3.372
Bearbeitungen
Änderungen
Krieg
,→Krieg zwischen Staaten
===Krieg zwischen Staaten===
In Kriegen zwischen Staaten geht es nicht immer um die komplette Eroberung eines des anderen Staates. Oft soll nur ein bestimmtes Gebiet erobert werden, in dem besonders viele Rohstoffe zu finden sind oder das besonders günstig gelegen ist, etwa am Meer oder an einem Fluss. Kriege zwischen Staaten enden meist mit einem Friedensvertrag. Darin wird zum Beispiel festgehalten, welche Gebiete der Siegerstaat vom Verlierer erhält.
Aber nicht immer gelingt es, einen Friedensvertrag zu schließen. Der '''Koreakrieg ''' zwischen Nord- und Südkorea von 1950 bis 1953 endete mit einem Waffenstillstand. Einen Friedensvertrag gibt es bis heute nicht.
===Bürgerkrieg===
In einem Bürgerkrieg kämpfen Gruppen von Menschen innerhalb eines Staates gegeneinander. Der wohl bekannteste ist der '''Amerikanische Bürgerkrieg ''' von 1861 bis 1865, in dem die Nordstaaten (Union) gegen die Südstaaten (Konföderation) kämpften. Eine wichtige Ursache wichtiger Kriegsgrund war der Kampf um die Abschaffung der Sklaverei. Das war nicht nur eine moralische, sondern aber auch eine wirtschaftliche Frage: Die Nordstaaten waren Industriestaaten ohne Sklaverei, in den Südstaaten gab es vorwiegend Landwirtschaft, wo Sklav:innen die ganze Arbeit leisteten. Nach dem Sieg der Nordstaaten wurde die Sklaverei abgeschafft.
===Unabhängigkeitskrieg===
Unabhängigkeitskriege (auch Befreiungskriege oder Dekolonisationskriege genannt) werden von Völkern geführt, die von einem anderen Land beherrscht werden. Es geht ihnen um ihre Selbstbestimmung. Es hat in der Geschichte viele Befreiungskriege gegeben. Ein Beispiel ist die '''Griechische Revolution ''' von 1821 bis 1829. Das Ziel war es, [[Griechenland ]] aus der Herrschaft des Osmanischen Reiches zu lösen und eine [[Republik ]] zu errichten. Am Ende wurde Griechenland jedoch auf Druck der europäischen Großmächte zu einer [[Monarchie]]. Das zeigt, dass Befreiungskriege nicht immer zu dem Ergebnis führen, das am Anfang angestrebt wurde.
===Neue Kriege===
Seit dem Ende des Kalten Krieges gab es wenige große Kriege, aber viele kriegerische Auseinandersetzungen, die oft mit dem Namen "Neue Kriege" bezeichnet werden. Das sind Kämpfe zwischen Interessengruppen innerhalb eines Staates. Es geht fast ausschließlich um Ressourcen. Sogenannte '''"Warlords", ''' das sind lokale Kriegsherren mit eigenen Truppen, bereichern sich dabei. Diese Kriege können viele Jahre andauern, wobei es immer wieder zu Gefechten kommen kann und es dann wieder längere Zeit ruhig ist. Die Kämpfenden sind meist keine echten Soldaten, sondern kämpfen für Geld oder Beute. Auch Kinder werden oft gezwungen zu kämpfen.
Diese Kriege folgen keinerlei Regeln, und die Bevölkerung leidet sehr unter ihnen. Neue Kriege gibt es in Staaten, in denen die Regierung keine Kontrolle über das Land mehr hat und das Gewaltmonopol nicht aufrecht erhalten kann.
==Völkerrecht==
Seit Jahrhunderten denken Menschen darüber nach, unter welchen Umständen etwas so furchtbares wie ein Krieg gerechtfertigt sein kann. Schon im antiken Rom wurden Prinzipien entwickelt, unter welchen Umständen ein Krieg geführt werden darf, und welche Handlungen '''sogar im Krieg verboten ''' sein sollen. Diese Richtlinien wurden in der [[Philosophie ]] und in der Kirche weiterentwickelt. Durch alle Zeiten zieht sich die Idee, dass '''Frieden der bessere Zustand ''' ist und Krieg vermieden werden soll.
Im Lauf der Zeit wurden viele Regeln entwickelt, mit denen Kriege nicht ganz verhindert werden konnten, aber die Gewalt '''begrenzt ''' werden sollte. Einige dieser Regeln lauten: Krieg muss das letzte Mittel zur Erreichung eines Ziels sein, davor müssen alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft werden. Es muss eine Aussicht auf Frieden mit dem Kriegsgegner geben. Kriegsgefangene sind human zu behandeln. Es muss zwischen Soldat:innen und Zivilist:innen unterschieden werden, die Zivilbevölkerung darf nicht angegriffen werden. Bestimmte Gebäude dürfen keinesfalls angegriffen werden, etwa Krankenhäuser und Gotteshäuser wie Kirchen, Moscheen und Synagogen.
Im modernen Völkerrecht sind Kriege grundsätzlich verboten und nur unter sehr engen '''Bedingungen''' zulässig. Dazu zählen die Verteidigung gegen einen Angriff sowie militärische Sanktionen gegen einen Staat, die gemeinsam in der UNO beschlossen worden sind. Wer die Regeln des Völkerrechts bricht, kann vor dem '''Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ''' (Niederlande) angeklagt werden. Verurteilte Kriegsverbrecher müssen lange Gefängnisstrafen verbüßen.
==Kriegsfolgen==
Leider werden die Bestimmungen des Völkerrechts im Krieg kaum beachtet. Die '''Zivilbevölkerung ''' leidet am meisten unter einem Krieg. Menschen sterben nicht nur durch Waffengewalt, sondern auch an Krankheiten, Hunger und Kälte. In Kriegsgebieten ist die Wasser- und Stromversorgung unterbrochen, Häuser sind zerstört und bieten keinen Schutz mehr. Fabriken und landwirtschaftliche Betriebe liefern keine Waren mehr. Verkehrsverbindungen sind unterbrochen, Menschen können das Kriegsgebiet nicht mehr verlassen.
Selbst nach dem Ende eines Krieges dauert es Jahre, bis die Folgen beseitigt sind. Der Zweite Weltkrieg endete nicht zwar offiziell mit dem 2. September 1945. Es , es gab jedoch noch jahrelang Kämpfe und Aufstände in den beteiligten Staaten. Millionen von '''Vertriebenen und Geflüchteten ''' zogen durch Europa auf der Suche nach einem Ort wo sie leben konnten. Viele Städte waren komplett zerstört worden. Es dauerte sehr lange , bis die Spuren des Krieges verschwunden waren.
Noch länger dauert es, die menschlichen und gesellschaftlichen Folgen zu beseitigen. Menschen, die einen Krieg erlebt haben, leiden ihr '''ganzes Leben ''' lang darunter. Viele verdrängen das Erlebte und sprechen nicht mehr darüber.
Eine Folge des Zweiten Weltkriegs war die Teilung Europas entlang des '''Eisernen Vorhangs'''. Obwohl es diese Spaltung seit über dreißig Jahren nicht mehr gibt, wirkt sie dennoch in unseren Köpfen fort, wenn wir von west- und osteuropäischen Staaten sprechen. Auch zwischen den Staaten des ehemaligen Jugoslawien gibt es weiterhin Konflikte, obwohl der letzte Jugoslawienkrieg über zwanzig Jahre her ist.
Man sagt, dass es mindestens '''eine Generation ''' dauert, also etwa dreißig Jahre, bis die Folgen eines Krieges überwunden worden sind.