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Paracelsus wohnte nun schon seit einigen Tagen im „Schwarzen Adler“, und er schien sich dort auch sehr wohl zu fühlen. Tagsüber schlenderte er durch Wien und abends trank er mit anderen Studenten Wein im „Schwarzen Adler“. Er machte keine Anstalten wieder weiter zu reisen, geschweige denn seine Schulden zu bezahlen. Inzwischen kam nämlich schon eine beträchtliche Summe zusammen. Der Wirt wurde immer übelgelaunter und auch Marie wurde zusehends nervös, denn ihre Ersparnisse reichten bald nicht mehr aus, um für Paracelsus Schulden aufzukommen. Der Wirt beschloss diesen Umstand bald zu ändern und begann Paracelsus Rechnung aufzusetzen. Er wollte gerade zu seinem Zimmer gehen, um die Rechnung zu präsentieren, da sah er Marie und Josef in einer zärtlichen Umarmung am Gang stehen. Marie war gerade dabei, Josef ihr Leid zu klagen von ihrer bevorstehenden Kündigung. Hans Wangler war außer sich. Voller Wut rief er, dass Marie sofort das Haus verlassen müsse. Gleich soll sie ihr Bündel schnüren und gehen. Zu Hans aber sagte er: „Von dir erwarte ich, dass du noch heute zur Wirtstochter der „Grünen Weinrebe“ gehst, und um ihre Hand anhältst.“ Doch Josef erklärte, dass, wenn Marie aus dem Haus müsse, er mit ihr gehen werde. Denn er werde es niemals zulassen, dass jemand versuche, sie zu trennen.
Als der Wirt das hörte, wurde er noch zorniger und so kam es zu einem lauten Streit. Im ganzen Haus waren die schreienden Stimmen zu hören. Auch Paracelsus bekam mit, warum gestritten wurde. Er kam aus seinem Zimmer und fragte, ob er vermitteln könne. Der Wirt schrie ihn aber nur an: „Sie sind der letzte, der hier irgendetwas zu sagen hat, bezahlen sie endlich ihre Rechnung, sonst können sie gleich mitgehen mit den beiden!“ Paracelsus aber machte keine Anstalten zu bezahlen und so kramte Marie nach ihren Ersparnissen. Gerade als sie dem wütenden Wirt das Geld überreichen wollte, hielt der Arzt ihre Hand zurück. Er kramte in seiner Westentasche und fand eine Messingmünze. Diese gab er dem Wirt und betonte, dass dies eine kleine Anzahlung sein solle. Wutentbrannt über die fast wertlose Messingmünze schrie er: „Das nennen sie eine Anzahlung? Sie sind ein unverschämter Lügner und Betrüger, der diesen Messingpfennig ebenso wenig zu Gold machen kann, wie mein Sohn dieses Mädchen zu zur Frau bekommt!“ und warf den Messingpfennig zu Boden. Da blickte Paracelsus den Wirt ruhig an und fragte ihn: „Haben sie das ernst gemeint? Wollen sie das Versprechen halten das sie eben gegeben haben? Wenn ich den Pfennig in Gold verwandle, dann dürfen Maria und Josef heiraten?“
„Sowahr ich hier stehe und lebe!“, bekräftigte der Wirt seine Aussage. Der Gast sagte zu dem Wirten, er möge doch den Messingpfennig aufheben und genauer betrachten. Dieser tat unwillig wie ihm empfohlen wurde und wurde plötzlich ganz blass. Je näher die Münze sah, desto eher konnte er die Veränderung feststellen. Es war plötzlich ein glitzernder, schwerer Goldklumpen. „Ich glaube damit ist meine Rechnung bezahlt! Aber nun halten sie ihr Versprechen und erlaubt eurem Sohn die Hochzeit mit der Frau seines Herzens!“, sagte das Männlein bevor es seinen Rucksack packte und den Gasthof „Zum Schwarzen Adler“ für immer verließ.