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Die Sage von der Linzer Straße

4 Bytes entfernt, 13:54, 12. Dez. 2010
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Die Gegend, wo heute das Gloriette-Kino steht, gefiel ihm gut, und so beschloss er, sich hier einen Grund zu kaufen. Er baute ein Haus und gleich eine Bäckerstube dazu.
Als er damit fertig war, bekam er plötzlich unerwarteten Besuch von einem feinen Herrn. „Ich weiß, dass du ein guter Bäcker bist. Ich kann dich mit deinen „Linzer Augen“ und deinen „Linzer Torten“ auch in Wien sehr bekannt machen. Was hältst du davon?“, wollte der Fremde wissen. Mathias wusste gar nicht, was er darauf antworten sollte. Da meinte der feine Herr: „Wenn du einmal vergisst, am Sonntag in die Kirche zu gehen, dann ist es um dich und deinen Sohn geschehen.“ Nun wusste der Bäckermeister, mit wem er es zu tun hatte. Da er aber auch hier bekannt und angesehen sein wollte, schlug er in den Pakt ein.
So kam es, dass Mathias Bauernfeld und sein Sohn jeden Sonntag unter den Kirchenbesuchern waren. Nach der Messe gingen sie dann stets ins „Gasthaus zur Postkutsche“, wo sie ein Glas Bier tranken. Einmal gingen Vater und Sohn nach dem Backen aber zuerst in die Wirtsstube, wo der Vater besonderes Glück beim Kartenspiel hatte. Immer, wenn die Glocken zur Messe läuteten, meinte der Sohn: „Wir müssen zur Kirche, Vater! Komm, lass das Spiel sein!“ Doch Mathias Bauernfeld wollte gerade jetzt nicht aufhören.
Als am Abend um sieben Uhr die Glocken zur letzten Messe läuteten, war der Vater schon so betrunken, dass sein Sohn ihn zur Kirche schleppen musste. Doch, o weh, es war bereits zu spät! Die Kirchentüren waren schon versperrt, und die beiden Männer konnten nicht mehr die heilige Messe besuchen.
Blitzschnell erschien der feine Herr, und die beiden mussten zur Hölle fahren.
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