🍪
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von KiwiThek. Durch die Nutzung von KiwiThek erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern. Weitere Informationen
Hauptmenü öffnen

KiwiThek β

Short Track Läufer in der Kurve - Noelle Neu commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Short Track ist der Eisschnelllauf auf Kurzbahnen in der Halle. Es ist eine eigenständige Sportart. Im Gegensatz zum Eisschnelllauf erfolgen die Wettkämpfe im Massenstart in Gruppen von vier bis maximal acht Läufern. Die Rundenlänge einer Short Track-Bahn beträgt 111,12 Meter.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

 
Start eines Shorttrack Bewerbes - Bert van Lobenstein commons.wikimedia.org, gpl 3.0

Diese attraktive Sportart, die bei uns leider noch wenig bekannt ist, hat ihren Ursprung in Großbritannien und Nordamerika. Hier wurde aus Mangel an 400 Meter langen Eisbahnen bereits Ende des 19. beziehungsweise Anfang des 20. Jahrhunderts auf Eishockeyfeldern um die Wette gelaufen. Das war die Geburtsstunde des Short Tracks. Der „Alwich Speedskating Club" in London war der erste Verein, der Short Track betrieb. Die Wettbewerbe werden demnach auf kleineren Bahnen, Eishockeyfeldern und in der Halle ausgetragen.

Die erste offizielle Short Track Weltmeisterschaft fand 1981 in Meudon (Frankreich) statt.

Die erste österreichische Meisterschaft fand 1984 in Wiener Neustadt (Niederösterreich) statt. In Wien wurde 1998 erstmals eine Short Track Weltmeisterschaft ausgetragen.


Olympische Bewerbe

 
Wechsel bei der Staffel - Dag Oliver / Lillehammer 2016 www.flickr.com, CC BY-NC 2.0

Männer: 500 m, 1.000 m, 1.500 m und 5.000 m-Staffel
Frauen: 500 m, 1.000 m, 1.500 m und 3.000 m-Staffel


Olympische Geschichte

  • 1992 (Albertville): Short Track wird erstmals mit je zwei Bewerben olympisch; Frauen (500 m und 3.000 m-Staffel) und Männer (1.000 m und 5.000 m-Staffel);
  • 1994 (Lillehammer): Die Bewerbe 1.000 m für Frauen und 500 m für Männer werden zusätzlich eingeführt;
  • 2002 (Salt Lake City): das olympische Short Track Programm wird durch den 1.500 m Bewerb für Männer und Frauen weiter ausgebaut


Unterschiede Short Track und Eisschnelllauf

 
Kurz nach dem Start beim Eissschnellauf - Kliek commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0


 
Startaufstellung bei Short Track - Jon Chiang www.flickr.com, CC BY-NC 2.0

Die beiden Sportarten sehen zwar auf den ersten Blick recht ähnlich aus, unterscheiden sich aber nicht nur in der Bahnlänge.

Im Eisschnelllauf starten gleichzeitig immer nur zwei Athletinnen beziehungsweise Athleten an zwei unterschiedlichen Punkten in zwei Laufspuren. Hingegen fahren im Short Track jeweils 4 bis 8 Läufer von der gleichen Linie weg auf nur einer Bahn. Es kann somit zum direkten Kontakt untereinander kommen.

Die Aerodynamik (Windschlüpfrigkeit) ist bei Short Track nicht ganz so wesentlich wie beim Eisschnelllauf, da die Geschwindigkeit beim Short Track nicht so hoch ist. Beim Short Track kommt es darauf an, den Windschatten des Vordermannes optimal auszunutzen. Macht einer einen Fehler, gilt es, sich einen Vorteil daraus zu verschaffen.

Auch in der benötigen Ausrüstung unterscheiden sich die beiden Sportarten. So wird beim Eisschnelllauf kein Helm sondern nur eine Kapuze getragen. Beim Short Track muss jeder Sportler einen Helm, Knie- und Schienbeinschoner, schnittfeste Handschuhe und Unterwäsche tragen. Sogar die Schlittschuhe haben unterschiedliche Kufenformen.


Short Track Bahn

 
Short Track Bahn - Megan Lawrie Cole www.flickr.com, CC BY-NC 2.0

Die Short Track Wettbewerbe werden auf einer ovalen Bahn eines Eishockeyfeldes mit einer Eisfläche von 30m x 60m und einer Rundenlänge von 111,12 Metern durchgeführt.

Der Kurvenradius ist mit 8 Meter festgelegt und wird innen an den kurzen Seiten durch sieben Hütchen markiert.

Als Schutz werden alle Banden mit speziellen, dicken Matten versehen.


Ausrüstung

 
Schutzausrüstung: Helm, Brille und Handschuhe - Ralf Roletschek commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0








 
Shorttrack-Schuhe - Vincent Baas commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Schutzausrüstung

Zur Schutzausrüstung gehört ein Helm, da bei Short Track Helmpflicht besteht. Dieser sieht einem Fahrradhelm sehr ähnlich, jedoch hat er keine oder nur ganz kleine Lüftungsschlitze. Seit 2004 müssen die Athletinnen und Athleten eine spezielle Unterwäsche, die schnittfest ist, tragen.

Auch die Hände werden durch schnittfeste Handschuhe geschützt. In den Kurven stützen sich die Läufer mit diesen oft ab. Früher wurden Knie- und Schienbeinschoner unter dem Rennanzug getragen. Modernere Anzüge haben die Schützer schon integriert und sind meist durch schnittfestes Material verstärkt. Ebenso wie beim Eisschnelllauf ist der Rennanzug einteilig, hat aber keine Kapuze.

Die Augen schützen viele LäuferInnen durch eng anliegende Brillen.

Schlittschuhe

Zur Ausrüstung gehören auch optimal passende Short Track Schlittschuhe. Wie auch im Fußball tragen Spitzensportler maßgefertigte Schuhe. Dieses bestehen aus leichtem aber sehr stabilem Material wie beispielsweise Fiberglas oder Carbon. Manche Sportler tragen keine Socken in den Schuhen, damit sie darin nicht hin und her rutschen. Auf der Unterseite der Schuhe sind die Kufen mit Schrauben befestigt.

Im Gegensatz zu normalen Schlittschuhen sind die Short Track Kufen nicht mittig, sondern seitlich verstellbar angebracht. Die Kufen werden auch ein wenig in Kurvenrichtung gebogen. Das wird Banane genannt. Dadurch wird eine ideale Lage in der Kurve erzielt. Die Kufen sind ca. 50 cm lang und zwischen 0,9 mm und 1,3 mm stark. Je nach Härte der Eisfläche werden dünnere oder breitere Kufen bevorzugt. Ist das Eis sehr hart, sind dünne Kufen besser. Bei weicherem Eis sinken die Dünneren stärker ein und bremsen. Die Seite der Kufe die das Eis berührt ist abgerundet. Natürlich müssen die Kufen stets gut geschliffen sein.


Wettbewerbe

 
Zieleinlauf - Ralf Roletschek commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Die Wettkämpfe der Short Track Weltmeisterschaft werden für Damen und Herren getrennt im Staffellauf, im Mehrkampf und auf den Einzelstrecken ausgetragen.

Der Staffelbewerb der Damen führt über eine Länge von
3 000 (dreitausend) Meter, der der Herren über 5 000 (fünftausend) Meter.
Eine Staffel besteht aus vier Sportlern. Bis zwei Runden vor Ende des Rennens dürfen sie sich beliebig oft abwechseln. Die Teilnehmer, die nicht gerade laufen warten in der Mitte der Eisfläche.

Der Mehrkampf für Damen und Herren besteht aus Rennen über die Distanzen von 500 Meter, 1 000 Meter und 1 500 Meter. Nach diesen Distanzen laufen die acht Besten noch ein Superfinale über eine Länge von 3 000 Meter.

Die Gewinner der Einzelstrecken von 500 Meter, 1 000 Meter und 1 500 Meter können als Einzelentscheidung aber auch im Rahmen des Mehrkampfes ermittelt werden.

Short Track Bewerbe werden im K.O.-System ausgetragen. Der Wettbewerb beginnt mit den Vorläufen. Die jeweils besten zwei Läufer qualifizieren sich für die nächste Runde. Das geht bis zum Finale so weiter. Bei jedem Bewerb starten gleichzeitig zwischen vier und acht Läufer und kämpfen um den Sieg.

Damit eine Strecke von 500 Metern zurückgelegt wird, müssen insgesamt 4 ½ Runden gelaufen werden.

Regeln

 
Kurvenlage - Dag Oliver (Lillehammer 2016 Youth Olympic Games) www.flickr.com, CC BY-NC 2.0



 
ausgerutscht - Dag Oliver (Lillehammer 2016 Youth Olympic Games) www.flickr.com, CC BY-NC 2.0

Beim Short Track Bewerb wird auf der Bahn gegen den Uhrzeigersinn gelaufen.

Überholen ist erlaubt. Der Sportler, der einen anderen überholen will, darf den anderen Läufer nicht behindern oder zu Fall bringen. Der Läufer, der überholt wird, darf keine unfairen Mittel anwenden um den Überholenden davon abzuhalten oder dabei zu behindern.

Körperkontakt ist absolut verboten. In so einem Fall wird der entsprechende Athlet nach dem Zieleinlauf disqualifiziert.

Weiters sind verboten:

  • Das Abschneiden oder Abkürzen der Bahn (engl. off track)
  • Das absichtliche unnötige Abbremsen oder langsamer werden (engl. slowing down)
  • Das absichtliche Provozieren eines Zusammenstoßes (engl. collision)
  • Das Kreuzen der Laufbahn um einen anderen zu behindern (engl. cross tracking)
  • Mannschaftstaktiken gegen andere Läufer (engl. team skating)
  • Das Schubsen oder Wegdrücken anderer Läufer (engl. pushing)
  • Das Unterstützen von anderen Läufern (engl. assistance)


Fairer Ablauf

 
Schiedsrichter - Chan-Fan commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0

Für einen fairen Wettbewerb sorgen insgesamt fünf Schiedsrichter.

Der Hauptschiedsrichter und zwei Assistenten stehen in der Mitte der Eisfläche. An beiden Kurven steht außerhalb der Eisfläche je ein weiterer Schiedsrichter.

In Abstimmung mit seinen Assistenten kann der Hauptschiedsrichter Läufer bei Regelverstößen disqualifizieren.

Die Anzahl der verbleibenden Runden ist für die Sportler gut sichtbar angezeigt und die letzte Runde wird mit einer Glocke eingeläutet.

Der Zieleinlauf wird mittels eines Fotos dokumentiert. Das wird Photo Finish genannt.


Sonstiges