Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von KiwiThek. Durch die Nutzung von KiwiThek erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern. Weitere Informationen

Änderungen

Wechseln zu: Navigation, Suche

Krieg

286 Bytes hinzugefügt, 10:23, 8. Mär. 2022
keine Bearbeitungszusammenfassung
Der bewaffnete, organisierte Kampf zwischen größeren Gruppen von Menschen wird als Krieg bezeichnet. In den letzten Jahrhunderten haben meist Staaten Krieg gegeneinander geführt. Es gibt aber auch Bürgerkriege zwischen Gruppen innerhalb eines Landes, und Befreiungskriege von Völkern gegen fremde Besatzungsmächte.
== Wusstest du schon, dass … ==
* es viele verschiedene Gründe gibt, warum Kriege geführt werden?* der Koreakrieg nach 70 Jahren noch immer nicht beendet ist?* es international vereinbarte Regeln für die Kriegführung gibt?
== Geschichte ==Kriege gibt es, seit Menschen sich in größeren Gruppen organisieren. Schon in der [[Steinzeit|Frühgeschichte ]] hat es bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Siedlungen gegeben, die als frühe Form des Krieges bezeichnet werden können.
In der [[Antikes Griechenland|'''Antike ''']] gab es oft Krieg zwischen den '''Stadtstaaten Griechenlands'''. Das [[Altes Rom|'''Römische Reich ''']] hat viele Kriege geführt und seine Nachbarländer unterworfen.
Im europäischen '''[[Mittelalter ]]''' hatten alle Adeligen das Recht, Krieg gegeneinander zu führen. Das wurde '''Fehde ''' genannt. Mit der Bildung von Nationalstaaten in der Neuzeit haben die Adeligen dieses Recht verloren. Nur mehr Staaten dürfen Krieg führen, auch die Polizei untersteht nur dem Staat. Man nennt das '''Gewaltmonopol''': Nur der Staat darf Gewalt anwenden.
In der Neuzeit haben Staaten oft gegeneinander Krieg geführt. Um sich vor Angriffen zu schützen, haben Staaten sich '''miteinander verbündet'''. Das bedeutet sie Sie haben vereinbart, einander zu unterstützen, falls einer von ihnen angegriffen würde.
Genau solche Bündnisse haben aber dazu beigetragen, dass der Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Serbien 1914 innerhalb kürzester Zeit zu einem '''Weltkrieg ''' geworden ist. Sehr viele Staaten rund um die Welt waren an diesem Krieg beteiligt.
Der '''[[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg (1914-1918) ]]''' wurde der '''Große Krieg ''' genannt, weil man nach seinem Ende nicht glaubte, dass es noch einmal einen solchen furchtbaren Krieg geben könnte. Doch 25 Jahre später überfiel das Deutsche Reich Polen, und damit begann der '''[[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg (1939-1945)]]'''.
1948, drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die '''[[UNO ]]''' gegründet, die Organisation der Vereinten Nationen. Ihr wichtigstes Ziel war und ist es, den '''Weltfrieden ''' zu sichern. Das ist jedoch bisher nicht gelungen.
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg begann der '''[[Kalter Krieg|Kalte Krieg]]'''. Das war ein Konflikt zwischen den '''[[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten ]]''' und der '''[[Sowjetunion ]]''' mit ihren jeweiligen Verbündeten. Im Kalten Krieg gab es zwar keinen Krieg zwischen den Großmächten, aber viele Stellvertreterkriege, wie den '''Koreakrieg ''' und den '''Vietnamkrieg'''.
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 endete der Kalte Krieg. Dennoch ist die Welt nicht friedlicher geworden. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist kaum ein Jahr verstrichen, in dem es nicht irgendwo auf der Welt Krieg gegeben hat.
== Gründe und Auslöser von Kriegen ==Sehr oft geht es im Krieg um '''Ressourcen''', also '''Bodenschätze ''' wie Eisen, Kohle oder Gold. Auch fruchtbarer Boden ist sehr wertvoll. In der heutigen [[Ukraine ]] wurde in der Geschichte auch darum oft Krieg geführt, weil sie viel gutes Ackerland besitzt.
Auch '''Ideologie''', also eine bestimmte Vorstellung, wie die Gesellschaft und die Welt funktionieren sollen, ist oft ein Kriegsgrund. Der sogenannte Kalte Krieg war ein Konflikt zwischen den '''Westmächten ''' unter Führung der USA und dem sogenannten '''Ostblock ''' unter Führung der Sowjetunion. Der Streit zwischen den politischen und wirtschaftlichen Systemen Kapitalismus (Westen) und Kommunismus (Osten) spielte eine wichtige Rolle.
Der Grund für die '''Kreuzzüge des Mittelalters ''' war, zumindest vordergründig, die Verbreitung der christlichen Religion.
Es gibt noch viel mehr Kriegsgründe. Meist werden sie aufgrund einer Mischung aus mehreren Ursachen geführt. Aber auch hier Auch in den Kreuzzügen ging es natürlich um Macht und Handelswege.
Von den Ursachen zu unterscheiden sind die '''Auslöser ''' von Kriegen. Ein Auslöser ist ein aktuelles Ereignis, das zum Ausbruch eines Krieges führt. So hat die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand am '''28. Juni 1914 ''' zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs geführt, die Ursachen und Konflikte gab es jedoch bereits davor. Auch dass aus einem regionalen Krieg ein Weltkrieg werden würde, hat wohl damals niemand vorhergesehen.
Oft sind Kriegsauslöser einfach erfunden worden, weil ein Krieg der eigenen Bevölkerung immer als rechtmäßig, am besten als '''Selbstverteidigung''', verkauft werden muss. So hat Adolf Hitler 1939 die Lüge verkündet, Polen hätte Deutschland angegriffen, und es werde nun ''"seit 5 Uhr 45 zurückgeschossen." '' Der Krieg der USA gegen den Irak wurde 2004 damit begründet, dass Saddam Hussein über Massenvernichtungswaffen verfüge. Auch das hat sich als Lüge herausgestellt.
Ein Sprichwort lautet daher: '''"Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit."'''
== Arten von Kriegen ==
=== Krieg zwischen Staaten ===
In Kriegen zwischen Staaten geht es nicht immer um die komplette Eroberung eines Staates. Oft soll nur ein bestimmtes Gebiet erobert werden, in dem besonders viele Rohstoffe zu finden sind oder das besonders günstig gelegen ist, etwa am Meer oder an einem Fluss. Kriege zwischen Staaten enden meist mit einem Friedensvertrag. Darin wird zum Beispiel festgehalten, welche Gebiete der Siegerstaat vom Verlierer erhält.
Aber nicht immer gelingt es, einen Friedensvertrag zu schließen. Der Koreakrieg zwischen Nord- und Südkorea von 1950 bis 1953 endete mit einem Waffenstillstand. Einen Friedensvertrag gibt es bis heute nicht.
=== Bürgerkrieg ===
In einem Bürgerkrieg kämpfen Gruppen von Menschen innerhalb eines Staates gegeneinander. Der wohl bekannteste ist der Amerikanische Bürgerkrieg von 1861 bis 1865, in dem die Nordstaaten (Union) gegen die Südstaaten (Konföderation) kämpften. Eine wichtige Ursache war der Kampf um die Abschaffung der Sklaverei. Das war nicht nur eine moralische, sondern auch eine wirtschaftliche Frage: Die Nordstaaten waren Industriestaaten ohne Sklaverei, in den Südstaaten gab es vorwiegend Landwirtschaft, wo Sklav:innen die ganze Arbeit leisteten. Nach dem Sieg der Nordstaaten wurde die Sklaverei abgeschafft.
=== Unabhängigkeitskrieg ===
Unabhängigkeitskriege (auch Befreiungskriege oder Dekolonisationskriege genannt) werden von Völkern geführt, die von einem anderen Land beherrscht werden. Es geht ihnen um ihre Selbstbestimmung. Es hat in der Geschichte viele Befreiungskriege gegeben. Ein Beispiel ist die Griechische Revolution von 1821 bis 1829. Das Ziel war es, Griechenland aus der Herrschaft des Osmanischen Reiches zu lösen und eine Republik zu errichten. Am Ende wurde Griechenland jedoch auf Druck der europäischen Großmächte zu einer Monarchie. Das zeigt, dass Befreiungskriege nicht immer zu dem Ergebnis führen, das am Anfang angestrebt wurde.
=== Neue Kriege ===
Seit dem Ende des Kalten Krieges gab es wenige große Kriege, aber viele kriegerische Auseinandersetzungen, die oft mit dem Namen "Neue Kriege" bezeichnet werden. Das sind Kämpfe zwischen Interessengruppen innerhalb eines Staates. Es geht fast ausschließlich um Ressourcen. Sogenannte "Warlords", das sind lokale Kriegsherren mit eigenen Truppen, bereichern sich dabei. Diese Kriege können viele Jahre andauern, wobei es immer wieder zu Gefechten kommen kann und es dann wieder längere Zeit ruhig ist. Die Kämpfenden sind meist keine echten Soldaten, sondern kämpfen für Geld oder Beute. Auch Kinder werden oft gezwungen zu kämpfen.
Diese Kriege folgen keinerlei Regeln, und die Bevölkerung leidet sehr unter ihnen. Neue Kriege gibt es in Staaten, in denen die Regierung keine Kontrolle über das Land mehr hat und das Gewaltmonopol nicht aufrecht erhalten kann.
== Völkerrecht ==
Seit Jahrhunderten denken Menschen darüber nach, unter welchen Umständen etwas so furchtbares wie ein Krieg gerechtfertigt sein kann. Schon im antiken Rom wurden Prinzipien entwickelt, unter welchen Umständen ein Krieg geführt werden darf, und welche Handlungen sogar im Krieg verboten sein sollen. Diese Richtlinien wurden in der Philosophie und in der Kirche weiterentwickelt. Durch alle Zeiten zieht sich die Idee, dass Frieden der bessere Zustand ist und Krieg vermieden werden soll.
Wer die Regeln des Völkerrechts bricht, kann vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (Niederlande) angeklagt werden. Verurteilte Kriegsverbrecher müssen lange Gefängnisstrafen verbüßen.
== Kriegsfolgen ==
Leider werden die Bestimmungen des Völkerrechts im Krieg kaum beachtet. Die Zivilbevölkerung leidet am meisten unter einem Krieg. Menschen sterben nicht nur durch Waffengewalt, sondern auch an Krankheiten, Hunger und Kälte. In Kriegsgebieten ist die Wasser- und Stromversorgung unterbrochen, Häuser sind zerstört und bieten keinen Schutz mehr. Fabriken und landwirtschaftliche Betriebe liefern keine Waren mehr. Verkehrsverbindungen sind unterbrochen, Menschen können das Kriegsgebiet nicht mehr verlassen.
3.372
Bearbeitungen

Navigationsmenü