schieberkammer" wurde restauriert und dient heute als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum.
Im Bereich der Hütteldorfer Straße – Wurzbachgasse – Sorbaitgasse entstand 1926 einer der schönsten Gemeindebauten nach den Plänen von Leopold Bauer.
 
In den Höfen stehen drei keramische Zierbrunnen von Robert Obsieger.
 
Die Arkaden im Erdgeschoß sind mit Deckenfresken nach Märchen gestaltet. Deshalb wird die Anlage von der Bevölkerung auch "Märchenhof" genannt wird.
==== Bezirksmuseum ====
Dieses Museum in der Rosinagasse 4 gibt es seit 1972. Ein Besuch lohnt sich bestimmt! Hier gibt es nicht nur eine Ausstellung zur Bezirksgeschichte, sondern auch eine Kinderbibliothek. Außerdem gibt es die Möglichkeit als Schulklasse an Projekten teilzunehmen.  Mehrmals pro Jahr gibt es "Kindernachmittage" (KinderKulturtreffpunkt 15) für Kinder von 6-10 Jahren.
==== Billard-Museum ====
Hier kannst du alles über den Billardsport erfahren!
 
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 985 21 50/4 ist notwendig.
 
Dieses Museum befindet sich in der Goldschlagstraße 1.
Diese Kirche wurde erst im Jahr 1978 gebaut. Sie gehört zu den jüngsten Kirchen im Bezirk und von Wien.
 
Sie befindet sich in der Oeverseestraße 2
1868 wurde der Grundstein gelegt, fertig gestellt wurde die Kirche im Jahr 1875. Der Architekt dieser schönen, neugotischen Kirche ist derselbe, der auch das Wiener Rathaus entworfen hat, nämlich Friedrich Schmidt.
 
Die Adresse der Kirche lautet Maria vom Siege 3.
In den 30er Jahren wurde diese Kirche erbaut. Ursprünglich sollte sie dem ehemaligen Bundeskanzler und Geistlichen Ignaz Seipel geweiht werden. Nach dem Mord am damaligen Bundeskanzler Dollfuß, im Jahr 1934 durch die Nazis, wurde sie kurzerhand zur Seipel- und Dollfuß-Gedächtniskirche.
 
Vor der Kirche befinden sich drei Grabsteine aus dem ehemaligen Schmelzer Friedhof.
 
Die Kirche befindet sich am Vogelweidplatz 7.
An einem der schönsten Plätze des Bezirks steht diese Kirche seit 1781. Kaiser Joseph II. höchstpersönlich brachte das Geld für ihre Errichtung auf. Die Einrichtung der Kirche ist „second hand“. Sie stammt aus älteren, aufgelassenen Kirchen jener Zeit.
 
Die Kirche befindet sich in der Reindorfgasse 21.
Sie wurde in den Jahren 1883 bis 1898 erbaut. Die Kirche hat einen sehr hohen Turm (78 Meter). Von der Gloriette aus ist dieser Turm sehr gut zu sehen. Sie wird allerdings deswegen gerne mit dem Stephansdom verwechselt.
 
Vor der Kirche befindet sich die „Wiener Wasserwelt“ und ihre Adresse lautet Meiselstraße 1.
An der vielbefahrenen Winckelmannstraße gelegen, fällt diese Kirche kaum auf. Sie ist zur Gänze in ein Wohnhaus "hineingebaut". In ihr befinden sich die Reliquien des Heiligen Leopold und des Heiligen Clemens Maria Hofbauer.
 
Die Kirche befindet sich in der Winckelmannstraße 34
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=== Plätze ===
Der '''Europaplatz ''' liegt vor dem Westbahnhof, der Wien mit dem "Westen Europas" verbindet. Hier kreuzen sich auch die U3 und die U6. Im Rahmen des U-Bahn-Baus wurde er in den Jahren 1993/94 neu gestaltet. Eine Inschrift auf einer Tafel drückt Österreichs Bekenntnis zum Gedanken eines vereinten Europas aus. Der '''Henriettenplatz''' wurde nach Henriette Freifrau von Pereira-Arnstein (1788–1859) benannt, die zu ihrer Zeit eine wichtige Rolle im Kulturleben Wiens spielte.
Der Henriettenplatz wurde nach Henriette Freifrau von Pereira-Arnstein (1788–1859) benannt, die zu ihrer Zeit eine wichtige Rolle im Kulturleben Wiens spielte.
Hier befinden sich ein Bundesrealgymnasium, ein BORG, sowie ein Bundesrealgymnasium für Berufstätige.
 
Auf dem Platz steht eine Mariensäule, die laut Inschrift am 08.11.1863 eingeweiht wurde.
Der '''Kardinal Rauscher-Platz ''' trägt den Namen von Joseph Othmar Ritter von Rauscher (1797–1875), Religionslehrer des Kaisers Franz Joseph I., Kardinal und Fürsterzbischof von Wien. 
Er kaufte den Bauplatz für die Rudolfsheimer Pfarrkirche, die stirnseitig errichtet wurde und weithin erkennbar ist.
Im Zuge des U-Bahn-Baues wurde der Platz 1994/95 neu gestaltet. Die "Wiener Wasserwelt" soll das Wasser im Kreislauf der Natur zeigen.
Der '''Kriemhildplatz ''' bildet das Zentrum des "Nibelungenviertels". 
Um 1910 wurde auf den östlichen Schmelzgründen ein großzügig geplantes Wohnviertel aufgebaut.
 
Straßen und Plätze wurden nach Gestalten aus dem Nibelungenlied benannt, wie Gernotgasse, Giselhergasse, Hagengasse usw.
Damit das einheitliche Bild des '''Nibelungenviertels ''' erhalten bleibt, wurden einige Bereiche zur Schutzzone erklärt. Walther von der Vogelweise ist Namensgeber für den Vogelweidplatz. Er lebte etwa von 1170 bis 1230, war Minnesänger, Spruchdichter und gilt als bedeutendster Lyriker des Mittelalters. 
Walther von der Vogelweise ist Namensgeber für den '''Vogelweidplatz'''. Er lebte etwa von 1170 bis 1230, war Minnesänger, Spruchdichter und gilt als bedeutendster Lyriker des Mittelalters.
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Die Brücke war von einer privaten Aktiengesellschaft gebaut worden, die das Recht hatte, für jedes Stück Schlacht- oder Zugvieh, das die Brücke passierte, eine Maut einzuheben.
 
Die Mautpflicht bestand bis zum Jahre 1877, dann wurde die Brücke zum öffentlichen Gut erklärt. 1891 wurde sie in das Eigentum der Stadt Wien übertragen.
 
In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Bereich der Lobkowitzbrücke völlig neu gestaltet.
 
Am 18. November 1969 konnte das Verkehrsbauwerk Lobkowitzbrücke, das nun für den öffentlichen und individuellen Verkehr einen zentralen Knoten im Süden Wiens bildet, eröffnet werden.
1829 ließ der wohlhabende Gastwirt den Holzsteg durch eine Eisenbrücke ersetzen. 1831 entstand der hölzerne Kobingersteg.
 
Vom Hochwasser 1851 wurden diese beiden Brücken weggerissen, aber noch im gleichen Jahr von der Gemeinde Gaudenzdorf wieder hergestellt.
 
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Der Wienfluss entspringt am Nordhang des Kaiserbrunngebirges bei Rekawinkel im Wienerwald in 620 Meter Seehöhe als "Dürre Wien" ("dürr" von "dier", was träge oder langsam bedeutet).
 
Das Flussgebiet mit den Zuflüssen umfasst 225 km², davon 25 km² im Stadtgebiet von Wien. Auf seinem 33 Kilometer langen Weg bis zur Mündung in den Donaukanal nimmt der Wienfluss 124 Bäche auf.
 
Seinen Namen trägt er ab der Vereinigung der Dürren Wien mit dem Pfalzauer Bach.
 Durch Jahrtausende war der Wienfluss für die Menschen, die nahe seinem Ufer wohnten, von großer Bedeutung: <br>
Fische und Krebse dienten als Nahrung, sein Wasser betrieb Mühlen, aber viele Überschwemmungen richteten schwere Schäden an.
In vorgeschichtlicher Zeit war der Wienfluss ein mächtiger Strom mit mehreren hundert Metern Breite. An den Geländestufen im 15. Bezirk ist deutlich erkennbar, wie der Fluss allmählich in sein heutiges Bett zurückgewichen ist.
 
Noch in der Römerzeit war er ein beachtliches Gewässer mit vielen Inseln, umgeben von dichten Auwäldern. Auch im Mittelalter war er wesentlich größer als jetzt. Und noch im vorigen Jahrhundert war das Flussbett bis zu 285 m breit, wenn auch sehr flach.
Das Bett des Wienflusses und der meisten Zuflüsse ist lehmig. Lehm wird, wenn er sich mit Wasser vollgesogen hat, wasserundurchlässig. Das wirkt sich bei starken Niederschlägen verhängnisvoll aus.
 
Der Wienfluss hat im Oberlauf, von der Quelle bis Pressbaum ein sehr starkes Gefälle, nämlich 43%. Im Stadtgebiet Wiens sinkt das Gefälle auf 6%. Das heißt, dass aus dem Wienerwald ein reißender Gebirgsfluss kommt, der bei Hochwasser durch seine hohe Geschwindigkeit einen gewaltigen Druck ausübt. Darum gab es immer wieder schwere Überschwemmungen.
 
Ein Teil des Ortes Penzing verschwand 1630 für immer in seinen Fluten.
1785 stieg das Wasser nach einem Wolkenbruch in zehn Minuten um neun Meter und floss zwei Meter hoch durch die Räume von Schönbrunn.
1897 verwüstete der reißende Fluss nach dreitägigen Unwettern die Stadtbahnbaustellen.
 
Immer wieder versuchten die Wiener, die Gefährlichkeit des Wienflusses einzudämmen, vor allem durch den Bau von Wehranlagen und durch das Fällen der Bäume im Uferbereich, damit das Wasser rascher abfließen konnte.
*1814 bis 1817: Das Flussbett wurde verbreitert und die Uferböschungen gepflastert.
*1894 bis 1901: Die endgültige Regulierung auf der 17 Kilometer langen Strecke von Weidlingau bis zum Donaukanal erfolgte zugleich mit dem Bau der Stadtbahn.
 
Bei Weidlingau wurden Hochwasserschutzbauten angelegt. Der Fluss wurde in ein gemauertes oder betoniertes Bett geleitet, das so groß ist, dass die aus dem Hochwassersammelbecken und den Kanalüberläufen abfließenden Wassermengen auf jeden Fall Platz haben.
 In drei Abschnitten wurde der Wienfluss überwölbt: <br>Vor dem Schloss Schönbrunn (100 m), <br>zwischen der Karl-Walther-Gasse und der Stadtbahnstation Margaretengürtel (350 m) und <br>
zwischen den Stadtbahnstationen Kettenbrückengasse und Stadtpark (2000 m).
Durch viele Jahrhunderte bedeutete der Wienfluss für die Anrainer einen wichtigen Teil ihres Lebensunterhaltes. Bis vor etwa 200 Jahren war der Fluss reich an Fischen, an seinen Ufern gab es Scharen von Flusskrebsen. Vom Fluss wurden Mühlbäche abgeleitet, mit denen Mühlen betrieben wurden. Schon 1211 wird der erste Mühlbach urkundlich genannt.
 
Für den größten Mühlbach wurde das Wasser oberhalb der heutigen Lobkowitzbrücke mit einem Wehr aufgestaut. Der Mühlbach floss durch die heutige Ullmannstraße und Mollardgasse wieder in die Wien zurück. In der jetzigen Pfeiffergasse bestand eine uralte Mühle.
Im Jahre 1802 standen alle Mühlen acht Monate lang wegen Wassermangels still. Als viele Felder verbaut wurden verloren sie ihre Bedeutung und wurden stillgelegt.
 
An den Mühlbach erinnerte noch einige Zeit, dass die Ullmannstraße Mühlbachgasse oder Am Mühlbach und die Pillergasse Wehrgasse hießen.
 
1894, als die Vororte zu Wien kamen, wurden viele Straßennamen geändert, um das doppelte oder mehrfache Vorkommen der Bezeichnungen im Wiener Stadtgebiet zu beseitigen.
Gegen Ende des 18.Jahrhunderts siedelten sich an der Wien Wäscher, Gerber und Färber an. Sie arbeiteten vor allem als Zulieferer für die ersten Textilfabriken. Solche Handwerker gab es auch im Bereich der Ullmannstraße. Eine Gerberei in der Pfeiffergasse entwickelte sich zur Lederfabrik.
 
Diese Betriebe nutzten das Wasser des Wienflusses und leiteten ihre Abwässer in den Fluss. Die Ufer wurden immer dichter besiedelt. Auch aus den Häusern wurden die Abwässer in den Fluss geleitet und die Abfälle hineingeschüttet. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde aus dem fischreichen Gewässer eine stinkende Kloake.
Es hängt wahrscheinlich mit dieser enormen Verunreinigung des Flusses zusammen, dass die Cholera-Epidemie, die 1830/31 beiderseits der Wien ausbrach, besonders viele Opfer forderte.
 
1831 wurden deshalb, vom Donaukanal weg, Sammelkanäle parallel zur Wien gebaut, zuerst am rechten, ab 1836 auch am linken Ufer.
Bis 1839 wurden diese Kanäle, die man Cholera-Kanäle nannte, bis zum Linienwall, dem heutigen Gürtel, gebaut.
Erst nach der Eingemeindung der Vororte 1891 wurden die Sammelkanäle bis Hütteldorf verlängert. Damit verschwanden 1894 die Senkgruben auch aus dem größeren Teil von Rudolfsheim und Fünfhaus.
Seit 1815 fuhr dreimal täglich der "Zeiselwagen", ein hölzerner Pferdewagen vom Petersplatz über die heutige Mariahilfer Straße nach Hietzing.
 
1869 wurde die erste Pferdestraßenbahn im heutigen 15. Bezirk entlang der Strecke der Straßenbahnlinie 58 eingerichtet.
Von 1872 bis 1974 bestand in Rudolfsheim die Straßenbahn- Hauptwerkstätte.
 
Die Gürtellinie der Stadtbahn (ein Teil der heutigen U6) wurde 1898 eröffnet. Die von Otto Wagner entworfenen Jugendstil-Stationsbauten sowie die ebenfalls von Otto Wagner geplante Brücke über das Wiental sind noch heute zu sehen.
 
Noch vor 150 Jahren wurde der Weg in der Regel zu Fuß zurückgelegt. Kleinere Lasten wurden mit dem Hundefuhrwerk transportiert, größere mit Pferdewagen.
 
Fiaker gab es in Wien seit 1815. In der Pelzgasse gab es ein Fiakerzentrum. Eine Fahrt im Fiaker von Rudolfsheim nach Wien und zurück kostete 45 Gulden. Für diesen Betrag musste ein durchschnittlicher Arbeiter oder Lehrer etwa eineinhalb Monate arbeiten.
Seit dem gleichen Jahr fuhr dreimal täglich vom Petersplatz über die Mariahilfer Straße zum Hietzinger Gemeindewirtshaus und zurück der Zeiserlwagen, auch Gesellschaftswagen oder Omnibus genannt. Er war ein Holzwagen, mit einer Plache überspannt und von einem Pferd gezogen. Auf den Holzbänken fanden bis zu zwölf Personen Platz.
 
Die mühsame Fahrt auf den staubigen oder morastigen Straßen dauerte zwei bis zweieinhalb Stunden. Die Fahrt kostete 10 Kreuzer. Ein Arbeiter verdiente 7 bis 9 Kreuzer in der Stunde.
 
Später kamen die Stellwagen auf. Sie waren etwas besser ausgestattet und hatten fixe Stationen im Bezirk.
*1884 führte eine Linie vom Gürtel durch Ullmannstraße, Pfeiffergasse, Dieffenbachgasse nach Meidling.
Die Linien hatten damals noch keine Nummern, sondern Tafeln mit Symbolen. Die Tafeln im Bezirksbereich waren rund. Die Linie durch die Ullmannstrasse hatte eine rotweißrote Tafel, die Linie nach Hütteldorf eine grünweißgrüne.
 
Für die Pferdestraßenbahn wurden 1872 die Remise und die Hauptwerkstätte in Rudolfsheim erbaut.
Diese Pferdestraßenbahn wurde 1885 in eine Dampfstraßenbahn umgewandelt.
 
Pferde- und Dampfstraßenbahn waren private Unternehmen.
 
Die Wagen verkehrten unpünktlich und waren überfüllt und schmutzig.
 
Die Passagiere beschwerten sich auch über die zu hoch empfundenen Fahrpreise.
 
1871 begann die Elektrifizierung der Straßenbahn. Im 15. Bezirk erfolgte sie 1901 bis 1903.
 
1898 wurde die Stadtbahn eröffnet. An den Bezirksgrenzen gab es drei Stationen: Mariahilfer Straße - Westbahnhof, Gumpendorfer Straße und Meidlinger Hauptstraße.
 
Die Stadtbahn war ursprünglich eine richtige Eisenbahn mit Dampflokomotiven. Ihre Bedeutung für den Wiener Verkehr wuchs, als sie 1924 von der Gemeinde übernommen, elektrifiziert und in den Straßenbahntarif übernommen worden war.
===== Eisenbahn =====
Wichtig für die Entwicklung des 15. Bezirks war der Bau derEisenbahn. Viele Menschen fanden bei den Bauarbeiten und später als Eisenbahner Arbeit. 
Zahlreiche Geschäfte siedelten sich in der Nähe des Bahnhofs an. Das förderte die Bautätigkeit und das übrige Wirtschaftsleben.
Der Bau der Westbahn und des Westbahnhofs 1856-1859 zerschnitt den Vorort und den heutigen Bezirk in zwei Teile.
 
Bis 1860 verkehrte zwischen Wien und Linz täglich in jeder Richtung nur ein Personenzug.
 
Den Hauptteil des Verkehrs bildete der Gütertransport. Ab 1860, als die Verbindung von Linz über Salzburg nach München und damit der Anschluss an das westeuropäische Eisenbahnnetz fertig war, wurde die Westbahn zu einer der wichtigsten Bahnlinien Europas.
==== Die U-Bahnlinie 6 ====
*Länge: 17,4 km *Fahrzeit: 36 min.
*24 Stationen, davon 6 Umsteigestationen zur S-Bahn und 3 Umsteigestationen zur U-Bahn.
Woher die Schmelz ihren Namen hat, lässt sich nicht erklären. Allerdings stand hier bis 1865 eine Schmelzhütte, die wegen ihrer Gefährlichkeit in bewohnten Gebieten verboten war.
 
Die Schmelz war früher fruchtbares Acker- und Weideland. Ungefähr 1850 wurde dort ein militärischer Exerzierplatz (= Übungsplatz des Militärs) angelegt, für den Kaiser gab es ein großes weißes Zelt, wo er sich ausruhen konnte.
 
Die Wiener durften erst am Abend das Gelände betreten. Später, wurden hier Häuser gebaut, die heute das "Nibelungenviertel" bilden.
Heute ist die Schmelz zwar kleiner als früher (bevor die Wohnhäuser rundherum gebaut wurden), dafür dürfen alle Leute hierher kommen.
 
Hier gibt es Sport- und Spielplätze, ein Universitätssportzentrum, ein Gymnasium, ein Gasthaus und eine Schrebergartenanlage.
Die Wiener Stadthalle wurde 1958 eröffnet und steht auf dem Gelände des ehemaligen Schmelzer Friedhofs. Der Wiener Architekt Roland Rainer hat das Bauwerk entworfen.
 
Das Gebäude besteht aus mehreren Hallen. Die Haupthalle ist 10 000 Quadratmeter groß. Hier kann man Konzerte besuchen, schwimmen, eislaufen und in die Sauna gehen.
 
Der Sportplatz (Rollschuhlaufen, Tennis, Leichtathletik und Ballspiele) kann im Sommer kostenlos benützt werden.
"ASKÖ" ist die Abkürzung für "Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich". Unter anderem kann hier geturnt, Tischtennis und Fußball gespielt werden!
 
Dieses Zentrum befindet sich Auf der Schmelz 10
14.102
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