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→Georg Franz Koltschitzky
[[Datei:Kara_Mustafa_Pasha.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Kara Mustafa Paşa|Urheber=Wien museum. Yelkrokoyade|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kara_Mustafa_Pasha.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
Obwohl das Osmanische Reich im 17. Jahrhundert weniger auf Eroberung ausgerichtet war als in früheren Zeiten, unternahmen die Osmanen 1682 einen letzten Vorstoß zur Eroberung Mitteleuropas. Als Angriffsziel wurde Wien gewählt, Mitte Juli 1683 begann die Belagerung der Stadt.
== Vorgeschichte ==
[[Datei:Kaiser Leopold I.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Kaiser Leopold I.|Urheber=Benjamin von Block/Gryffindor|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Benjamin_von_Block_001.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
Alle Friedensbemühungen der Habsburger schlugen fehl. Daher schlossen die Österreicher einen '''Allianzvertrag''' (Bündnis) mit '''[[Johann III. Sobieski|Johann III. Sobieski, König von Polen]]''', um gegen einen möglichen Angriff der Osmanen vorbereitet zu sein. '''Papst Innozenz XI.''' war wesentlich am Zustandekommen der österreichisch-polnischen Allianz beteiligt.
== Anmarsch des osmanischen Heeres ==
[[Datei:Karl_von_Lothringen.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Herzog Karl V. von Lothringen|Urheber=Unknown|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karl_V.,_Herzog_von_Lothringen.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
Die tatarische Vorhut, bestehend aus 40 000 Mann, überquerte die Raab. Am 7. Juli kam es zu Gefechten bei '''Petronell'''. Am gleichen Tag verließ Kaiser Leopold I. mit seiner Familie Wien und flüchtete nach Linz. '''[[Graf Rüdiger von Starhemberg|Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg]]''' übernahm die militärische Führung in der Stadt.
== Belagerung Wiens ==
[[Datei:Graf_Ernst_Rüdiger_von_Starhemberg.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg|Urheber=J. le Pautre|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Graf_Ernst_Ruediger_von_Starhemberg2.png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
[[Datei:Prinz_Eugen_von_Savoyen.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Prinz Eugen von Savoyen|Urheber=Johann Gottfried Auerbach?/Evening.star|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eugen_von_Savoyen_Reiterbildnis_ca_1725.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
Am 15. August marschierte der polnische König [[Johann III. Sobieski |'''Johann III. Sobieski''']] mit seiner Armee von Krakau aus Richtung Wien.
Die Donau konnte ungestört überquert werden, da [[Herzog Karl V. von Lothringen|'''Karl von Lothringen''']] zuvor Thökölys Truppen und ein türkisches Hilfskorps beim Bisamberg geschlagen hatte.[[Johann III. Sobieski|Sobieski]] vereinte sich sein Heer mit den Truppen der Sachsen, den Kaiserlichen, den Bayern und den fränkisch-schwäbischen Reichstruppen bei Tulln.
Das 70 000 Mann starke Befreiungsheer unter Sobieski und Karl von Lothringen näherte sich über die Berge des nördlichen Wienerwaldes der belagerten Stadt. Am '''12. September''' standen sie am Kahlenberg. Von dort aus griffen sie die Osmanen an.
In dieser Schlacht um Wien kämpfte auch der später als Feldherr berühmt gewordene '''[[Prinz Eugen von Savoyen]]'''. Er wurde Nachfolger Karls V. von Lothringen.
Der französische Ingenieur '''Dupont''', der bei den Polen diente, schrieb folgendes in sein Tagebuch:
''"Rauch und Flammen verhüllten die Stadt dergestalt, dass nur die Spitzen der Türme dazwischen sichtbar waren.Überdies aber breiteten sich 200 000 Osmanen in Schlachtordnung vor ihrem Lager in der Strecke von der Donau bis an die Gebirge aus. Weiter links von den Türken zogen ungezählte Tatarenhorden (Mongolen) gegen die Höhen und Waldungen heran, ihrer Sitte gemäß in Haufen und Unordnung."''
Trotz der Übermacht konnte die Verteidigungslinie der Türken durchbrochen werden. Besonders die Polen lieferten sich heftige Gefechte mit den Tataren bei '''Dornbach''' und am '''Schafberg'''.
[[Datei:1_Cafe_Frauenhuber.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Das Cafe Frauenhuber zählt zu den ältesten Kaffeehäusern Wiens. Einst haben hier Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven musiziert.|Urheber=Zyance|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frauenhuber_z04.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 2.5}}}}]]
Während der Belagerung tat sich ein Mann namens Georg Franz Kolschitzky besonders hervor. Er war in [[Polen ]] geboren und lebte seit seinem 16. Lebensjahr in Wien. Kolschitzky sprach mehrere Sprachen und war lange als Dolmetscher in der Türkei gewesen. Während der Belagerung diente er als Kundschafter und Kurier. Als Türke verkleidet schlich er sich durch die feindlichen Linien und überbrachte Nachrichten zwischen Polens König Sobieski und Herzog Karl von Lothringen. Er informierte die Wiener davon, dass das Entsatzheer unterwegs war und die Stadt sich nicht ergeben sollte. Damit hat Kolschitzky zur Rettung Wiens beigetragen.
Der Legende nach erbat er sich nach dem Sieg von der türkischen Kriegsbeute Säcke mit braunen Bohnen - [[KaffeebohnenKaffeepflanze|Kaffeebohnen]] - die er von seinen Reisen in der Türkei kannte. Damit soll er das erste Kaffeehaus in Wien mit dem Namen 'Zur blauen Flasche' eröffnet haben. Diese Geschichte gilt mittlerweile als widerlegt.
Tatsächlich begann etwa zu dieser Zeit die bis heute währende Wiener Kaffeehaustradition.