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Du weißt ja schon, dass die heutige Josefstadt erst vor etwa 300 Jahren besiedelt wurde. Bis zur 2. Türkenbelagerung im Jahr 1683 befanden sich hier fast nur Äcker, Wiesen und Weingärten.
Als es den Leuten in der Stadt Wien, die damals nur so klein wie etwa der heutige 1. Bezirk war, zu teuer wurde, siedelten sich nach und nach auch Menschen in der Josefstadt an. Reiche Adelige bauten sich hier Sommerpaläste mit ausgedehnten Gartenanlagen. Sicher werden dir bei Spaziergängen durch den Bezirk die verschiedenen Palais (Auersperg, Schönborn, ...) aufgefallen sein.
Anfang des 19. Jahrhunderts, also vor etwa 200 Jahren, wurde der Bezirk erst so richtig verbaut. Es siedelten sich hier vor allem Handwerker und kleine Beamte an, aber auch Musiker, Schauspieler und Künstler lebten fortan im heutigen 8. Bezirk. Besonders interessant ist es, dass auch der berühmte Walzerkönig Johann Strauß hier gelebt und gearbeitet hat. Johann Strauß Vater lebte, bevor er eigene Kinder hatte, in der Lange Gasse 24. Als sein Sohn Johann, der spätere Walzerkönig, zur Welt kam, wohnte die Familie in der Lerchenfelder Straße 15. Dort, wo heute das Theater in der Josefstadt steht, nämlich in der Josefstädter Straße 26, befanden sich früher die Sträußelsäle. Dort gab Johann Strauß Vater jeden Freitag ein Konzert und stellte so den Wienern immer seine neuesten Kompositionen vor.