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→Belagerung Wiens
[[Datei:Kara_Mustafa_Pasha.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Kara Mustafa Paşa|Urheber=Wien museum. Yelkrokoyade|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kara_Mustafa_Pasha.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] Obwohl das Osmanische Reich im 17. Jahrhundert weniger auf Eroberung ausgerichtet war als in früheren Zeiten, unternahmen die Osmanen 1682 einen letzten Vorstoß zur Eroberung Mitteleuropas. Als Angriffsziel wurde [[Wien]] gewählt, Mitte Juli 1683 begann die Belagerung der Stadt. Die Bezeichnung "Türkenbelagerung" ist irreführend. Denn das Osmanische Reich war damals weit größer als die heutige [[Türkei]] und umfasste auch große Teile Süd- und Osteuropas. ==Vorgeschichte== [[Datei:Kaiser Leopold I.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Kaiser Leopold I.|Urheber=Benjamin von Block/Gryffindor|Quelle={{2SpaltenLayoutImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Benjamin_von_Block_001.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|TextLizenz=CC0 1.0}}}}]]
Seit dem Tode Süleymans des Prächtigen im Jahre 1566 übten die Großwesire im Reich die Macht aus.
Die Macht der Sultane waren nur mehr am Palastleben wurde geringer, mächtige Netzwerke rund um die Wesire und nicht am Kriegführen interessiertdie Provinzgouverneure hatten die eigentliche Kontrolle. Der Verfall des osmanischen Reiches wurde Das osmanische Reich hatte im Westen allerdings nicht wahrgenommen16. und 17. Jahrhundert mit einigen Krisen zu kämpfen, war aber weiterhin sehr mächtig. Man hielt die Türken immer noch für sehr gefährlich. Und das nicht zu unrecht.
Der ehrgeizige Großwesir '''Kara Mustafa Paşa''' beschloss im Jahre 1682 einen Kriegszug gegen '''Kaiser Leopold I'''.
Er wurde durch den ungarischen Magnaten (Angehöriger des hohen Adels in Ungarn) '''Emmerich Graf Thököly''' in seinem Vorhaben bestärkt.
'''König Ludwig XIV.''' von Frankreich spendete [[Geld ]] für diesen Feldzug gegen Österreich. Er wollte die Macht der Habsburger schwächen.
Alle Friedensbemühungen der Habsburger schlugen fehl. Daher schlossen die Österreicher einen '''Allianzvertrag''' (Bündnis) mit '''[[Johann III. Sobieski|Johann III. Sobieski, König von Polen]]''', um gegen einen möglichen Angriff der Osmanen vorbereitet zu sein. '''Papst Innozenz XI.''' war wesentlich am Zustandekommen der österreichisch-polnischen Allianz beteiligt.
==Belagerung Wiens== [[Datei:Graf_Ernst_Rüdiger_von_Starhemberg.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg|Urheber=J. le Pautre|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Graf_Ernst_Ruediger_von_Starhemberg2.png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] Nach der [[Erste Wiener Türkenbelagerung|'''ersten Türkenbelagerung''']] des Jahres 1529 waren die veralteten Befestigungsanlagen unter Kaiser Ferdinand I. ausgebaut worden. Die moderne Anlage umfasste zwölf durch Wälle verbundene Bastionen. Vor den Wällen befanden sich V-förmige Schanzen und das '''Glacis'''. Das waren unbepflanzte Grünflächen vor der Stadtmauer, welche der Verteidigung ein freies Schussfeld ermöglichten. Den Wienern standen 16 000 Soldaten zur Verfügung und die Kavallerie (berittene Soldaten) '''[[Herzog Karl V. von Lothringen|Herzog Karls V. von Lothringen]]''' stand auf dem linken Donauufer bereit.
Am '''15. Juli''' forderten die Osmanen Graf Starhemberg zur Übergabe der Stadt auf. Als dieser ablehnte, begann der '''Belagerungskrieg'''.
Kara Mustafa sammelte seine Kräfte an der Burgbastei und Löwelbastei und der dazwischen liegenden Burgschanze. Er ließ Laufgräben ausheben mit deren Hilfe die Türken das Glacis geschützt überwinden konnten.
Die türkische Artillerie feuerte unaufhörlich und die 310 Geschütze der Wiener schossen zurück, während die ersten Minen an der Burgmauer explodierten.
In Wien herrschten '''Nahrungsmittelknappheit''' und die '''Ruhr'''. Es gab nur 4 000 kampfbereite Männer zur Verteidigung.
Graf Starhemberg traf Vorbereitungen für einen Häuserkampf. Die erschöpfte Wiener Bevölkerung hoffte auf ein baldiges Eintreffen des Entsatzheeres aus Polen.
==Die Schlacht um Wien== [[Datei:Johann Sobieski.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Johann Sobieski, König von Polen|Urheber=Daniel Schultz (1615–1683)|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schultz_John_III_Sobieski.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] [[Datei:Prinz_Eugen_von_Savoyen.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Prinz Eugen von Savoyen|Urheber=Johann Gottfried Auerbach?/Evening.star|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eugen_von_Savoyen_Reiterbildnis_ca_1725.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] Am 15. August marschierte der polnische König [[Johann III. Sobieski |'''Johann III. Sobieski''']] mit seiner Armee von Krakau aus Richtung Wien. Die Donau konnte ungestört überquert werden, da [[Herzog Karl V. von Lothringen|'''Karl von Lothringen''']] zuvor Thökölys Truppen und ein türkisches Hilfskorps beim Bisamberg geschlagen hatte.[[Johann III. Sobieski|Sobieski]] vereinte sich sein Heer mit den Truppen der Sachsen, den Kaiserlichen, den Bayern und den fränkisch-schwäbischen Reichstruppen bei Tulln. Das 70 000 Mann starke Befreiungsheer unter Sobieski und Karl von Lothringen näherte sich über die Berge des nördlichen Wienerwaldes der belagerten Stadt. Am '''12. September''' standen sie am Kahlenberg. Von dort aus griffen sie die Osmanen an.
In dieser Schlacht um Wien kämpfte auch der später als Feldherr berühmt gewordene '''[[Prinz Eugen von Savoyen]]'''. Er wurde Nachfolger Karls V. von Lothringen.
Der französische Ingenieur '''Dupont''', der bei den Polen diente, schrieb folgendes in sein Tagebuch:
''"Rauch und Flammen verhüllten die Stadt dergestalt, dass nur die Spitzen der Türme dazwischen sichtbar waren.''
Überdies aber breiteten sich 200 000 Osmanen in Schlachtordnung vor ihrem Lager in der Strecke von der Donau bis an die Gebirge aus. Weiter links von den Türken zogen ungezählte Tatarenhorden (Mongolen) gegen die Höhen und Waldungen heran, ihrer Sitte gemäß in Haufen und Unordnung."
Trotz der Übermacht konnte die Verteidigungslinie der Türken durchbrochen werden. Besonders die Polen lieferten sich heftige Gefechte mit den Tataren bei '''Dornbach''' und am '''Schafberg'''.
Nachdem der Truppenkern der Osmanen geschlagen worden war, ergriffen die Türken überstürzt die Flucht.
Sie sammelten sich bei Raab und zogen nach Belgrad ab, wo Kara Mustafa am 25. Dezember auf Befehl des Sultans erdrosselt wurde.